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Trauer um Karl-Heinz Engels
 
 
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03.11.2005  

 
 

 

Karl-Heinz Engels

 

Das wichtige Amt des Sprechers der Vereine im Bundesausschuss Leistungssport des DLV hatte Karl-Heinz Engels aus gesundheitlichen Gründen nach acht Jahren ebenso aufgegeben, wie einige Monate vorher seine Tätigkeit als Vizepräsident im Leichtathletik-Verband Nordrhein. Der Ur-Kölner, der ab 1977 in Düsseldorf heimisch geworden war, wollte seinen Lebensabend im Heimatort seiner Frau in Bietigheim-Bissingen verbringen.
 
Seine Wohnung in Düsseldorf aber behielt er bei. Denn: Dort lief auch weiterhin in der Leichtathletik vieles nicht ohne den Mann mit Ecken und Kanten. Als der Rhein-Marathon 2003 in der Landeshauptstadt von Nordrhein-Westfalen das Laufen lernte, da war „Race-Director“ Jan Winschermann als Neuling in der Organisation einer derartigen Veranstaltung heilfroh, dass „Charly“ ihm nicht nur als Streckenchef, sondern auch mit vielen anderen Ratschlägen half.

In den letzten Monaten fesselte ihn eine offene Wunde am Fuß, die trotz Spezialbehandlungen in Düsseldorf und in Bietigheim einfach nicht heilen wollte, an den Rollstuhl. Dennoch lenkte er am ersten September-Sonntag wie stets seit 1988 auf der Düsseldorfer „Prachtmeile“ die Organisation des „Kö-Laufes“. Und noch in der vergangenen Woche nahm er an einer Sitzung der Organisatoren für die am 17. Februar 2006 stattfindende Premiere des 1. Düsseldorfer Indoor-Meetings teil.

Junger Funktionär

Zwei Stunden, nachdem man am Mittwochmorgen der Presse die Pläne für diese Veranstaltung vorgestellt hatte, kam die überraschende Nachricht: Karl-Heinz Engels starb im Alter von 64 Jahren. Im Bad seiner Düsseldorfer Wohnung ereilte ihn Allerheiligen ein jäher Tod.

Wie lange der 800-Meter-Läufer der Olympischen Staffel des ASV Köln, die 1959 die deutsche Jugendmeisterschaft gewann, schon bei der Leichtathletik war, pflegte er gerne so zu erzählen: „Meine erste Urkunde in der Leichtathletik hat mir der spätere DLV-Präsident August Kirsch überreicht, als der noch Vorsitzender des Kreises Köln war.“ Also vor rund 50 Jahren.

Schon in verhältnismäßig jungen Jahren wechselte Karl-Heinz Engels zu den „Funktionären“. Geschäftsführer im Kreis Köln, Jugendwart und Sportwart im Leichtathletik-Verband Mittelrhein waren seine Ämter, bevor die Leichtathletik-Verbände Niederrhein und Mittelrhein zum LV Nordrhein fusionierten. In dem neuen Verband wurde er der erste Sportwart.

Wichtiger Organisator

In dieser Eigenschaft lernte er den Düsseldorfer Sport-Beigeordneten Dr. Hans-Edmund Landwers kennen, der mit dem damaligen IAAF-Vizepräsidenten Dr. Max Danz als wichtigsten Verbündeten die Premiere des IAAF-Weltcups ins Rheinstadion geholt hatte. Landwers warb den bisher als Hauptfeldwebel im Heeresamt tätigen Kölner ins Düsseldorfer Sportamt ab.

An der Seite des damaligen DLV-Generalsekretärs Heiner Henze, der nach vielen Stunden organisatorischer Vorbereitungen in einer von der Fußball-Weltmeisterschaft 1974 übrig gebliebenen Holzbaracke wochenlang auf einem Feldbett schlief, war Karl-Heinz Engels einer der wichtigsten Organisatoren der ersten Leichtathletik-Veranstaltung, bei der die IAAF mehr als eine Million Dollar verdiente.

In der Leichtathletikhalle neben dem Rheinstadion, für deren Bau der umtriebige Dr. Landwers den Bundeszuschuss den Mitgliedern des Bundestags-Sportausschusses nach dem Olympiasieg von Rosi Mittermaier 1976 am Rande der Innsbrucker Abfahrtspiste abgeluchst hatte, bezog der Kölner Engels für einige Zeit seine erste Düsseldorfer Wohnung. Damit er dort stets nach dem Rechten sehen konnte. Auch als Koordinator für den Bundesstützpunkt.

Mitbegründer des „Kö-Laufs“

Mit dem heutigen Oberbürgermeister Joachim Erwin rief er 1988 zum 700-jährigen Stadtjubiläum den „Kö-Lauf“ ins Leben. Als Sprecher der Vereine trat er 1997 an die Stelle von Dr. Hans-Peter Sturm (LAZ Salamander/Kornwestheim). Dort hatte er Mitspracherecht bei der Nominierung von Nationalmannschaften. Das nahm er mit der ihm eigenen Deutlichkeit wahr. Hin und wieder glaubten einige Leute, Karl-Heinz Engels bei Wahlen für ein Ehrenamt wegen seines energischen Auftretens einen Denkzettel verpassen zu müssen.

Im LVN aber war man froh, dass er sich nicht in den Schmollwinkel zurückzog, sondern von 1998 bis 2004 einer der Vizepräsidenten dieses leistungsstarken Landesverbandes war. Als ihn der DLV 2002 mit seinem Ehrenschild auszeichnete, hieß es im DLV-Jahrbuch: „Sein großes Fachwissen und seine Durchsetzungsfähigkeit haben Karl-Heinz Engels auf allen Verbandsebenen zu einem wertvollen Ratgeber gemacht.“
 





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Autor und Copyright: Gustav Schwenk
Foto: Laufen-in-Koeln

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