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Kraus erlebt beim Berlin-Marathon Überraschung und Enttäuschung
 
 
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26.09.2005  

 
 

Auch drei Stunden nach dem Zieleinlauf wusste die Leverkusener Langstrecklerin Melanie Kraus noch nicht, was sie von ihrem Rennen am Sonntag beim 32. Berlin-Marathon eigentlich halten sollte. In 2:34:23 Stunden war die 30-Jährige auf Rang vier gekommen. „Die Platzierung ist top. Darüber freue ich mich. Aber der Ansatz war ja eine gute Zeit. Damit hat es leider nicht geklappt. Das ist schon enttäuschend“, meinte die Europacup-Siegerin mit der Marathon-Mannschaft des Jahres 2002, die ihr erste 42,195-Kilometer-Rennen im Jahr 2000 ebenfalls in Berlin gelaufen war und dabei in glänzenden 2:27:58 Stunden Platz fünf belegt hatte.

„Der Platz ist wunderbar, ein toller Erfolg“, bilanzierte Coach Paul Heinz Wellmann. „Aber dass es wieder eine 34er Zeit geworden ist, ist schon ätzend.“ Zusammen mit Kraus war er im Vorfeld überzeugt, ein Rennen im Bereich unter 2:32 Stunden sei möglich. Doch es wurde der dritte Marathon binnen zwölf Monaten in 2:34 Stunden. Im Oktober 2004 hatte Kraus in 2:34:18 Stunden in Essen gewonnen, im April 2005 in Hamburg das Ziel als Achte nach 2:34:31 Stunden erreicht. In den Straßen der Hauptstadt, beim mit insgesamt fast 58.000 Teilnehmern viertgrößten Marathon der Welt nach New York, London und Chicago, wurden es vor über einer Millionen Zuschauern 2:34:23 Stunden.

Dabei war die gelernte Apothekerin, die aktuell ein Gesundheitsmanagement-Studium absolviert, wie schon in Hamburg lange auf Kurs 2:32 Stunden. Im Schlepptau von Tempomacher Mario Kröckert behielt sie ihr Ziel in den Augen. „Aber man hat schon gesehen, dass es ihr nach der Hälfte schwer fiel“, erklärte Paul Heinz Wellmann. Als Kröckert bei Kilometer 32 dann ausstieg, lief nicht mehr viel zusammen: „Da hat Melanie leider stark nachgelassen.“

Trotzdem kann sie schon jetzt auf einen Start bei der Europameisterschaft 2006 in Göteborg hoffen, denn der Deutsche Leichtathletik-Verband plant, dort ein aus fünf Frauen bestehendes Marathon-Team an den Start zu schicken. „Und das Melanie mit ihrer heutigen Zeit wohl zu den besten Fünf in Deutschland gehört, davon bin ich überzeugt“, meint Wellmann. Kommt keine Mannschaft zustande, muss Kraus im kommenden Frühjahr allerdings noch zwei Minuten drauflegen. Die EM-Norm des DLV für Einzelstarter soll bei 2:32 Stunden liegen. Die endgültige Entscheidung darüber ist allerdings noch nicht gefallen.

Den ersten Platz eroberte in Berlin die japanische Olympiasiegerin Mizuki Noguchi. Die 27-Jährige erreichte das Ziel in der Asienrekordzeit von 2:19:11 Stunden und feierte beim fünften Marathonstart ihrer Karriere den vierten Sieg. Sie kletterte in der ewigen Weltbestenliste auf Platz drei hinter Rekordlerin Paula Radcliffe (Großbritannien) und Catherine Ndereba (Kenia).

Die 36 Jahre alte EM-Zweite Luminita Zaituc aus Braunschweig kam auf Platz zwei (2:27:33), Dritte wurde die erst 21-jährige Asale Tafa aus Äthiopien (2:28:28).
 





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Autor und Copyright: Christian Klaue

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