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Egal, ob
Sie Muskeln aufbauen, die Ausdauer stärken oder abnehmen wollen -
auf die Herzfrequenz kommt es an.
Sie joggen nach
Feierabend immer noch ein paar Runden, um fit zu bleiben? Bringen
sich mit Aerobic auf Trab oder brausen mit Inlinern durch den Park?
Wunderbar. Aber wissen Sie, mit welcher Geschwindigkeit Ihr Herz
dabei das Blut durch die Adern jagt? Wie heftig Ihr Puls pocht?
Sollten Sie. Auch wenn es im ersten Moment lästig und kompliziert
erscheint: Puls messen lohnt sich. Das Training wird langfristig
leichter. Es kann Sie vor Überanstrengung und damit vor Verletzungen
schützen und Ihnen helfen, Ihre sportlichen Ziele besser zu
erreichen.
Der Puls
zeigt an, wie oft sich das Herz in der Minute zusammenzieht.
Abgenommen wird er am Handgelenk oder an der Halsschlagader (misst
man direkt am Herzen, heißt es Herzfrequenz). Über den Puls wissen
Sie, was gerade im Körper vor sich geht: ob sich überflüssiges Fett
endlich davonmacht, das Herz-Kreislauf-System an Kraft gewinnt oder
die Muskeln nach Luft schnappen, weil ihnen der Sauerstoff ausgeht.
So finden Sie durch den Puls-Dschungel:
Die Grenzen erfahren
Um den für Sie
richtigen Trainingspuls zu finden, müssen Sie Ihre maximale
Herzfrequenz kennen. Das ist die höchstmögliche Schlagzahl des
Herzens unter Belastung. Solche Belastungen sind nur kurze Zeit
auszuhalten und für Schnellmaßnahmen gedacht, wie etwa den Sprint
zum Bus. Logisch, dass man in diesem Bereich kein Ausdauertraining
absolvieren sollte. Aber nach der maximalen Herzfrequenz richten
sich die Pulszonen fürs Training aus. Am einfachsten errechnen Sie
die maximale Herzfrequenz nach folgender Faustformel: 226 minus
Lebensalter (bei Männern: 220 minus Lebensalter.) Eine 30-Jährige
hätte demnach eine maximale Herzfrequenz von 196.
Push für die Gesundheit
Wollen Sie einfach
nur etwas dafür tun, gesund zu bleiben, können Sie bei 50 bis 60
Prozent der maximalen Herzfrequenz trainieren. Eine 30-jährige Frau
müsste sich im Pulsbereich 98 bis 117 bewegen. In dieser Zone machen
Sie ein sehr leichtes Training. Es ist für Reha- und
Bluthochdruckpatienten geeignet, hilft aber auch, Stress abzubauen.
Die Fitness wird noch nicht gesteigert.
Jetzt geht das Fett weg
Bei etwa 60 bis 70 Prozent der maximalen Herzfrequenz machen Sie
sich dünne. Das Körperfett schmilzt. Es ist noch immer ein moderates
Training. Für eine 30-Jährige bedeutet das: Puls 117 bis 137.
Mindestens dreißig Minuten lang, zwei- bis dreimal die Woche.
Das Herz schlägt höher
Mit 70 bis 80 Prozent der maximalen Herzfrequenz kräftigen Sie
Ihr Herz-Kreislauf-System. Ihr Körper steigert seine Fähigkeit,
Sauerstoff zu den Muskeln zu transportieren. Eine 30-Jährige
trainiert dafür bei Puls 137 bis 156.
Alle Alarmglocken klingeln
Bei über 85 Prozent der maximalen Herzfrequenz geht Ihren
Muskeln die Luft aus. Statt Sauerstoffflut herrscht Mangel. Es
bildet sich zu viel Milchsäure, das kann Organismus und Muskeln
schwächen. Treten Sie auf die Bremse! Für einen kurzen Sprint am
Ende des Joggings dürfen Sie allerdings maximale
Schrittgeschwindigkeit erreichen.
Ihre Idealformel
Jeder Mensch ist anders das gilt auch für seinen Puls. Deshalb
ergibt die Faustformel 226 minus Lebensalter lediglich einen
Durchschnittswert. Persönliche Faktoren wie Gewicht, Größe und
Trainingsniveau werden dabei nicht berücksichtigt. Auch
Luftfeuchtigkeit, Koffein, Stress, Schlaf- und Flüssigkeitsmangel
können Ihren Puls in ungewohnte Höhen treiben. Spezielle
Herzfrequenzmesser beachten dies und errechnen Ihren individuellen,
optimalen Trainingsbereich, die OwnZone. Während eines fünf- bis
zehnminütigen Aufwärmprogramms ermittelt die Uhr Ihre persönlichen
Pulswerte. Das Programm lässt sich vor jedem Training wiederholen.
Ganz ruhig bleiben
Auch er ist wichtig: der Puls, mit dem Sie
morgens aufwachen. Bei den meisten Menschen schlägt das Herz in Ruhe
etwa 70- bis 80-mal pro Minute. Sportlerherzen pochen weniger, dafür
kräftiger. Messen Sie Ihren Ruhepuls regelmäßig. Steigt er einmal um
mehr als zehn Schläge über den sonstigen Wert, kann eine Infektion
im Anflug sein, Stress, Übermüdung oder eine leichte Verletzung Sie
plagen. Trainieren Sie dann sanfter!
So messen Sie richtig
Zum Beispiel per Hand: Dazu Mittel- und Zeigefinger auf
Halsschlagader oder Handgelenk legen. Wenn Sie den Puls fühlen, zehn
Sekunden lang die Schläge zählen. Dann mit sechs multiplizieren. Das
Problem: Die Methode ist ungenau. Sie können sich verzählen. Und:
Der Pulsschlag sinkt schnell ab, wenn Sie während des Trainings
stoppen, um ihn zu überprüfen. Einfacher ist es mit einem
Herzfrequenzmesser (z.B. von Polar, Ciclo-Sport). Diese gibt es ab
100 Mark. Sie messen exakt, ohne dass Sie Ihr Training unterbrechen
müssen. Die meisten Geräte besitzen zudem einen Alarm, der piepst,
sobald Sie den vorgegebenen Pulsbereich verlassen, zu langsam oder
zu intensiv trainieren.
ALLES UNTER KONTROLLE
So trainieren Sie richtig, ohne Ihren Körper zu schwächen:
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Bleiben Sie beim
Workout stets in der aeroben Zone, in der Ihr Organismus mit
ausreichend Sauerstoff versorgt wird. Im oberen Bereich dieser
Zone kräftigen Sie Ihr Herz-Kreislauf-System, im unteren
verbrennen Sie vor allem Fett. |
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Mit
zunehmendem Alter geht die maximale Herzfrequenz zurück. In der
Tabelle können Sie ablesen, welcher Pulsbereich für Sie der
richtige ist.
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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln
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