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Niemals geht man so ganz … Nachruf zum WDR-Lauftreff
 
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23.12.2005 

 

Niemals geht man so ganz Â…
Nachruf zum WDR-Lauftreff

 

Es hat sich wohl mittlerweile herum gesprochen: Der WDR-Lauftreff in Rodenkirchen, der am 10. Juli 2004 ins Leben gerufen wurde und seitdem jeden Samstag eine große Zahl von Läufern, Walkern und Nordic Walkern in den Forstbotanischen Garten lockte, wird im neuen Jahr nicht mehr – bzw. nicht mehr wie gewohnt – stattfinden. Ein „Nachruf“ von Lauftreff-Coach Stefan Herre

 

Gewiss, Lauftreffs gibt’s viele in Köln und so mancher Teilnehmer wird in Zukunft auch ohne großes „Brimborium“ seine Runden drehen können, aber der WDR-Lauftreff hatte doch irgendwie etwas besonderes. Sogar exklusives – zumindest im ersten Jahr. Da wurde den Teilnehmern im Startbereich isotonische Getränke offeriert, ein Extra-Stand wurde sogar für die längeren Laufgruppen im Wald angeboten, es gab des öfteren „Gewinnspiel-Specials“ vom WDR und das alles unter der Obhut eines Erste-Hilfe-Teams, das sich im Falle des Falles um die Läufer kümmerte. Hinzu kamen natürlich die jeweiligen Trainer der einzelnen Lauf- und Walkinggruppen (von 3 bis 16 km), der „Head Coach“ Marcus Kalz, der die Teilnehmer immer herzlich begrüßte und für die richtige Ausschilderung der Laufstrecken sorgte, und die Möglichkeit, sich am Stand der Firma Dauerlauf Nordic Walking-Stöcke auszuleihen und Laufschuhe zu testen.
 

Allein im Nordic Walking Bereich konnten im Rahmen des WDR-Lauftreffs über 300 Nordic Walker in diese Sportart neu eingeführt werden und auch bei den Läufern wurden immer



Häufige Besucher des Lauftreffs: Schauspieler aus der Lindenstraße

wieder neue Teilnehmer begrüßt. Dass es zu einem baldigen Ende des Lauftreffs kommen würde, verdichtete sich im Laufe des letzten Halbjahres, als die kleinen „Appetithäppchen“ sukzessive abgeschafft wurden: Plötzlich gab es keinen Getränke-Stand mehr, die WDR-Specials wurden immer seltener, der Co-Sponsor „Kreissparkasse Köln“ (der sich anscheinend in der öffentlichen Wahrnehmung unterrepräsentiert fühlte) sprang ab, der Erste-Hilfe-Wagen tauchte nicht mehr auf und auch das Dixie-Häuschen, für viele unerlässlich, verschwand irgendwo im Nirvana. Davon ließen sich die Teilnehmer aber nicht abhalten, auch weiterhin jeden Samstag in den Forstbotanischen Garten zu „pilgern“ um zusammen mit den Coaches und anderen Sportbegeisterten aktiv etwas für ihre Gesundheit zu unternehmen. Aber die ominöse Frage „Wie lange geht der Lauftreff denn noch weiter?“ tauchte unter den Teilnehmer immer öfter auf. Bis schließlich am 17. Dezember ein WDR-Verantwortlicher – etwas lax in einem Nebensatz – die traurige Nachricht vom abrupten Ende des WDR-Lauftreffs verkündete.
 

Woran es letztendlich gelegen hat, dass nun auch der WDR einen Rückzieher machte, bleibt ungewiss. Doch Fragen sollten trotzdem erlaubt sein: Z.B. warum es der WDR nicht geschafft hat, nach dem Ausscheiden der Kreissparkasse einen adäquaten neuen Kooperationspartner zu finden? Warum wurde der WDR-Lauftreff nicht so professionell gemanaged wie sein



Berliner Pendant, der RBB-Lauftreff? Warum kann der Sender – wie gerade geschehen – zig Millionen für die Übertragungsrechte der Fußball-Bundesliga ausschütten und dann nicht einmal einen kleinen Lauftreff, an dem viele Menschen Freude hat, am Leben erhalten?

Aber es gibt auch gute Nachrichten: Aufgrund der Begeisterung der langjährigen und treuen Nordic Walking Fans wird sich die Nordic Walking Gruppe auch im neuen Jahr, ab 07.01.2006, wie gewohnt unter Leitung von Kurt Banse und Karen Plättner am Forstbotanischen Garten treffen (Infos unter: Nordic-Sports-Coach) und auch Georg Herkenrath von der Firma Dauerlauf hat sich bereit erklärt, weiterhin samstags für die Ausleihe der NW-Stöcke anwesend zu sein und die Schlüssel, Eigengetränke Kleidung und Taschen in Empfang zu nehmen und zu Beaufsichtigen. Geplant ist außerdem, die 3,3 und 6,6-Walking- und Laufgruppen (mit Coaches) und die 10- und 16 km-Laufgruppen (ohne Coaches) ebenfalls weiterhin stattfinden zu lassen. Frei nach dem Motto: es geht auch ohne den WDR!

 

Info-Links:
 





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Autor und Copyright: Stefan Herre