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Noch 5 Tage bis zum 10. Ford
Köln-Marathon. Am Samstag startet bereits das Laufwochenende, an dem ganz Köln
läuft. - Am 5. Oktober 1997 fand der erste Ford Köln-Marathon statt.
Laufen-in-Koeln dreht das Rad der Zeit zurück und zeigt, was zum
Premierenlauf so lief und was es an Erinnerungsstücken für Sammler gab:
Endlich auch in Köln ein Marathon
Wärend andere Großstädte wie
Berlin, Hamburg oder Frankfurt einen City-Marathon ihr eigen nannten, wurde in
Köln erst 1997 der "Erlebnis-Marathon" aus der Taufe gehoben. Zur Erstausgabe
nahmen 11,221 Läufer und 839 Inliner erfolgreich an der Premiere Teil. Die
Siegerzeiten konnten sich sehen lassen. S. Freigang (GER) und A. Kanana (KEN)
setzten mit 2:11:58 und 2:27:27 Stunden den ersten Streckenrekord unter den
Läufern fest.
Eine hervorragende Strecke
Die Veranstalter wollten
die Strecke nicht, wie es bei anderen Stadt-Marathons immer wieder vorkommt,
durch weit gehend menschenleere Außenbezirke Kölns führen, sondern mitten durch
die Stadt - eine Art "Sightseeing". Ein besonderes Anliegen war den damaligen
Vätern, der Zieleinlauf vor dem imposanten Kölner Dom. Die von Erich Tomzig
maßgeblich konzipierte Strecke wurde seitens Veranstalter wie folgt beschrieben:
"Die Laufstrecke präsentiert die Domstadt von ihren schönsten Seiten: Dom,
Museen und Kirchen entlang des Rheins, mitten durch die historischen Stadtteile
und entlang der schönsten innerstädtischen Grünanlagen. Der Ford Köln-Marathon
ist ein wahrer City-Marathon; und auch aus sportlicher Perspektive wird die sehr
flache Strecke schnelle Zeiten und ausgezeichnete Ergebnisse erwarten lassen." - Zur Auftaktveranstaltung
vergaben die Läufer überwiegend sehr gute und gute Noten für den Verlauf der
Marathonstrecke in Köln. Der sternförmige Stadtkurs sollte sich später noch als
äußerst beliebt herausstellen. Auch die Atmosphäre entlang der Strecke, so wie
sie die Teilnehmer während des Laufs empfunden haben, fand ein positives Echo.
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Anfangs führte die Strecke
dem Namenssponsor Ford zu Liebe bis nach Riehl hoch. Zurück ging es am
Rhein entlang. |
Der Ford Köln-Marathon ein
Volksfest?
Der Köln-Marathon, der in den
Medien auch schon mal als Herbstkarneval betitelt wird, hat sich seinen Ruf
allerdings erst erarbeiten müssen. Die Veranstaltung sollte sportliches
Großereignis und Volksfest zugleich sein. Eine wissenschaftliche Studie der
Universität zu Köln hatte damals herausgefunden: "Wenn man sich jedoch
entscheiden müsste, dann würden zwei Drittel der Kölner die Veranstaltung eher
als Sportereignis bezeichnen, für ein Drittel ist es eher ein Volksfest. Deshalb
hat Köln aber noch längst kein Image als Sportstadt. Das Image von Köln sahen
die befragten Bürger eher durch Medien, Universität und Messe geprägt. Auch die
Kirchen und Musik wurden eher mit Köln in Verbindung gebracht als der Sport. Bis
Köln mit seinen vielen Imagefacetten auch zur Sportstadt wird, sind noch einige
Marathonkilometer zu absolvieren."
Der Ford Köln-Marathon erlebte nach seiner ersten Auflage erst einmal einen
überregionalen Rückgang
Auch wenn die Teilnehmer sich
sowohl vom Streckenverlauf als auch von der Atmosphäre entlang der Strecke
begeistert zeigten, so hatte sich allerdings die überregionale Anziehung
abgeschwächt, und die Läufer zeigten sich nicht sehr unternehmungslustig.
Verstärkt stammten die Läufer aus dem Verdichtungsraum an Rhein und Ruhr sowie
aus dem Westen von Köln bis nach Aachen. Köln und Bonn standen sowohl 1997 als
auch 1998 auf den beiden Spitzenplätzen. Allein aus diesen beiden Städten kamen
zur zweiten Veranstaltung fast ein Viertel der Läufer. Städte wie Hamburg und
Münster, die 1997 noch zu den "Top ten" der Herkunftsorte zählten, wurden von
Wuppertal und Dortmund verdrängt. Besonders auffällig waren die Einbußen in
vielen Orten der Nachbarländer Hessen und Rheinland-Pfalz sowie dem Saarland.
