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Auch drei Stunden nach dem
Zieleinlauf wusste die Leverkusener Langstrecklerin Melanie Kraus noch nicht,
was sie von ihrem Rennen am Sonntag beim 32. Berlin-Marathon eigentlich halten
sollte. In 2:34:23 Stunden war die 30-Jährige auf Rang vier gekommen. Die
Platzierung ist top. Darüber freue ich mich. Aber der Ansatz war ja eine gute
Zeit. Damit hat es leider nicht geklappt. Das ist schon enttäuschend, meinte
die Europacup-Siegerin mit der Marathon-Mannschaft des Jahres 2002, die ihr
erste 42,195-Kilometer-Rennen im Jahr 2000 ebenfalls in Berlin gelaufen war und
dabei in glänzenden 2:27:58 Stunden Platz fünf belegt hatte.
Der Platz ist wunderbar, ein
toller Erfolg, bilanzierte Coach Paul Heinz Wellmann. Aber dass es wieder eine
34er Zeit geworden ist, ist schon ätzend. Zusammen mit Kraus war er im Vorfeld
überzeugt, ein Rennen im Bereich unter 2:32 Stunden sei möglich. Doch es wurde
der dritte Marathon binnen zwölf Monaten in 2:34 Stunden. Im Oktober 2004 hatte
Kraus in 2:34:18 Stunden in Essen gewonnen, im April 2005 in Hamburg das Ziel
als Achte nach 2:34:31 Stunden erreicht. In den Straßen der Hauptstadt, beim mit
insgesamt fast 58.000 Teilnehmern viertgrößten Marathon der Welt nach New York,
London und Chicago, wurden es vor über einer Millionen Zuschauern 2:34:23
Stunden.
Dabei war die gelernte
Apothekerin, die aktuell ein Gesundheitsmanagement-Studium absolviert, wie schon
in Hamburg lange auf Kurs 2:32 Stunden. Im Schlepptau von Tempomacher Mario
Kröckert behielt sie ihr Ziel in den Augen. Aber man hat schon gesehen, dass es
ihr nach der Hälfte schwer fiel, erklärte Paul Heinz Wellmann. Als Kröckert bei
Kilometer 32 dann ausstieg, lief nicht mehr viel zusammen: Da hat Melanie
leider stark nachgelassen.
Trotzdem kann sie schon jetzt
auf einen Start bei der Europameisterschaft 2006 in Göteborg hoffen, denn der
Deutsche Leichtathletik-Verband plant, dort ein aus fünf Frauen bestehendes
Marathon-Team an den Start zu schicken. Und das Melanie mit ihrer heutigen Zeit
wohl zu den besten Fünf in Deutschland gehört, davon bin ich überzeugt, meint
Wellmann. Kommt keine Mannschaft zustande, muss Kraus im kommenden Frühjahr
allerdings noch zwei Minuten drauflegen. Die EM-Norm des DLV für Einzelstarter
soll bei 2:32 Stunden liegen. Die endgültige Entscheidung darüber ist allerdings
noch nicht gefallen.
Den ersten Platz eroberte in
Berlin die japanische Olympiasiegerin Mizuki Noguchi. Die 27-Jährige erreichte
das Ziel in der Asienrekordzeit von 2:19:11 Stunden und feierte beim fünften
Marathonstart ihrer Karriere den vierten Sieg. Sie kletterte in der ewigen
Weltbestenliste auf Platz drei hinter Rekordlerin Paula Radcliffe
(Großbritannien) und Catherine Ndereba (Kenia).
Die 36 Jahre alte EM-Zweite
Luminita Zaituc aus Braunschweig kam auf Platz zwei (2:27:33), Dritte wurde die
erst 21-jährige Asale Tafa aus Äthiopien (2:28:28).
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Autor und Copyright: Christian Klaue
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