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Mittelrhein-Marathon, trotz Hitze neuer Streckenrekord vom alten Sieger |
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Marathonstart in Oberwesel - vor dem Ochsenturm |
"Gib deinen Sinnen freien
Lauf!" ist das Motto des neuen Mittelrhein-Marathon, dessen Aufforderung auch
zur zweiten Auflage am vergangenen Sonntag wieder zahlreiche Läufer, Inliner und
Walker folgten. Das Debüt im vergangenen Jahr war ein riesen Erfolg. In der
Rangliste der Landschaftsmarathons belegte er auf Anhieb den zweiten Platz mit
3365 Marathonläufern im Ziel hinter dem Rennsteig. Zudem war er gemessen an den
Läufern im Marathonziel unter den deutschen Top-Marathons die Nummer neun. Ein
Erfolg, der in diesem Jahr nur bedingt fortgeführt werden konnte. Beim
offiziellen Anmeldeschluss lagen zwar mehr als 9100 Anmeldungen vor, zu denen
einige Kurzentschlossene noch am Veranstaltungswochenende hinzu stießen, doch
gekommen waren letztendlich wesentlich weniger. Ein Großteil der Teilnehmer war
nicht mehr bereit, die Marathondistanz zu Fuß zurückzulegen. Vielmehr war ein
leichter Anstieg bei den Inlinern und Halbmarathonteilnehmern zu verzeichnen.
Nach Beendigung der Veranstalter ergab sich eine vorläufige Statistik:
Disziplin |
2005 |
2006 |
Marathon: |
3365 |
1423
|
Inline
Marathon: |
1125 |
1488
|
Handbiker
Marathon: |
5 |
3
|
Team-Marathon: |
179 |
97
|
Halbmarathon: |
2006 |
3159
|
Walking
Halbmarathon: |
510 |
519
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Die Gründe für die
Zurückhaltung zur Teilnahme in diesem Jahr dürfte wohl auf die große Hitze
zurückzuführen sein, mit der man schon zur ersten Auflage seine Erfahrung
sammelte. So stieg die Quecksilbersäule diesmal gut über 30 Grad im Schatten,
die so manch Teilnehmer insbesondere auf der zweiten Hälfte der Marathondistanz
schwer zu schaffen machte. Da konnte für die Teilnehmer wohl die in diesem
Jahr weiter vorgelegte Startzeit kein positives Signal aussenden. Eigentlich
schade, denn vom Erlebniswert hat die Strecke unvergleichliches zu bieten, denn
sie ist eine der attraktivsten und als Streckenmarathon in einem Welterbegebiet
einmalig in Deutschland.
Beim Mittelrhein-Marathon geht es mit Start
in Oberwesel durch das Unesco Welterbe Oberes Mittelrheintal, durch eine der
schönsten Regionen der Erde, entlang des bezaubernden Mittelrheins und vorbei an
Burgen und den Hügeln des Taunus und Hunsrücks. Die Region hat eine einzigartige
Authentität, eine Einzigart die die Sportler fasziniert. Die
vielfältigen Eindrücke entlang der 42,195km machen das Erlebnis Marathon aus,
der Lauf wird zum faszinierenden und stimmungsvollen Besuch der Region. Hinzu
kommt das absolut flache Streckenprofil. Gerade mal 30 Höhenmeter sind es, die
zu überwinden sind. Eine einzigartige Atmosphäre, die auch zahlreiche
ausländische Läuferinnen und Läufer anzieht. "Der Mittelrhein-Marathon weist
einen vergleichsweise sehr hohen Ausländeranteil auf", weiß der professionelle
Zeitnehmer Bernd Frielingsdorf zu bestätigen.
Entlang der Strecke findet der Teilnehmer
zahlreiche Attraktionen vor, so genannte Erlebnisnester. So sind es nicht nur
hunderttausende Zuschauer entlang der Strecke, sondern insbesondere kleine
Festlichkeiten in den zahlreichen Ortschaften, die durchlaufen werden und für
nötige Stimmung sorgen. Ob Moderation oder live spielende Kapellen, es waren
rund 10 Stück, den Teilnehmern wurde größter Respekt erwiesen. Auch hatte man
ein großes Einsehen und Mitgefühl mit den doch etwas leidenden Teilnehmern unter
der großen Hitze. Neben den offiziellen Verpflegungsstellen stellten auch viele
Privathaushalte große Wasserwannen zum Abkühlen bereit und spritzten auf Wunsch
die Marathonteilnehmer mit dem Gartenschlauch ab. Ein besonderer Schwerpunkt
liegt beim Mittelrhein-Marathon jedoch auf dem Bereich Bopparder Hamm. In der
lang gezogenen Rheinkurve hinter Boppard wartet auf die Sportler bei
Streckenkilometer 23, auf der Höhe des Peternacher Tals und damit kurz nach dem
Halbmarathonstart, ein besonders dickes Stimmungsnest. Der Hauptsponsor, die
Rheinzeitung, hatte hier zum Frühstück eingeladen und unterhielt mit großem
Bühnenprogramm.
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Dieter
Baumann |
Apropos Halbmarathon, hier freute man sich
in diesem Jahr auf einen ganz besonderen Teilnehmer. Dieter Baumann, der
Tübinger Olympiasieger von 1992 ging mit an den Start. Die Ambition hier
teilzunehmen lag insbesondere darin, auf der schönen Strecke vor allem Freude am
Laufen zu haben. "Ich bin die Strecke durch das Mittelrheintal sehr oft mit dem
Zug gefahren und für mich gehört die Region um die Loreley und das Deutsche Eck
zu den schönsten in Deutschland." Die Strecke nun einmal zu Fuß zurückzulegen
schien ihn wohl besonders beflügelt zu haben, nach 1:10:37 Stunden lief er in
Koblenz als Schnellster im Ziel ein.
