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Jeannine Hagedorn
läuft Marathon-Debut in 2:59:09 Stunden als 6. ins Ziel
Auf der Kölner Marathon Messe
ließ sich Pascal Meißner von Sportausrüster Asics seine Halbmarathonzeit
errechnen: Unter 1 Stunden und 12 Minuten könnte es werden, meinte Fachmann
Manuel Fernandez anhand seiner persönlichen Daten.
Am Sonntag morgen waren die
Bedingungen ideal und Pascal fühlte sich super. Was auf den folgenden 21,1 km
folgte, war für den jungen Läufer von TV Refrath ein nicht vorhersehbarer Traum.
Zusammen mit EM-Teilnehmerinnen Sabrina Mockenhaupt und Irina Mikitenko rollte
er im Spitzenfeld mit. Unterwegs nur nicht nachdenken, hatte ihm sein Trainer
Martin Block vorher mit auf den Weg gegeben. Denn er war überzeugt, dass sein
Schützling heute unter den Besten landen wird. Als bei Kilometer 12 Mikitenko zu
enteilen drohte, zog OIiver Mintzlaf, Pacemaker von Mocki das Tempo an. Nur
Meißner blieb noch 2 Kilometer dran, um dann dieser Tempoverschärfung nicht mehr
folgen zu können. Kurz vor dem Ziel konterte er noch einen Angriff des
Wattenscheiders Achim Baumgarth (1:12:08) und lief alleine über die Deutzer
Brücke dem Ziel entgegen, um sich als Sieger von vielen Tausend Zuschauern
feiern zu lassen. Die Vorhersage des Fachmanns wurde Wahrheit: mit 1:11:43
Stunden pulverisierte er seine alte Bestmarke um glatte 4 Minuten. Dass zwei
Damen mit Weltklassezeiten von 1:10:03 (Mikitenko) und Mockenhaupt (1:10:26) den
Vortritt lassen musste, konnte er verschmerzen. Wusste er doch, dass 3245 Männer
hinter ihm lagen. Zur Belohnung durfte Pascal Meißner im Hyatt-Hotel die erste
Dopingprobe seines Lebens abgeben.
TVR-Trainer Block musste
Jeannine Hagedorn, schnellste Läuferin vom TV Refrath, bei ihrem Marathon-Debut
anfangs bremsen, so groß war ihre Euphorie, von 750000 Zuschauern bei der 10.
Auflage des Köln-Marathons angetrieben zu werden.
Locker lief sie bei Halbzeit in 1:27:30 Minuten durch. Nur gut 5 Kilometer
weiter wurden ihre Beine jedoch immer schwerer. Doch die 26jährige Kölnerin ist
ein Kämpferin und wollte erreichen, wovon viele Männer träumen: 42,2 Kilometer
unter 3 Stunden zu laufen. Als der Brückenanstieg über den Rhein bewältigt war,
wusste sie, dass sie es schafft. Nach 2:59:09 Stunden finishte sie als 6. von
insgesamt 2052 Marathonfrauen. Glücklich und kaputt ließ sie sich als schnellste
Kölnerin mit einer Sonderprämie ehren um sich anschließend nach dem Bad in Menge
das in der Wanne zu freuen.
Gleichzeit wurden auch die
Kreismeisterschaften Oberberg ausgetragen. Die Refrather Läufer holten sich 3
von 4 möglichen Titeln: Neben Hagedorn wurde Peter Urbahn in 2:59:01 std und die
Männer-Mannschaft mit Urbahn, Hörniß (3:00:37) und Heisig (3:19:39) Meister. Den
Titel der Frauen-Mannschaft holte sich das Trio vom TV Witzhelden in der
Besetzung Claudia Sauer (3:08:29), Antje Wietscher (3:30:35) und Margret Knigge
(3:52:03).
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Autor und Copyright: Jochen Baumhof für Laufen-in-Koeln
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