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Viele Marathonläufer kennen das
Gefühl, plötzlich auf Wolke sieben zu schweben. Und weil vielleicht das
befürchtete An-die-Wand-Rennen ausbleibt. "Runner's High", so nennen die
Marathonläufer jene Glücksmomente. Es sind die Endorphine, die den
Marathonläufer jubilieren lassen. Der Hypothalamus initiiert die Produktion von
körpereigenen Drogen wie zum Beispiel die Endorphine, die über die Hypophyse
(Hirnanhangdrüse) in den Blutkreislauf gelangen. Diese Botenstoffe haben unter
anderem die Eigenschaft der Schmerzminderung, da sie vom Gehirn nach starken
Schmerzen freigesetzt werden und sich an spezifische Rezeptoren der
Schmerzempfindung binden. Andererseits steht der Hypothalamus auch mit dem
limbischen System in Verbindung, das für emotionale Regungen verantwortlich ist.
Verschiedene Untersuchungen haben einen Zusammenhang zwischen
Belastungsintensität und Endorphinspiegel im Körper erforscht. Offenbar sind
gewohnte Bewegungsformen geeignet, die Ausschüttung der stimulierenden Hormone
anzuregen. Bei Feldtests konnte bewiesen werden, dass Marathonläufer beim Laufen
einen höheren Endorphinspiegel aufweisen als bei einer
Fahrrad-Ergometerbelastung. Radrennfahrer bestätigten in der Umkehrung diese
These.
Weiterführende Forschungen führen aber auch zu dem Schluss, dass nicht nur die
körperlichen Belastungen endorphinausschüttend wirken, sondern bereits die
Vorstellungskraft. Wenn also vom "Bazillus Marathon" gesprochen wird, der Teile
der Bevölkerung befallen habe, dann heißt dies schlussendlich nichts anderes,
als dass unsere Gesellschaft in vielfältiger Weise "drogenabhängig" ist. Und
wenn es nur die körpereigenen sind, die "high" machen!
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Autor und Copyright: Ein Beitrag von Burkhard Swara - Laufshop "Düssel-Runner"
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