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Uwe Honsdorf |
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Aber auch beim Marathon freute man sich mit
und über einen alten Bekannten. Hier konnte der Koblenzer Uwe Honsdorf seinen
Sieg vom letzten Jahr nach 2:35:00 Stunden erfolgreich wiederholen. Der Mann ist
so etwas wie das aktive läuferische Urgestein in Koblenz. Trotz seiner 43 Jahren
gehört er noch längst nicht zu den Senioren. Der frühere EM-Teilnehmer im
Marathonlauf und aktuelle Rheinland-Pfalz-Rekordhalter über diese Distanz
(2:15:56) ist noch gut in Bestform. Doch auch in diesem Jahr schlug die Hitze
wieder zu und machte ihm einen Strich durch die anvisierten 2:25 Stunden, konnte
aber seinen im letzten Jahr aufgestellten Streckenrekord um 2 Minuten
verbessern.
Bei den Frauen gab es einen
Überraschungssieg, vor allem für die Siegerin selbst, denn Eva-Marie Krahn aus
Wiehl hatte sich selbst vor dem Start nicht als Favoritin eingeschätzt. "Ich bin
ohne Uhr gelaufen und hatte keine sehr großen Ambitionen", erklärte die
39-Jährige, die in 3:17:16 Stunden gewann.
Doch egal ob Erster oder Letzter. Alle
hatten sie ein Ziel und das war das deutsche Eck in
Koblenz, wo sie vom Moderator Jochen Heringhaus gebührend empfangen wurden. Auf
sie wartete neben der attraktiven Finisher-Medaille und Hemd vor allem ein gut sortierter
Nachzielbereich, um den Durst und Hunger zu stillen. Doch auch auf der Strecke
war gut gesorgt. 250000 Trinkwasser, 120000 Liter Trinkwasser entlang der
Strecke, 37000 Flascen Rhenser Mineralbrunnen, 20000 halbe Bananen, 12000
Apfel-Stücke, 9000 Liter Elektrolythgetränke, 8000 Energieriegel, 3000 Liter Red
Bull sorgten für eine ausreichende Versorgung der Teilnehmer.
Positiv anzumerken ist auch die
Altersklassensiegerehrung im Anschluss des Laufes. Somit kommen neben den
eigentlichen Siegern auch weitere Teilnehmer zu einer Anerkennung ihrer
Leistung.
Der RZ-Mittelrhein-Marathon ist im Ziel.
Eine sehr niedrige Ausfallquote, eine überschaubare Anzahl von Unfällen bei den
Skatern und weniger Einsätze des Deutschen Roten Kreuzes bei den Läufern als bei
der Marathon-Premiere 2005 stimmten die Organisatoren rund um den Vorsitzenden
des ausrichtenden Mittelrhein Marathon e.V., Hans-Dieter Gassen, zufrieden. Der
RZ-Mittelrhein-Marathon festigte sich mit der zweiten Auflage als eine der
bedeutenden Großveranstaltungen in der Region des Unesco Welterbes Oberes
Mittelrheintal.
Insgesamt gesehen, war es wieder eine schöne
Veranstaltung. Bleibt nur zu hoffen, dass wegen der Hitze nicht noch mehr
Läuferinnen und Läufer vom Marathon zum Halbmarathon wechseln, oder gar
kurzfristig absagen.
Sieger Marathon:
1 |
Honsdorf, Uwe (GER) |
40 |
TuS Rot-Weiß Koblenz |
02:35:00 |
02:35:00 |
2 |
Lauff, Frederik (GER) |
35 |
LG Kreis Ahrweiler |
02:39:21 |
02:39:20 |
3 |
Diehl, Marco (GER) |
35 |
TSV Friedberg-Fauerbach |
02:40:00 |
02:39:59 |
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1 |
Krahn, Eva-Marie (GER) |
35 |
|
03:18:26 |
03:17:16 |
2 |
Krämer, Nicole (GER) |
30 |
LA TuS Mayen |
03:19:43 |
03:19:28 |
3 |
Oetz, Ulrike (GER) |
35 |
TuS Rot-Weiß Koblenz |
03:25:40 |
03:25:32 |
Sieger
Halbmarathon:
1 |
Baumann, Dieter (GER) |
40 |
Asics Tübingen |
01:10:37 |
01:10:37 |
2 |
Ocklenburg, Marc-Andre (GER) |
HK |
Team-Essen99 |
01:11:29 |
01:11:29 |
3 |
Bier, Dietmar (GER) |
35 |
Post-Sport-Telekom Trier |
01:13:31 |
01:13:31 |
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1 |
Wydra, Julia (GER) |
HK |
TV St. Wendel |
01:24:16 |
01:24:15 |
2 |
Götte, Britt (GER) |
35 |
SSG Königswinter |
01:30:26 |
01:30:24 |
3 |
Böhm, Nicole (GER) |
HK |
fitness für frauen |
01:31:58 |
01:30:45 |
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Zieleinlauf
am Deutschen Eck in Koblenz ... |
mit
toller Stimmung |
und
Unterhaltung ... |
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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln Fotos: Irene Bendhiba
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