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Laufen im Kindes und Jugendalter |
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Wenn der junge Nachwuchs, sprich
Bambini und Kinder bei Laufveranstaltungen an den Start gehen, ist meist große
Aufregung im Gange. Doch nicht etwa seitens der Teilnehmer, eher seitens der
stolzen Eltern, die noch bis kurz vor dem Startschuss an ihren Sprösslingen
herumzupfen und letzte Ratschläge geben. Werden die Kinder da nicht zu sehr von
den Großen unter Druck gesetzt? Das Ausdauerpotential ist im Kindesalter
beachtlich hoch, früh übst sich, wer einmal ein Meister
werden will. Vorausgesetzt die Streckenlänge stimmt.
Das Lebensalter hat einen
deutlichen Einfluss auf die sportliche Leistungsfähigkeit von Läufer. Nach dem
Training im Kindes- und Jugendalter beginnt ab dem 20. Lebensjahr das
Hochleistungsalter in den einzelnen Laufdisziplinen. Beim Zurückverfolgen der
für die Spitzenleistung notwendigen Trainingsjahre ergibt sich, dass die
Athleten durchschnittlich 10 Jahre (8-12 Jahre trainieren. Im Fitnesssport oder
Freizeitsport spielt das Lebensalter keine Rolle bei der Sportausübung. Die
entscheidende Grundlage für den lebensbegleitenden Laufsport wird im Kindes- und
Jugendalter gelegt. In diesem Alter ist das Erlernen einer individuell
rationellen Lauftechnik wichtig. Das vorzeitige Konditionstraining im Kindes-
und Jugendalter bringt, wie eindeutig bewiesen ist, für die spätere
Leistungsfähigkeit keine Vorteile.
Der frühzeitige Zugang von
Kindern zu einer Laufsportart über den Verein oder andere Einrichtungen hat
einen hohen Stellenwert. Die im Kindes- und Jugendalter erlernte Lauftechnik
oder technisch einwandfreie Ausübung von mehreren Sportarten besitzt für die
spätere Sportausübung große Bedeutung. Sie ermöglicht dann auch einen
Quereinstieg in eine Sportdisziplin. Wenn davon ausgegangen wird, dass für den
Erhalt von Gesundheit und allgemeiner Leistungsfähigkeit der Laufsport eine
wirksame Alternative darstellt, dann setzt dies voraus, dass das Laufen
frühzeitig erlernt wird. Wenn das motorische Erlernen einer Sportart in der
Kindheit nicht erfolgt, dann ist die Sportart in späteren Lebensdekaden
präventiv kaum nutzbar. Eine Streckenspezialisierung sollte möglichst erst im
Juniorenalter beginnen.
Laufdisziplin |
Trainingsbeginn |
Spezialisierung |
Spezialisierung |
Hochleistungsalter |
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(Grundausbildung) |
(Anfangsspezialisierung) |
(Endspezialisierung) |
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Sprint |
10-12 |
13-16 |
17-21 |
22-28 |
Mittelstreckenlauf |
12-14 |
15-17 |
18-21 |
22-30 |
Langstreckenlauf |
13-16 |
17-20 |
21-24 |
25-35 |
Da die konditionellen Fähigkeiten Ausdauer und Kraftausdauer nicht speicherbar
sind, ist es unsinnig, Kinder im Alter von 10-12 Jahren Laufumfängen von über
100km/Woche abzufordern. Selbst die ostafrikanischen Kinder in Kenia laufen
maximal bis 70km pro Woche. Hohe Laufumfänge werden zwar von Kindern verkraftet,
sie helfen aber wenig beim langjährigen
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Schülerinnen -
Bahnlaufserie Bergisch Gladbach |
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Leistungsaufbau. Da die
Ausdauerfähigkeit nicht auf Vorrat zu trainieren ist, sollte sie nur in dem Maße
ausgeprägt werden, wie es für das aktuelle Leistungsziel von Nutzen ist.
Beim langjährigen
Leistungsaufbau ist immer zuerst das Leistungsvermögen auf der kürzeren Distanz
auszuprägen. Physiologisch geht es um die Entwicklung des individuellen
Schnelligkeitspotentials. Der individuelle Leistungsaufbau sollte immer über die
kurze Laufstrecke erfolgen, wobei doch schon zwischen Sprint- und
Nichtsprinteignungen zu differenzieren ist.
Erst bei Ausreizung des
individuellen Schnelligkeitspotential ist die Laufstrecke zu verlängern. Das
Kind hat eine große Anpassungstoleranz im kardiopulmonalen System. Bei
vielseitiger Trainingsbelastung von vier Stunden/Woche kommt es bereits zu einer
deutlichen Abnahme der Herzfrequenzregulation.
Wer Jugendliche von vornherein
auf die Langdistanz orientiert, strebt trainingsmethodisch eine schlechte Lösung
an. Durch dieses Vorgehen wird das angelegte Leistungsvermögen für die
Schnelligkeit nicht erschlossen oder ausgeprägt.
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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln
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