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Transparency International
gründet Arbeitsgruppe zur Bekämpfung von Korruption im Sport
Die Organisation Transparency
International, die sich hauptsächlich gegen Korruption und für Transparenz
einsetzt, hat eine Arbeitsgruppe Sport gegründet, die sich in Deutschland mit
diesen Themen befassen soll. Die Arbeitsgruppe, der auch die ehemalige
Präsidentin des Bundes Deutscher Radfahrer, Sylvia Schenk, angehört, soll sich
mit den Strukturen der Sportverbände auseinandersetzen und ethische Regeln
ausarbeiten.
Der Vorsitzende von
Transparency Deutschland, Dr. Hansjörg Elshorst, die Sprecherin der
Arbeitsgruppe Sport, Martina Wayand, und Sylvia Schenk stellten einen "Aufruf
zur Transparenz und zu Maßnahmen gegen Korruption im Sport" vor.
Sport ist schon lange nicht
mehr "die schönste Nebensache der Welt", sondern ein bedeutender
Wirtschaftsfaktor und Kristallisationspunkt gesellschaftlicher Entwicklungen
geworden. Das wird im Zusammenhang mit der FIFA-Weltmeisterschaft 2006 noch
einmal besonders deutlich. Doch gleichzeitig nimmt die Öffentlichkeit erschreckt
zur Kenntnis, dass mit der zunehmenden Bedeutung und Kommerzialisierung des
Sports das Risiko von Manipulationen wächst.
Transparency Deutschland ist
aus anderen Lebensbereichen mit dem Phänomen vertraut, dass auch ein guter Ruf
durch wenige Skandale gefährdet werden kann, wenn die Verantwortlichen nicht
ebenso kompetent wie glaubwürdig reagieren. "Gerade weil der Sport in
Deutschland grundsätzlich positiv besetzt ist," erläuterte Elshorst, "kann der
gute Ruf schnell verspielt werden und die wichtige beispielhafte Wirkung des
Sports in der Gesellschaft Schaden nehmen. Daraus erwächst eine besondere
Verantwortung für die, die im Sport Einfluss haben. Sie müssen entschieden und
rasch gegen fehlende Transparenz und Korruption vorgehen."
Vor diesem Hintergrund ist es
nicht akzeptabel, Probleme als Einzelfälle herunterzuspielen. Erfahrung mit
Korruptionsbekämpfung in anderen Bereichen kann hilfreich sein, um
problematische Strukturen hinter den Einzelfällen zu erkennen und anzugehen.
Für Transparency hat es hohe
Priorität, mit den jeweils Verantwortlichen zu kooperieren. TI bietet ihnen
Unterstützung an, Transparenz und präventive Maßnahmen zu verbessern. Vor allem
die Dachorganisation und die großen Sportverbände haben eine wichtige Rolle.
"Wir streben eine Kooperation mit den Sportverbänden an und wollen sie dabei
unterstützen, die nötigen Schritte zu mehr Transparenz, zur Aufklärung und
Prävention einzuleiten.", erklärte Martina Wayand. "Es geht darum, das
Bewusstsein für Risiken zu schärfen und zu analysieren, welche Strukturen in
einzelnen Bereichen des Sports Manipulationen begünstigen."
Wichtigstes Ziel ist die
Entschlossenheit aller im Sport Engagierten, dass es dort keinen Raum geben darf
für jede Art von Manipulationen und stattdessen bis hin zur internationalen
Ebene mehr Transparenz realisiert werden muss.
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Autor und Copyright: Pressemeldung von Transperancy Deutschland e. V.
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