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real,- BERLIN-MARATHON Top-Favorit "Haile Gebreselassie (2:06:20)"
 
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22.09.2006 

 

 

Haile Gebreselassie

 
Aufgrund seiner Leistungen auf der Bahn zählt er zu den Größten: mit Nurmi und Zatopek. Während sein äthiopischer Landsmann Kenenisa Bekele inzwischen in die Rolle des dominierenden Bahn-Langstreckenläufers geschlüpft ist, bleibt eine große Frage, die durchaus in Berlin beantwortet werden könnte: Wie gut ist Gebrselassie als Marathonläufer?
 
Rein statistisch gesehen, mit zwei olympischen Goldmedaillen über die 10.000 m, vier Weltmeistertiteln sowie diversen Weltrekorde über die 5.000 und 10.000 m vor dem Auftauchen von Kenenisa Bekele, scheint er klar überlegen. Eine unglaubliche Ausdauer sowie ein ungeheurer Antritt in der letzten Runde waren sogar für seinen langjährigen Rivalen Paul Tergat, der ihn in Atlanta und Sydney bis ins Ziel jagte, zuviel. Auch seine Härte trug hierzu bei: mit einer Achillessehnenverletzung humpelte er zum und vom Siegerpodest, nachdem er Tergat bei den Olympischen Spielen in Sydney 2000 in einem der besten 10.000-m-Rennen aller Zeiten besiegt hatte.
 
Bevor er den Marathon-Weltrekord 2003 in Berlin brach, hatte Tergat jedoch selbst gesagt, dass er einige Zeit gebraucht hatte, das Rennen zu verstehen. In den vergangenen Wochen vor dem diesjährigen Rennen in Berlin hat Gebrselassie gesagt, dass er den Marathon inzwischen auch besser einschätzen kann. Im vergangenen April hatte die Presse ihn – aufgrund seiner beeindruckenden Leistungen bei den schwierigen, windigen Bedingungen von Amsterdam im Oktober 2005 – zum starken Favoriten in London ernannt. Doch Gebrselassie wurde nur Neunter, da er bei nassen Wetterbedingungen mit Waden- und Kniesehnenproblemen zu kämpfen hatte. Der Sieg ging dabei an den früheren Sieger von Berlin Felix Limo.
 
Vielleicht ist ein Marathon einfach zu lang für einen Mann, der darauf spezialisiert ist, Weltrekorde über 25 Runden auf der Bahn zu brechen. Berlin könnte aber auch der Beginn der letzten Runde einer ohnehin schon glorreichen Karriere werden, die bei den Olympischen Spielen in Peking ihren Höhepunkt finden könnte.
 
Hier würde er auch sicher gern seinem großen Vorbild, Abebe Bikila, nacheifern und Gold gewinnen. Eine der besten Beschreibungen des Marathonlaufes auf höchstem Niveau gab der Waliser Steve Jones, Weltrekordhalter in der Mitte der 80er Jahre und ein früherer Sieger in London und Chicago: „Es handelt sich hierbei um einen 20-Meilen-Lauf, gefolgt von einem 10-km-Rennen.“ Berlin mit seinem schnellen Kurs und normalerweise idealen Wetterbedingungen ist die perfekte Kulisse für Gebrselassie, Antworten für seine Zukunft zu liefern.
 
Alter: 33 (18.04.73)
 
Persönliche Bestzeit: 2:06:20 (Amsterdam, 2006 - National Record)
 
Weitere Marathon-Höhepunkte:
 
14.04.02 Flora London, 3rd (2:06:35)
16.10.05 ING Amsterdam, 1st (2:06:20)
23.04.06 Flora London, 9th (2:09:05)
 
Weitere Höhepunkte:
 
1992 World Junior Championships 5,000 m, Seoul, 1st (13:36.06)
World Junior Championships 10,000 m, Seoul, 1st (28:03.99)
1993 World Championships 5,000 m, Stuttgart, 2nd (13:03.17)
World Championships 10,000 m, Stuttgart, 1st (27:46.02)
1995 World Championships 10,000 m, Gothenburg, 1st (27:12.95)
1996 Olympic Games 10,000m, Atlanta, 1st (27:07.34)
1997 World Championships 10,000 m, Athens, 11st (27:24.58)
1999 World Championships 10,000 m, Seville, 11st (27:57.27)
2000 Olympic Games 10,000m, Sydney, 11st (27:18.20)
2001 World Championships, 10,000 m Edmonton, 3rd (27:54.41)
2003 World Championships 10,000 m Paris, 2nd (26:50.77)
2004 Olympic Games 10,000 m Athens, 5th (27:27.70)
2005 World Championships Half-Marathon Bristol, UK, 1st (60:03)




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