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Vor dem Bayer-Meeting: Konkurrenzdruck im Lager der Sprinter
 
 
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20.07.2005  

 
 

Die Weltmeisterschaften in Helsinki vor Augen, den Auftritt in Leverkusen im Kopf und die Konkurrenz im Nacken: Der Druck auf die deutschen Sprinter vor dem 11. Bayer-Leichtathletik-Meeting am Samstag (Hauptprogramm ab 18 Uhr) ist enorm. Im Manforter Stadion geht es wie schon in den vergangenen Jahren um mehr als nur die reine Platzierung und gute Zeiten. Es geht über 100, 200 und 400 Meter bei Männern und Frauen um die Plätze in den Staffeln des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) bei den Welt-Titelkämpfen in Finnland (6. bis 14. August). Wer in Helsinki über die Rolle des Zuschauers hinaus will, muss sich zuvor in Leverkusen empfehlen.
 
„Das wird Spitzenergebnisse geben“, sagt Meeting-Direktor Marc Osenberg voller Zuversicht und reibt sich genüsslich die Hände: „Ich bin sicher, dass wir 2005 gemessen an den Leistungen zu den besten drei deutschen Meetings gehören werden und im Vergleich zum Vorjahr, als wir Platz fünf belegten, einige Plätze gutmachen können. Wir streben 80.000 Punkte an und wollen das DLV-Meeting in Ulm übertreffen.“
 
Ob das gelingt, wird auch von Tobias Unger abhängen. Der Athlet vom LAZ Salamander Kornwestheim/Ludwigsburg ist derzeit das Aushängeschild des deutschen Männer-Sprints. Extra für den 200-Meter-Rekordmann, der bei den Deutschen Meisterschaften in Wattenscheid Anfang Juli die 20 Jahre alte nationale Bestmarke des Magdeburgers Frank Emmelmann um drei Hundertstel auf 20,20 Sekunden gedrückt hatte, wurde seine Paradestrecke ins Programm aufgenommen. Bei den Frauen steht Doppelmeisterin Birgit Rockmeier (LG Olympia Dortmund), die wie Unger in Wattenscheid die 100 und die 200 Meter gewann, ganz oben auf der Startliste.
 
Neben Einzelrennen absolvieren die DLV-Sprinter auch einen Staffelstart: „Die beiden 4x100-Meter-Staffeln haben ja noch keine A-Norm, sind von uns aber für die WM nominiert worden, weil wir ihnen dort gute Chancen auf eine vordere Platzierung einräumen. Dies müssen sie jetzt untermauern“, fordert Jürgen Mallow, Leitender Bundestrainer des Deutschen Leichtathletik-Verbandes.
 
Um allen 400-Meter-Läufern, die um die Staffelplätze kämpfen, gleiche Bedingungen zu bieten, wird es auf der Stadionrunde quasi zwei A-Läufe geben. Dabei brennt Simon Kirch darauf zu beweisen, dass er zurecht eine WM-Fahrkarte für das Einzelrennen erhalten hat. Der Deutsche Meister aus Saarbrücken war vom DLV mit der B-Norm nominiert worden. „Ich glaube, dass ich um die 45,40 Sekunden laufen kann“, sagt Kirch. Das hat außer dem derzeit verletzten Neu-Leverkusener Ingo Schultz in den vergangenen sechs Jahren kein Deutscher geschafft.
 
Auch die Wattenscheider 800-Meter-Läuferin Monika Gradzki wird vom DLV nur auf Grundlage der B-Norm zur WM mitgenommen. „In Leverkusen werden wir alles dafür tun, damit sie erstmals in ihrer Karriere unter zwei Minuten bleibt“, verspricht Leichtathletik-Geschäftsführer Paul Heinz Wellmann.
 
Großes hat René Herms für seinen Auftritt im Manforter Stadion ankündigen lassen. „Er soll 1:44,50 Minuten laufen“, sagt sein Trainer Klaus Müller. Die Bestleistung des Pirnaers steht bei 1:44,14 Minuten. Damit war er im Vorjahr im Rahmen der Team-Challenge in München in die Weltspitze vorgestoßen. Die Veranstaltung fungierte damals als Abschlusstest der deutschen Leichtathleten für die Olympischen Spiele in Athen. Doch weil die für den 24. Juli 2005 geplante Neuauflage abgesagt werden musste, sprang Bayer 04 mit seinem Bayer-Meeting ein, das Unterstützung vom DLV erfährt, trotzdem aber mit einem Etat von 90.000 Euro auskommen muss.





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Autor und Copyright: Christian Klaue

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