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Läuft der 29jährige Kenianer
beim Messe Frankfurt Marathon zum Hattrick? Belgische Topläuferin Marleen
Renders (2:23:05) führt das Frauenfeld an und will den Streckenrekord von
Luminita Zaituc (2:26:01/2001) angreifen
Die ersten Topläufer haben ihre
Zusage für den Messe Frankfurt Marathon am 30. Oktober gegeben. Und sehr zur
Freude des Sportlichen Leiters Christoph Kopp (Berlin) führt Titelverteidiger
Boaz Kimaiyo die aktuelle Meldeliste an. Der 29jährige Publikums-liebling aus
Kenia - Sieger der Jahre 2003 und 2004, jeweils mit Streckenrekord - hat Kopp
sein endgültiges Okay gegeben. Boaz bereitet sich derzeit intensiv auf seinen
dritten Sieg in Folge vor, sagt Kopp. Er war im Frühjahr verletzt und hat noch
leichte Schmerzen in der Beinmuskulatur, ist aber zuversichtlich, in Frankfurt
wie immer in Topform zu sein. Kimaiyo hatte im Jahr 2003 mit 2:09:28 Stunden
sowie im vergangenen Oktober mit 2:09:10 Stunden in Frankfurt für neue
sportliche Maßstäbe und viel Begeisterung gesorgt. Sollte Kimaiyo am 30. Oktober
zum dritten Mal in Folge triumphieren, würde er mit Katrin Dörre-Heinig
gleichziehen, die in Frankfurt 1995, 1996 und 1997 gewonnen hat. Auch bei den
Männern gibt es bereits einen Dreifachsieger: Herbert Steffny in den Jahren
1985, 1989 und 1991.
Boaz hat sich längst in die
Herzen der Fans gelaufen. Ich freue mich schon jetzt auf seinen Auftritt, sagt
Renndirektor Jo Schindler. Zwei Starts, zwei Siege auch Kimaiyo hat es der
älteste deutsche Stadtmarathon zu verdanken, daß es zuletzt überschweng-liche
Schlagzeilen gab. Gut verdient in Frankfurt hat der Kenianer ohnehin, allein im
Vorjahr waren es 30.000 Euro brutto an Sieg- und Rekordprämien. Kimaiyo
trainiert derzeit im kenianischen Höhen-Camp Kapsait unter Anleitung von Trainer
und Manager Dr. Gabriele Rosa.
Härtester Konkurrent des
Titelverteidigers dürfte sein Landsmann Philipp Tarus werden. Der Dreißigjährige
hat eine Bestzeit von 2:08:33 Stunden, gelaufen im Jahr 1999 in San Diego. Vor
zwei Jahren erreichte Tarus in Mailand mit 2:09:24 Stunden eine weitere
Spitzenzeit. In diesem Jahr kam er in San Diego als Sechster nach 2:13:42
Stunden ein. Nach einem Zwischentief ist Philipp wieder auf dem Weg nach oben,
sagt Schindler. Ein Indiz für diese Aussage ist Tarus Zugehörigkeit zur Gruppe
um Startrainer Dieter Hogen, den früheren Coach der deutschen Marathon- und
Halbmarathon-Rekordhalterin Uta Pippig. Schindler: Dieter Hogen war 2002 beim
Messe Frankfurt Marathon zu Gast, unsere Organisation hat ihn sehr beeindruckt
und er versprach, mit einigen Athleten wiederzukommen. Daß er Tarus in seine
Trainingsgruppe aufgenommen hat, ist für mich bereits ein Qualitätsbeweis. Denn
Dieter trainiert nur mit kleinen Gruppen, deren Mitglieder er sehr gezielt
auswählt. Kopp bewertet den vorläufigen Stand der Dinge so: Boaz hat mit
Philipp Tarus etwas stärkere Konkurrenz als im Vorjahr. Aber wir werden noch den
einen oder anderen schnellen Kenianer verpflichten.
Eine große Überraschung ist der
Start von Marleen Renders. Sie ist die stärkste Läuferin, die wir seit Luminita
Zaitucs Auftritt im Jahr 2001 am Start haben werden, sagt Schindler. Die
professionelle Vorbereitung von Marleen beeindruckt mich sehr. Auf dem Weg ins
Höhentrainingslager nach St. Moritz machte sie Zwischenstation in Frankfurt und
ließ sich von uns die Strecke im Detail zeigen. So etwas habe ich noch nie
erlebt. Mit Marleen Renders kommt eine der renommiertesten Marathonläuferinnen
der zurückliegenden zehn Jahre am 30. Oktober nach Frankfurt. Als 18Jährige lief
sie 1987 Juniorenweltrekord über 10.000 Meter (32:12:51 Minuten), in den
folgenden Jahren machten ihr mehrere Ermüdungsbrüche und ein Achillessehnenriß
zu schaffen. Das Comeback glückte 1994 mit einem Halbmarathon in Hasselt
(1:09:33 Stunden).
Die 36jährige Belgierin -
geboren am 24. Dezember 1968 - feierte ihr Marathondebüt 1995 in Antwerpen mit
2:28:59 Stunden, als Dritte in Berlin steigerte sie sich zwölf Monate später auf
2:27:42, 1997 in Rotterdam erreichte die Mutter von Tochter Kimberly als Zweite
die Weltklassezeit von 2:25:56 Stunden. Einen ihrer größten Erfolge feierte
Marleen Renders 1998 als Siegerin von Berlin mit Landesrekord (2:25:22), den sie
ein Jahr später an gleicher Stätte auf 2:23:58 und im Jahr 2000 in Paris auf
2:23:44 Stunden verbesserte. Daß eine solche Weltklasseläuferin erstmals in
Frankfurt dabei sein wird, ist ein Traum, sagt Schindler. Ihre Bestzeit
(2:23:05) lief Marleen Renders am 7. April 2002 als Siegerin in Paris, mit
dieser internationalen Topzeit nimmt die Belgierin den 26. Platz in der ewigen
Weltbestenliste ein. Trainiert wird die zierliche Läuferin (47 kg/1,63 m) von
ihrem Ehemann Peter Zeelmaekers, einem Physiotherapeuten.
Marleen Renders hat in ihrer
langen Karriere schon etliche Höhen und Tiefen durchlebt, beim Messe Frankfurt
Marathon sucht sie Anschluß an ihre Spitzenleistungen. In den beiden vergangenen
Jahren hatte sie mehrmals Verletzungspech oder ging Marathonrennen zu schnell
an. Marleen hat keinen Zweifel daran gelassen, daß sie in Frankfurt zwei große
Ziele hat: den Sieg und einen neuen Streckenrekord, sagt Schindler. Die
Bestzeit hält seit 2001 Luminita Zaituc (LG Braunschweig/2:26:01). Die
Streckenbesichtigung verlief übrigens zur vollen Zufriedenheit von Marleen
Renders.
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Autor und Copyright: Frankfurt-Marathon
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