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26.03.2005 Two Oceans Marathon über 56 km
in Südafrika
Ein
Bericht von Karlheinz Kellert
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Weniger
Masse, mehr Klasse und 140 deutsche Finisher auf der Ultrastrecke |
Höhepunkt der
Streckenführung des Two Oceans Marathons ist der Chapmans Peak Drive, eine
spektakulär in den Fels modellierte Küstenstraße. Nach einem Bergsturz im Jahr
2000 war die Straße für 3 Jahre unpassierbar und konnte erst Anfang 2004 nach
aufwendigen Sanierungsmaßnahmen wieder für den Verkehr freigegeben werden. Der
Two Oceans Marathon musste darum in den Jahren 2001-2003 auf den Ou Kapseweg als
Ersatzstrecke ausweichen, eine eher ungeliebte Streckenführung, die dem
Vergleich mit dem Chapmans Peak nicht standhält und zudem auch noch ein
schwierigeres Profil aufweist.
Während im Vorjahr
mit der Rückkehr auf die Originalstrecke ein Rekordfeld von fast 10.000
Meldungen angelockt wurde, gingen in diesem Jahr etwa 20 % weniger
Starter ins Rennen. Aber die Teilnehmerzahl hat sich mit 7.830 Meldungen
über 56 km und 7.650 Meldungen für den Halbmarathon auf hohem Niveau
stabilisiert. Von den insgesamt 1.038 internationalen Meldungen stellte
Germany mit 228 das stärkste Kontingent.
Nach dem
Überraschungssieg des Vorjahres machten die Vorjahressieger das Rennen
erneut unter sich aus. Bei den Männern siegte Marco Mambo aus Zimbabwe
mit neuer persönlicher Bestleistung von 3:05 Std. Bei den Frauen liefen
die russischen Zwillinge Yelena und Olesya Nurgalieva mit einem Abstand
von 12 Sekunden in 3:38 Std. ein. Deutsche oder westeuropäische
Spitzen-läufer waren nicht am Start.
Im Gegensatz zu
den widrigen Bedingungen des Vorjahres zeigte sich das Wetter in diesem
Jahr von seiner besten Seite. Es gab kaum Wind, die Temperaturen waren
moderat, die Sonne setzte sich erst im Laufe des Vormittages durch.
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Zu den deutschen
Startern, die sich morgens um 6:00 Uhr bei Dunkelheit eingefunden haben,
zählte auch die Kölnerin Gisela Kellert (Startnummer D40248), die bei
ihrer fünften Teilnahme in Folge zum fünften Mal unter 6 Stunden blieb.
Nach einer nicht optimalen Vorbereitung wusste Gisela dank ihrer
Erfahrung, wie man sich das Rennen einteilen muss, um gut über das
Profil der zweiten Hälfte zu kommen. Auf der ersten Hälfte ist die
Versuchung groß, das Tempo zu überziehen, wenn auf leichtem Gefälle die
Küste bei Sonnenaufgang erreicht wird. Am Anstieg nach Constantia und
dem anspruchsvollen nachfolgenden Abschnitt zeigt sich, wer sich genug
Körner aufgehoben hat.
Trotz Chip gibt
es keine Netto-Zeitmessung. Gnadenlos abgeschossen (!) wird der
Zielschluss nach 7 Stunden Bruttozeit. Etwas mehr als ein Drittel der
Finisher läuft innerhalb der letzten Stunde ein. Gegen Ende steigert
sich der Zieleinlauf zu einem dramatischen Showdown, angepeitscht von
Sprechern und den enthusiastischen Zuschauern.
Für die
internationalen Teilnehmer steht an bevorzugter Position des Zielkanals
ein fest-lich dekoriertes Zelt zur Verfügung. Dort erwarten die
Begleiter und die bereits ange-kommenen Läufer ihre Helden. Jeder neue
Finisher wird begeistert begrüßt und gefeiert. Nach vollbrachter
Leistung genießen die Internationals südafrikanische Gastfreund-schaft
bei einem von der südafrikanischen Airline gesponserten Buffet. So
lieben wir es und kommen gerne im nächsten Jahr wieder! |
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Der Two Oceans
Marathon ist primär ein Landschaftslauf und beeindruckt weniger durch
Menschenmassen am Straßenrand. Trotzdem ist immer ausreichende Unterstützung von
außen vorhanden, insbesondere dort, wo man sie auch braucht. Weltweit (!)
vorbildlich ist die Streckenversorgung. Das gilt nicht nur wegen der 33
Verpflegungsstellen auf 56 km, sondern auch wegen ihrer Organisation, ihrer
Ausstattung und der Begeisterung der Helfer.
Wem die Strecke von 56 km zu
lang ist, kann auf einen Halbmarathon ausweichen. Beide Läufe werden
grundsätzlich Ostersamstag veranstaltet und laden darum auch zu der Kombination
mit einem Osterurlaub ein. In Südafrika ist dann zwar bereits Herbst, aber die
Wetterverhältnisse sind eher mit dem Sommer in unseren Breiten vergleichbar.
Informationen im
Internet:
http://www.twooceansmarathon.org.za/
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