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Der deutsche Halbmarathon-Titel der
Frauen ging am Sonntag bei den Deutschen Straßenlauf-Meisterschaften in
Herten-Bertlich an die Kenianerin Viola Bor in 1:14:36 Stunden.
Die Titelverteidigerin Luminita
Zaituc (LG Braunschweig) konnte auf den letzten 150 Metern dem Angriff der
Athletin der LG USC Heidelberg nicht standhalten und lief als Zweite nach
1:14:37 Stunden ins Ziel. Ich wollte hier Gold für meinen Verein gewinnen, aber
unter diesen Vorraussetzungen wäre ich besser nicht gelaufen, bilanzierte eine
enttäuscht dreinblickende Luminita Zaituc im Ziel.
Ab Kilometer zehn war klar,
dass Viola Bor, die aufgrund der gültigen DLV-Statuten bei Deutschen
Meisterschaften startberechtigt ist, und Luminita Zaituc den Titel unter sich
ausmachen würden. In einer fünfköpfigen Männergruppe aus der Senioren-Konkurrenz
fanden die beiden Läuferinnen zumindest kurzzeitig Schutz vor dem Wind. Die
Juniorin Julia Viellehner (TSV Winhöring; 1:15:14 h), die schon bei den
Deutschen Cross-Meisterschaften geglänzt hatte, hatte sich zu diesem Zeitpunkt
schon auf einem guten dritten Rang festgebissen.
Bis 300 Meter vor dem Ziel, die
Schlussphase wurde auf einer Aschenrunde ausgetragen, war das Duo Zaituc-Bor
beieinander. Dann zog Luminita Zaituc an, doch Viola Bor hatte Biss und
konterte. Diesem Angriff hatte die beste deutsche Marathonläuferin des letzten
Jahres nichts mehr entgegenzusetzen.
Enttäuschung über den verlorenen Meistertitel
Mit dem Verlust des nationalen
Meistertitels zeigte sich Luminita Zaituc entsprechend unzufrieden. Es ist
nicht fair, dass ich bei Deutschen Meisterschaften gegen internationale
Konkurrenz laufen muss, polterte sie im Ziel und fügte hinzu, dass sie auf ein
derartig hartes Rennen nicht vorbereit gewesen sei. Ich habe ohnehin noch
Probleme an der rechten Ferse seit der Militär-Cross-WM, erklärte sie und der
unebene Bodenbelag in Herten-Bertlich hätte diese noch zusätzlich verstärkt.
Ich habe kein Problem mit Viola Bor, aber sie hat keinen deutschen Pass und
daher verstehe ich nicht, dass sie Deutsche Meisterin werden kann.
DLV-Disziplintrainer Detlef
Uhlemann teilte den allgemeinen Unmut über die neuen Statuten. Ich denke nicht,
dass diese Regelung der deutschen Leichtathletik weiterhilft, äußerte er
durchaus kritische Worte. Ich finde es nicht schön, wenn meine beste Athletin
bei nationalen Meisterschaften von einer Athletin vorgeführt wird, auf die ich
bei internationalen Wettkämpfen nicht zurückgreifen kann, aber leider kann ich
diese Statuten nicht ändern.
Ergebnisse:
1. Viola Bor (LG USC
Heidelberg) 1:14:36 h
2. Luminita Zaituc (LG Braunschweig) 1:14:37 h
3. Julia Viellehner (TSV Winhöring) 1:15:14 h
4. Michaela Schedler (LG Domspitzmilch Regensburg) 1:16:26 h
5. Veronika Ulrich (LG Neu-Isenburg-Heusenstamm) 1:18:53 h
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Autor und Copyright: Mitteilung des Deutschen Leichtathletikverbandes / Alexandra Neuhaus
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