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Eine gut ausgeprägte Koordinationsfähigkeit ist für den
Körper von besonderer Bedeutung, um sich im Alltag und im Sport ökonomisch und
zielorientiert zu bewegen. Als einzelne koordinative Fähigkeiten gelten das
Gleichgewichts-, Reaktions-, Orientierungs-, Differenzierungs- und
Rhythmusvermögen.
Koordination wird als Fähigkeit des Menschen verstanden, Einzel- und
Komplexbewegungen in zeitlicher, räumlicher und kräftemäßiger Weise zu steuern
und zu regeln. Die Schulung der Koordination wird am besten im Kindes- und
Jugendalter trainiert und sollte auch in späteren Jahren nicht vernachlässigt
werden. Eine Verbesserung der Koordination ist besonders durch zahlreiche
Spielformen, Balance-, Variations-, Rhythmus- und Reaktionsübungen zu erreichen.
Folgende Übungen des Lauf ABC können zur Auflockerung der Muskulatur während
eines Laufes integriert werden. Bei dieser Anwendung jedoch nur über einen Weg
von vielleicht 2-3x a´ 50 80 Metern, um den Langlaufschritt kurz zu durch
brechen. Sonst gilt: Lauf ABC-Übungen zur Verbesserung der Laufbewegung sollten
nach einem Aufwärmen von 10 15 Minuten oder nach einem normalen GA1-Lauf von
etwa 30 60 Minuten erfolgen. Ganz wichtig: Alle Übungen sollten mit ganzer
Konzentration und hoher Bewegungsqualität ausgeführt werden.
Als
Übungsstrecke wird eine ebene Wiese oder befestigter Fußweg von etwa 20 30
Metern gewählt. Das Lauf ABC wird innerhalb der 20 30 Metern trainiert. Aus
den folgenden Übungen werden drei bis sechs beliebig aneinandergereiht. Aber
auch eine Kombination der Übungen miteinander ist möglich, jedoch ist dies nur
dann zu praktizieren, wenn die nötige Sicherheit und korrekte Durchführung der
Einzelübungen (Bewegungsqualität) gewährleistet ist. Eine kleine Serienpause von
etwa 1,5 bis 2 Minuten nach einem Durchgang zur Erholung sind ausreichend, bevor
ein zweiter oder dritter Durchgang erfolgt. Danach sollten Sie noch etwa 5 10
Minuten auslaufen sowie eine Gymnastik durchführen.
Praktische Übungen Lauf ABC
1. Fußgelenksarbeit
die
Hüfte ist während der gesamten Übung fixiert, die Füße bleiben am Boden und
werden nur bis zum Ballen abgerollt, die Bewegung erfolgt harmonisch aus Fuß-,
Knie- und Hüftgelenk ohne dass sich die Hüfte auf und ab bewegt, die Hände
werden zur Hüftfixierung auf die Beckenkante gelegt oder können betont mit
geführt werden.
2.
Skippings
die
Oberschenkel werden schnellkräftig nach oben geführt (intensiver Kniehub bis in
die Waagerechte),betonter Abdruck vom Bein und Standbein gestreckt, Po- und
Hüftspannung, der Oberkörper ist während der gesamten Übung leicht nach vorne
geneigt mit Blick geradeaus, die Hände betont mitschwingen
3. Anfersen
die
Unterschenkel werden schnellkräftig bis an das Gesäß gezogen, gesamte Übung auf
Vorfuß, Oberkörper leicht nach vorne geneigt und Hände entweder leicht
mitschwingen oder zur Stabilisierung an die Hüfte legen
4.
Überkreuzen
Grundbewegung ist das Seitwärtslaufen, die Beine werden abwechselnd vorne und
hinten überkreuzt, um Raum zu gewinnen; während der Übung Arme in die Hüfte
stemmen oder gegengleich mitschwingen, aber: Oberkörper + Hüfte bleiben stabil
und fixiert
5.
Seitwärtslaufen mit Fuss anstellen
Grundbewegung ist das Seitwärtslaufen, nur werden die Beine nicht überkreuzt,
sondern die Beine werden am Innenfuß angestellt und der andere fasst
raumgreifend weiter; Hüfte und Oberkörper stabil halten (Arme in Hüfte)
6.
Sprunglauf
Laufen als sprunghafte Bewegung, wobei der Abdruck verstärkt in die Höhe
betont wird, Krafteinsatz mit den Armen und aus dem kompletten Beinen (Fuß,
Wade, Oberschenkel, Po), es können viele kleine Sprünge oder große,
raumgreifende Sprünge absolviert werden, auch kann mit einem Bein zwei- oder
dreimal hintereinander flach über den Boden gesprungen werden bevor das andere
Bein trainiert wird; Vorsicht bei der Landephase!!!
7.
Hopserlauf
Ähnlich
wie Nr. 6, aber mit einem lockeren Zwischenhopser während der Sprung-bewegung,
die Sprünge während der Bewegung nicht zu hoch und zu intensiv ausführen,
wichtig ist ein betonter Abdruck vom Fuß und ein weiches, sensibles Aufsetzen.
8.
Slow Motion-Laufen
Laufbewegung in Zeitlupe, wichtig ist ein dosierter Einsatz der Muskeln in der
langsamen Fortbewegung ohne das Gleichgewicht zu verlieren, bewusste Armführung
und Abdruck/Aufsetzphase des Fußes (alles natürlich ohne Flugphase)
9.
einbeinige Balanceübungen
abwechselnd auf einem Bein stehen und versuchen mit dem freien Bein einen Kreis,
eine Acht oder ,freie Übungen zu absolvieren; das Standbein stets leicht beugen,
erschwerend kann statt auf einem flachen Untergrund auf eine unebene Fläche
gewechselt werden
10.
Kombinationen
Viele Übungen (vgl. oben.) können auf einer Bahn bzw.
Strecke von etwa 100 Metern hintereinander gekoppelt werden, um eine hohe
koordinative Anforderung zu erhalten (linkes Bein Skipping, rechts Bein Skipping,
linkes Bein Anfersen, rechtes Bein Anfersen, linkes Bein Skipping, Sprunglauf,
Hopserlauf... bzw. alle 3-4 Meter Übung wechseln) Kreativität und Ideenreichtum
sollten hier nicht im Wege stehen, wichtig ist allein die korrekte und nicht
überfordernde Ausführung der einzelnen Übung (Bewegungsqualität nicht quantität!!).
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Autor und Copyright: Clemens Sandscheper, cms Leistungsdiagnostik und Trainingssteuerung, Köln
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