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Boaz Kimaiyo |
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Der Jubel war gewaltig, als Boaz
Kimaiyo im Vorjahr auf den roten Teppich in die Frankfurter Festhalle einbog. Er
riß die Arme hoch, viele tausend Zuschauer in der wie bei einem Rockkonzert
ausgeleuchteten Halle waren begeistert. Kimaiyo kannte das Gefühl bereits, als
Sieger das Zielband des Messe Frankfurt Marathon zu durchlaufen, hatte er doch
bereits 2003 gewonnen. Boaz hat sich in die Herzen der Fans gelaufen, sagte
Renndirektor Jo Schindler. Der 30jährige Kenianer dürfte auch im dritten Jahr in
Folge ein Garant für ein Topresultat sein und darüber hinaus für Begeisterung an
der Strecke sorgen.
Zweimal lief Kimaiyo unter 2:09:30 Stunden, zweimal sorgte er zum Saisonabschluß
der deutschen Großveranstaltungen dafür, daß dem Messe Frankfurt Marathon eine
hohe Position in der Wertigkeit nationaler Marathons zugeteilt wurde. In diesem
Jahr haben die Organisatoren um Jo Schindler und den Ressortleiter Topathleten,
Christoph Kopp, dafür gesorgt, daß im Eliterennen bei den Männern wieder Rekorde
purzeln können. Mit einer ganzen Reihe von leistungsstarken kenianischen
Landsleuten des Doppelsiegers wurde die Spitze erweitert, hinzu kommen der in
Frankfurt gut bekannte Russe Leonid Shvetsov sowie der finnische Europameister
Janne Holmen.
Kimaiyo wird es also nicht leicht haben, seinen Titel zu verteidigen, obgleich
dies sein erklärtes Ziel ist. Der zweimalige Sieger war mit Problemen in die
Saison gestartet, im Frühjahr bremsten ihn Verletzungen, die Planung für den
Wien-Marathon mußte geändert werden. Im Februar war der Kenianer bereits nach
zehn Kilometern beim Marathon Beppu-Oita aus dem Rennen gegangen. Kimaiyos
Verfassung besserte sich, doch für ein Topresultat in Wien genügte die Form noch
nicht. Vernünftigerweise sagte der Dreißigjährige seinen Start ab und richtete
sein Augenmerk frühzeitig auf den Herbst, um sich langfristig auf Frankfurt
vorzubereiten. Mit intensiven Trainingseinheiten unter der Anleitung des
Italieners Frederico Rosa und dessen Vater Dr. Gabriele Rosa, die in Kenia
hunderte internationaler Spitzenathleten ausgebildet haben, hat Kimaiyo im
kenianischen Höhentraining im Camp Kapsait fehlende Wettkampfpraxis
ausgeglichen.
Und er ist optimistisch, in Frankfurt den Dreifachsiegern Katrin Dörre-Heinig
(1995 bis 1997) und Herbert Steffny (1985, 1989 und 1991) nachzufolgen. Und
vielleicht springt sogar ein dritter Rekordlauf dabei heraus. Ein besonderer
Anreiz ist dabei die Zeit von 2:09:00 Stunden, denn dann stünde ihm neben dem
Gewinner-Preisgeld eine Prämie von weiteren 20.000 Euro zu. Daß Kimaiyo eine
solche Leistung zuzutrauen ist, deutet sein persönlicher Rekord von 2:08:46
Stunden an, gelaufen im Jahr 2002 als Sechster des Amsterdam-Marathons.
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Autor und Copyright: Frankfurt-Marathon
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