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Erlebnis-Halbmarathon Köln rrh., vorbei an historischen Bauten |
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Der für den 18. August 2006
datierte Erlebnis-Halbmarathon Köln rrh. ist nicht nur ein Halbmarathon für schnelle
Zeiten, sondern auch ein Pfad der Geschichte des Rechtsrheinischen. So gesehen
eine Kombination aus Sport und Zeitgeschichte. Laufen-in-Koeln ging auf Sightseeing-Tour
und stellt jetzt schon einmal drei markante Sehenswürdigkeiten vor:
Haus Herl,
am südöstlichen Ortsausgang von
Mülheim, liegt idyllisch, am Rande der Strunderbachwiesen. Im
rechtsrheinischen Stadtgebiet Kölns gilt die Wasserburg als der älteste
Rittersitz.Seine Geschichte reicht bis ins 9. Jahrhundert, als die Franken
hier einen Königshof unterhielten und von dort aus eine "Hohenschaft", einen
frühmittelalterlichen Verwaltungsbezirk des Deutzgaues regierten. Der Name
Herl bezieht sich auf das Rittergeschlecht, das 1320 mit Heinrich von Herl
erstmals urkundlich erwähnt wird. Stadtarchiv und Gerichtsakten weisen in
den Jahren danach zahlreiche aufeinander folgende Burgherren aus. Mit
Friedrich Rappard und seiner Frau Helene von Weiler bezog 1764 die letzte
Adelsfamilie die Burg. Rappard war Geheimer Rat des preußischen Königs und
Inhaber einer Porzellanfabrik. Genau zehn Jahre später verkaufte er seinen
Landsitz nebst Betrieb an den Kölner Kunsthändler Hoffmann. Heute sind
Haupt- und Vorburg bewohnt und landwirtschaftlich genutzt.
Herler Mühle,
liegt ebenfalls am Strunderbach.
Sie gehört bereits im fränkischen Zeitalter zum Königshof. Die geschlossene,
im typisch bergischen Stil errichteten Fachwerkhofanlage, die teilweise
verschiefert ist, diente lange Jahre als Öl- und Mahlmühle. Gegen Ende des
17. Jahrhunderts wurde sie eigenständiger Besitz. Das alte Holzschaufelrad
ist noch an der Bachseite erhalten. Die großen Mühlsteine, die jetzt vor dem
malerischen Innenhof ausgestellt sind, dienen aber nur noch der Zierde. Die
Gebäude werden heute von einem Bauingenieur und seiner Familie zu Wohn- und
Bürozwecken genutzt.
Haus Mielenforst
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Südlich von Dellbrück,
im dichten Laub des Mielenforstes versteckt, liegt der alte
Rittersitz Mielenforst. Die imposante Anlage stammt aus der
Gründerzeit Ende des vorigen Jahrhunderts, in der Kölner Neustadt
mit ihren prächtigen Bürgerhäusern entstand. Reiche, fast
überschwenglich verzierte Fassaden mit Ziergiebeln, Erkern,
Türmchen, kleinen und großen Loggien, viele der Klassik
nachempfundene Stilformen kennzeichnen einen wahren Wettkampf der
Bauherren. 1885 erreichten die Architekten Kayser und von Großheim
auf historischem Boden das Wohnhaus für die Familie des reichen
Mülheimer Seidenfabrikanten Paul Andreae. Später wurde der im
Jugendstil gehaltene Wirtschaftstrakt angefügt. Für den Neubau mußte
das ältere Wohnhaus von 1711 weichen. Haus Mielenforst ist bereits
im Jahre 1261 als Rittersitz des Engilbertus de Milenforst erwähnt.
Im 15. Jahrhundert geht der Besitz an die Grafen von Berg über. 1596
kommt die Anlage durch Pfändung an einen Ritter von Heimbach und im
18. Jahrhundert an die Familie von Stein. Von 1774 an wird
Mielenforst wieder über ein jahrhundert Eigentum der Landesherren.
Zu Beginn des 19. Jahrhundert erwirbt ein Dr. Hohenschutz das
Anwesen, der es dann 1882 an den Seidenfabrikanten Andreae
weiterveräußert.
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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln Fotos: Laufen-in-Koeln, Irene Bendhiba
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