|
|
|
|
|
Pulssteuerung |
|
Das Herz eines Nichtsportlers pumpt
pro Schlag höchstens 70 bis 100 Milliliter Blut in das Blutgefäßsystem. Bei
einem ausdauertrainierten Sportler erhöht sich das Schlagvolumen in Ruhe schon
auf 90 bis 100 Milliliter, bei Belastung auf maximal 200 Milliliter.
Das Hauptinstrument zur
Steigerung des Fördervolumens ist jedoch die Herzfrequenz. Im Höchstfall kann
das Herz eines Leistungssportlers bis zu 40 Liter BIut pro Minute umsetzen, bei
einem Untrainierten sind es allenfalls 25 Liter. Die Herzfrequenz Ist genetisch
festgelegt und kann durch Training in Grenzen beeinflusst werden, mit
zunehmendem Alter nimmt auch die Herzfrequenz ab. In Ruhe kontrahiert das Herz
bei Nichtsportlern 60- bis 90-mal pro Minute, bei ausdauertrainierten Sportlern
sinkt die Ruhe-Herzfrequenz auf 40 bis 60 Schläge, in Ausnahmefällen sogar unter
30. Es ist jedoch falsch, von einem tieferen Ruhepuls auf einen besseren
Trainingsstand zu schließen. Trotzdem sind beim einzelnen Sportler Rückschlüsse
aus dem Pulsverhalten in Ruhe, unter Belastung und in der Erholungsphase
möglich. So kann ein erhöhter Puls auf ein Maß an Übertraining hinweisen, aber
auch auf mögliche Infektionen. Vor wenigen Jahren noch als Geheimnis
ausgefuchster Trainer gehandelt, ist die Herzfrequenz heute Taktgeber jedes
ambitionierten Trainingsplanes. Herzfrequenz-Messgeräte ermöglichen ein
kontrolliertes, leistungsorientiertes Training und verhindern Über- wie auch
Unterforderung im Training und im Wettkampf.
Nach kurzer Einstimmung hat
sich unser Herz auf die Erfordernisse der muskulären Arbeit eingestellt. Die
Belastung läuft praktisch im Steady-state-Bereich ab, das heißt,
Sauerstoffaufnahme und Sauerstoffbedarf entsprechen sich. Die Herzfrequenz folgt
dann der Belastung in einem linearen Anstieg bis zu einer Frequenz von ca. 170
bis 180 Schlägen pro Minute. Dieser Wert ist allerdings abhängig vom Trainings-
und Lebensalter. Anschließend kann bei Messungen eine Abflachung der Kurve
registriert werden, dieser markante Punkt wird nicht nur bei Leistungssportlern
zur Trainingssteuerung herangezogen. Die Zahl der Freizeit- und Hobbyläufer, die
über eine Pulssteuerung trainieren, nimmt von Jahr zu Jahr weiter zu. Längst hat
die Industrie das Stadium des Experimentierens verlassen: Ein breit gefächertes
Angebot auf dem Gebiet der Pulsuhren deckt nahezu alle Bedürfnisse.
Die maximale Herzfrequenz ist
selbstverständlich individuell, in der Regel sind 200 bis 220 Schläge pro Minute
möglich. Wie steil dabei die Herzfrequenzkurve ansteigt, hängt von der
Leistungsfähigkeit des Läufers ab. Bei einer flacher verlaufenden Kurve ist die
Leistungsfähigkeit größer als bei einer steiler ansteigenden Kurve, weil hierbei
die maximale Leistungsfähigkeit schneller erreicht wird. Bei länger anhaltendem
Ausdauertraining über Monate und Jahre kommt es zur Abnahme der
Herzschlagfrequenz bei großer Belastung.
__________________________________
Autor und Copyright: Ein Beitrag von Burkhard Swara - Laufshop "Düssel-Runner"
|
|
|
|
|
|