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18. Oswald Hirschfeld - Erinnerungslauf: von der falschen Seite ins Ziel |
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Start zur 18.
Auflage des 18. Oswald Hirschfeld Erinnerungslaufes |
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Eigentlich hatten die Unterbezirke
Weidenpesch, Mauenheim und Niehl der Köln-SPD, die jährlich den Oswald
Hirschfeld Erinnerungslauf am Rhein entlang veranstalten, eine weitere
Austragung des Laufes schon längst aufgegeben. Renate Dinkelbach, die den Lauf
bisher mit viel Liebe organisierte und am Leben hielt, beklagte vor allem immer
wieder die niedrige Teilnehmerzahl von rund 70 Aktiven, für dessen Aufwand es
nicht mehr lohnt weiter zu machen und die Kosten hierzu einfach zu hoch sind.
Somit zog man sich aus der Finanzierung dieses Volkslaufes zurück.
Sozialdemokrat Jürgen Cremer, selber aktiver Läufer, wollte das Aus nicht
hinnehmen und arbeitete an einer Neuauflage. Mit Verlegung vom Rhein in den
Blücherpark, sowie einem erweiterten Laufangebot sollte alles besser werden,
womit er sich selber aber auch ein Limit bezüglich der Zeitnahme für 100
Teilnehmer setzte. Alternativ konnte auch ohne Zeitnahme gelaufen werden.
Am Sonntag war es nun soweit, gemeinsam mit dem SPD- Ortsvereine Köln-
Ehrenfeld, Bilderstöckchen und Bickendorf- Ossendorf präsentierte man sich nun
erstmalig in der Parkanlage, wobei sich Jürgen Cremer federführend in
Organisation und Umsetzung zeigte. Den Startschuss gaben Kölns SPD-Chef Jochen
Ott und der Bundestagsabgeordnete Rolf Mützenich.
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Jürgen Cremer versucht
sich als Laufveranstalter. |
Mit einer fast gewohnten Teilnehmerzahl
von leicht über 70 Aktiven aller Wertungen war es erstmal nicht der große Aufschwung, wie man es sich
vielleicht erhofft hatte. Auch organisatorisch wies die Veranstaltung, trotz
sicherlich großer Mühe, einige gravierende Mängel auf. Das Hauptproblem war,
dass die Strecke nicht ausreichend, bzw. schlecht sichtbar ausgeschildert war
und sich einige Teilnehmer ohne Führung eher blind, bzw. aufgrund von
Erinnerungen einer ehemaligen Laufveranstaltung in dem Arial, sich den Weg
suchen mussten. Die Streckenposten konnten wohl auch keine richtungweisende
Hilfe bieten, so meinte Frank Blumenfeld im Ziel etwas scherzhaft: "Die haben ja
ganz schön geschlafen". Somit war es auch nicht verwunderlich, dass z.B. der
Sieger aus eher einer unerwarteten Richtung ins Ziel einlief. Die 5km-Läufer
beklagten sich, dass der Wendepunkt äußerst schlecht ausgewiesen war. Genauso
bescheiden zeigte sich auch der Zieleinlauf. Da im Start und Ziel fast keine
Zuschauer vor Ort waren, vermisste man die bisher gewohnte Moderation für die
Zieleinläufer.
Um so mehr wurde die Verpflegung von den Aktiven gelobt. Neben Bananen und
Äpfeln im Ziel, gab es leckeren Kaffee und Kuchen zu sozialen Preisen. Auch die
Siegerehrung fand ihren würdigen Rahmen. An die schnellsten Teilnehmer des
10km-Laufes, den Bertold Balg und Sandra di Michele gewannen, wurden Medaillen
und Pokale verteilt.
Schade war nur, dass die eigentlich schnellste Läuferin
mit einer 40er Zeit unter der Kategorie
"ohne Zeitmessung" teilnahm und somit stattdessen eine wesentlich langsamere
Dame in den Genuss kam, im Anschluss des Laufes geehrt zu werden.
Auch wenn es viele kritische Stimmen und Verbesserungsvorschlägen gab, so freuen
sich die alten Anhänger der Laufveranstaltung weitgehend schon jetzt auf eine
weitere Auflage im kommenden Jahr. Ob diese dann wieder durch die Grünanlagen
führt ist allerdings ungewiss, wobei die alte Frage der Finanzierung wieder
aufkommt. Schade wäre es prinzipiell schon, wenn die Veranstaltung nicht mehr stattfinden
würde. Denn mit ihr würde auch ein Stück Erinnerung an den Leiter des Arbeiter-,
Turn- und Sportbundes Oswald Hirschfeld verloren gehen, zu dessen Ehren der Lauf
seit 18 Jahren stattfindet.
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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln Fotos: Irene Bendhiba
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