Dies ist verwunderlich, da durch den späten Start des Laufes um 11.30 Uhr eine
An- und Abreise am Marathon-Sonntag durchaus möglich gewesen wäre. Beim 1. Köln
Marathon fiel der Startschuss bereits um 10 Uhr.
Angereiste Marathonis zeigten kein großes Interesse an der Stadt
Die Läufer verbanden mit dem
Marathonbesuch in Köln nur wenige weitere Aktivitäten. So nutzte nur jeder
Zehnte die Reise nach Köln auch zum Einkaufsbummel in der City und jeder Fünfte
besichtigte die Stadt während des Kölnaufenthaltes. Spielten Kneipenbummel und
Restaurantbesuch noch eine gewisse Rolle (30 Prozent) für die Läufer am
Marathonwochenende, so übten Theater, Museum, Kino und Disco überhaupt keinen
Reiz auf die Sportler aus. Natürlich besuchten viele das Rahmenprogramm mit der
Läufermesse, aber doch jeder Dritte der Angereisten hat gar nichts in der
Domstadt unternommen. So floss auch hier kaum Geld in die Kölner Kassen. Die
meisten Läufer gaben weniger als 50,- DM am Marathonwochenende aus, wovon der
größte Teil der Sportartikelbranche zu Gute kam.
Interesse an einer Weiterführung des Marathons
Der erste Marathon kam in der
Kölner Bevölkerung gut an, denn man konnte der Veranstaltung etwas Positives
abgewinnen. Hier rangieren Geselligkeit/Unterhaltung und das Sportliche dicht
hintereinander, gefolgt von dem Glauben an einen generellen Imagegewinn für Köln
und der Vermutung, daß die Stadt ökonomische Vorteile durch den Lauf hat. So
verwundert es nicht, dass die Kölner zu einem hohen Anteil für eine Wiederholung
des Stadtmarathons waren.
Die Ausschreibung von 1997
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Druckerzeugnisse
gab es damals in Kooperation
mit dem Express, die auch die offizielle Internetpräsentation unter
www.express.de/koeln-marathon beinhaltete. Die Starter bzw.
Ergebnislisten gab es im Zeitungsformat.
Auszüge aus
der Ausschreibung:
+ Start: 10 Uhr
+ Zielschluß: 16 Uhr
+ Organisationsbeitrag: ab
60 DM
+ Urkunde gibt es zwei Wochen nach dem Rennen zugeschickt
+ Live-Musik im Start/Zielbereich
+ Hier ist Ihre persönliche Bestzeit in Gefahr! |
Klicken Sie auf die
Grafik, um in der Ausschreibung zu blättern! |
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Die Medaille von 1997
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Damals war
sie noch rund
In den ersten zwei
Jahren war die Medaille noch rund. Im dritten Jahr bekam die Medaille
Flügel und 2000 ragte der Kölner Dom über ihren Rand hinaus. Ab der 5.
Auflage haben die Medaillen die Form einer Zahl, die die Nr. der
jeweiligen Auflage repräsentiert. |
Vorderansicht |
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Rückansicht |
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Die Urkunde von 1997
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Der Ford
Köln-Marathon wechselt jedes Jahr seine Farben. Präsentierte sich schon
mal in blau, grün, rot, orange. Und dies dann in verschiedenen
Kombinationen. Dieses Jahr wiederholt sich erstmalig die Farbe, denn in
Gold war zumindest die Urkunde schon zur ersten Auflage. |
Das Kölsch-Glas von
1997
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Jedes Jahr
bringt die Stadtsparkasse Köln, die jetzt Sparkasse Köln-Bonn heißt, ein
besonders Kölsch-Glas heraus. Das Glas mit dem lustigen Motiv ist unter
Sammlern sehr beliebt.
Entworfen wird es von dem
bekannten Kölner Zeichner und Karikaturist Otto Schwaige.
Otto
Schwalge ist mittlerweile schon 85 Jahre alt, wohnhaft in
Köln-Rodenkrichen
und dürfte den Meisten wohl als Vater vom "Oskar, der freundliche
Polizist" bekannt sein.
In seiner ersten Version zur Premiere zeigt es einen Läufer, bzw. den
laufenden Kölner-Dom. |
Das
Finisher-Hemd:
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Neben der
Medaille gab es früher auch ein Finisher-Hemd, das den erfolgreichen
Teilnehmer für seine sportliche Leistung ehrte. Das
hat mittlerweile in Köln aber ausgedient. Ein Erinnerungshemd kann
mittlerweile von Jedermann erworben werden. |
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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln
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