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Georg
Herkenrath, Inga Kraus, Ralf Jolkh |
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Am frühen Abend
luden die Firma Dauerlauf und Nike zu einem Informationsabend ins Olympiamuseum
ein. Die Referentin Inga Kraus, Studienleiterin und
Diplom-Sportwissenschaftlerin an der Universität Tübingen stellte in Form einer
interessanten Präsentation die Entwicklung des
Nike Air Cesiums vor. Ein Schuh, für Läufer mit einer verstärkten
Pronationsbewegung. Als Basis diente die Studie "Achillodynie bei
Läufern" der sportmedizinischen Fakultät Tübingen. Zum unterhaltsamen
Vortrag waren zahlreiche, interessierte Zuhörer gekommen, die entweder vom Fach
kamen, oder selber aktive Läufer waren.
Der Air Cesium soll Läufern mit einer verstärkten Pronationsbewegung (Überpronation) helfen, ihren Sport trotzdem ohne erhöhtes Verletzungsrisiko ausüben zu können. Dabei arbeitet der Schuh nicht mit dem herkömmlichen Dual-Density-Prinzip, welches man sonst bei Stabilitätslaufschuhen findet, sondern kontrolliert bzw. stabilisiert Pronationsbewegung und -geschwindigkeit bereits beim Aufsetzen des Fußes, was letztendlich zu einem neutraleren Abrollverhalten führt.
In den letzten Jahren gab es im Laufschuhbereich einen starken Trend in Richtung Stabilitätslaufschuhe. Stabilität soll in der Regel durch Pronationskontrolle mit Hilfe zweier Härten in der Zwischensohle (Dual-Density) und medialer Stabilisatoren im Obermaterial erreicht werden. Untersuchungen der sportmedizinischen Fakultät der Universität Tübingen zeigen jedoch, dass diese Art der Stabilisierung häufig nicht funktioniert, da die Überpronation beim Abrollvorgang vom weichen Obermaterial nicht aufgehalten wird und der härtere mediale Bereich der Zwischensohle zu spät oder gar nicht zum Tragen kommt.
Genau hier setzt der Air Cesium an. Durch einen 3-Grad-Varus Keil in der Zwischensohle, einem Crash-Pad in der Ferse, einer integrierten Stabilisierung im Obermaterial der Ferse sowie durch eine zusätzliche Fixierung des Obermaterials im Mittelfuß wird die Ferse und der Abrollvorgang von Beginn an stabilisiert und somit die Pronation und die Pronationsgeschwindigkeit effektiv kontrolliert. So macht der Air Cesium den Einsatz von Dual-Density überflüssig.
Ziemlich viel Theorie. Wie der
Schuh denn nun in der Praxis aussieht zeigte in einem weiteren Vortrag Herr Ralf
Jolk von Nike, indem er unter anderem den Schuh einfach einmal zum Anfassen
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... den Schuh
am eigenen Fuß ausprobiert und in der Praxis getestet. |
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herumreichen lies. Unter der lockeren Atmosphäre zwischen den Gästen und den
Referenten entwickelte sich nach den Vorträgen noch eine lang anhaltende
Diskussion und Frage- Antwortrunde.
Interessant war der Vortrag allemal.
Auch wenn der Schuh nicht direkt etwas für Jedermann ist, so erfuhr man doch
allerlei Wissenswertes über die Hintergründe und den hohen Forschungsaufwand,
der zur Erstellung solch eines Schuhes betrieben wurde.
Wie sich der Schuh denn nun am
Fuß anfühlt, diese Frage konnte am Abend ebenfalls noch geklärt werden.
Zahlreiche Schuhe aus dem Lager luden zum Probeanziehen ein und die ausreichende
Räumlichkeit zum kurzen Laufen für ein paar Meter.
Für einen geselligen Ausklang
des informativen Abends in den Hallen des Olympiamuseums sorgte ein leckeren
Abendessen mit Spagetti und leckerem Kölsch. |