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Der organisierte Sport hat ein
positives Fazit über die Aktivitäten im Internationalen Jahr des Sports und der
Leibeserziehung gezogen. DSB-Vizepräsidentin Christa Thiel forderte zugleich,
dass die Projekte auf den Feldern der Erziehung, der Bildung, der Gesundheit,
der Entwicklungshilfe und des Friedens auch 2006 fortgeführt werden.
Es wäre fatal, nur ein Jahr
lang besondere Initiativen durchzuführen, erklärte Christa Thiel, Beauftragte
für das Themenjahr, das die Vollversammlung der Vereinten Nationen im November
2003 beschlossen hatte. Diese Projekte dürfen nicht nur Eintagsfliegen sein,
sondern sollten über längere Zeit laufen.
Für das Internationale Jahr des
Sports hatte der Bund 700.000 Euro Haushaltsmittel bereitgestellt, die auf
Vorschlag von Winfried Hermann, sportpolitischer Sprecher von Bündnis 90/Die
Grünen, gemeinsam mit Haushaltspolitikern seiner Fraktion nachgemeldet worden
waren.
Im Mai 2005 wählte das
Bundesinnenministerium 24 Vorhaben aus, die bezuschusst wurden. Schwerpunkte der
Bundesförderung waren Sportprojekte in Afghanistan, die Aufbauhilfe in den
Ländern, die von der Tsunami-Katastrophe Weihnachten 2004 betroffen waren, und
die Integration von Migranten durch den deutschen Vereinssport.
Wie das Bundesinnenministerium
mitteilte, soll Ende Januar 2006 eine Abschlussveranstaltung zum UN-Themenjahr
durchgeführt werden. Zudem soll ein Abschlussbericht veröffentlicht werden.
Annette Ziesig, Pressesprecherin des Ministeriums, wies darauf hin, dass noch
nicht endgültig feststehe, ob auch 2006 sportspezifische Förderprojekte dieser
Art mit Bundesmitteln unterstützt werden.
Das UN-Jahr des Sports 2005
hat deutlich gemacht, dass der Sport Brücken schlagen kann, erklärte Christa
Thiel, die auch Präsidentin des Deutschen Schwimmverbandes ist. So sollten
insbesondere die Integrationshilfen für Mädchen im afghanischen Sport als
Langzeitprojekt fortgeführt werden. Zudem sprach sich die DSB-Vizepräsidentin
dafür aus, dass der deutsche Sport verstärkt Austauschprogramme mit anderen
Ländern durchführen sollte. So sei beim Besuch des argentinischen
Sportstaatssekretärs in Deutschland konkret verabredet worden, dass sich junge
Sportler beider Länder gegenseitig besuchen sollten.
Das UNO-Jahr des Sports und der
Leibeserziehung hat nach Frau Thiels Worten bei der Politik auch zu einem
Nachdenkprozess über die sportliche Entwicklungshilfe geführt. Die
Rechtsanwältin aus Wiesbaden kritisierte, dass Haushaltsmittel des Bundes in den
letzten 16 Jahren systematisch heruntergefahren worden sind. So habe das
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung 2005 seine
Sportförderung eingestellt. Zudem habe das Auswärtige Amt, das für auswärtige
Kulturpolitik zuständig ist, mit einem Etat-Volumen von 2,7 Millionen Euro für
Sportprojekte das niedrigste Niveau der letzten Jahre erreicht. Wir benötigen
mehr Sportförderung in den auswärtigen Kulturbeziehungen, erklärte Christa
Thiel. Es wäre ein positiver Effekt des UNO-Jahres, wenn der Sport wieder
integraler Bestandteil von Projekten der staatlichen Entwicklungszusammenarbeit
werden könnte.
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Autor und Copyright: Pressemeldung des Deutschen Sport-Bundes (DSB)
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