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Nun ist es
soweit. Vergangene Tage schien die Sonne, die Temperatur stieg erstmal auf
zweistellige Werte, das Laufen konnte als Laufen bezeichnet werden. Die
Muskulatur arbeitete anders, geschmeidiger! Es wird Frühling! Laufen macht
wieder mehr Spaß! Die ersten wurden gar schon in neuem Saisonoutfit und in
kurzen Hosen gesichtet mutig, aber jedem das seine und allen das eine: Laufen
an der frischen Luft!
Das letzte
Wochenende im März ist ein ersehntes Datum für alle Läufer! Insbesondere die
berufstätigen Ausdauersportler können nun wieder, dank der Zeitumstellung,
abends im Hellen trainieren. Jeden Tag scheint die Sonne wenn sie scheint
fast drei Minuten mehr. Eine Minute am Morgen, zwei Minuten am Abend. Bis zum
21. Juni dann geht es langsam wieder abwärts. Doch bis dahin ist es eine Weile
und es ist dann auch noch schönstes Läuferwetter bis in den Oktober hinein.
Kein
Laufen im Dunkeln, kein Laufen bei kaltnassen Witterungsbedingungen. Die ersten
warmen Sonnenstrahlen erfreuen das wintergeplagte Gemüt, behagliche Temperaturen
lassen die Motivation auf läuferische Heldentaten steigen. Der Wonnemonat Mai
folgt bald den was-er-will-Monat April, der immer wieder zeigt, wie launisch
die Witterungsbedingungen sein können und manches mal an unseren Nerven zehrt.
All die Wetterkapriolen werden von gemütlichen Temperaturen begleitet und werden
zunehmend weniger. Außerdem hat ein warmer Regenschauer, gerade im Mai und dann
noch bei Tageslicht einen ganz anderen Charakter als im Januar/Februar oder
nicht? Mairegen soll sogar schön machen, sagt man. Kein Frostfrust und keine
frostigen Finger, Zehen, Nase oder kalt durchnässten Kleider nach dem
Lauftraining.
Das
schönste jedoch ist es, alljährlich zu sehen wie es grünt, kreucht und fleucht.
Vorgestern war doch der Baum, der Strauch oder die Blume noch vorsichtig am
knospen. Und nur zwei Tage später sieht vieles ganz anders aus, die Blüten, das
Blattwerk ist aufgesprungen, entfaltet sich von Stunde zu Stunde. Das zart
wirkende Grün ist der wunderbarste Grünton, den die Farbpalette der Natur
hervorbringt. Jedes Jahr erfreut es uns auf ein Neues, erfreut den bedächtigen
Beobachter. Auch die Tierwelt erwacht. Da ist der Chor der Singvögel, die in
einer fest abgestimmten Reihenfolge von der Morgendämmerung bis hin zum
Vormittag, Nachmittag und Abend abwechselnd ihre Stimme zum Besten geben. Der
Specht klopft die Insekten wach und hämmert so lange, bis auch der frühjahrsmüde
Läufer aus den Federn kriecht vielleicht am Wochenende mehr als in der Woche!
Das
schönste am Frühling ist aber die Ruhe, die man nun hat. Die innere Ruhe trotz
Arbeit die Trainingseinheit doch ein wenig in den Abend zu schieben. Vorher kann
der Einkauf mit mehr Ruhe erledigt werden, die Kinder bekommen noch ein wenig
mehr Aufmerksamkeit bevor es Richtung Bett geht, ein gemeinsames Abendessen -
natürlich nicht zu viel und nicht zu schwer, nachher noch ein Läufchen in lauer
Frühlingsluft - bringt die Familie zusammen. Die Füße werden kurz noch einmal
hoch gelegt und Sie regenerieren sich vom anstrengenden Arbeitstag. Danach
können die Schnürsenkel fest gezogen werden und mit dem nötigen Abstand das
Training absolviert werden.
Aber etwas
noch schöneres stellt alles in den Schatten. Es ist das unbeschreibliche Gefühl,
bei den ersten warmen Temperaturen und Sonnenstrahlen das erste Mal im Jahr in
kurzer Hose zu laufen. Spüren Sie den leichten, lauen Luftzug an den Beinen. Je
schneller Sie laufen, desto intensiver wird das Gefühl und es ist das Gefühl
wirklich frei zu sein. Läuferisch frei!
Nun kann
die Saison starten! Es ist die Bewegungsfreiheit und das Gefühl von
Unabhängigkeit, welches nur in kurzen Hosen aufkommt. Aber eine kurze Hose im
Wald macht noch keinen Frühling! Seien Sie vorsichtig, wenn Sie die kurzen
Laufutensilien aus dem Schrank suchen. Die Temperatur sollte die 15, oder besser
18 Grad-Marke übersteigen, wenn Sie ein erstes Mal in kurz laufen möchten. Die
Muskeln werden nicht optimal erwärmt, das Verletzungsrisiko ist hoch und Sie
müssten Ihr wahres, warmes Vergnügen in kurzer Hose zu laufen, ein wenig heraus
schieben, sollte die sensible Rennmuskulatur nicht optimal mitspielen. Ich
wünsche Ihnen viel Spaß beim ersten Lauf in kurzer Hose und achten Sie bewusst
auf all die kleinen, ständigen Veränderungen an Ihrer Laufstrecke, beobachten
Sie Flora und Fauna, die glücklicheren Läufer im Stadtwald, am Rhein, im
Königsforst und vielen anderen schönen Laufstrecken.
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Autor und Copyright: Clemens Sandscheper, cms Leistungsdiagnostik und Trainingssteuerung, Köln
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