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Detlev Ackermann

 
   
 
   
 
 

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Goldenes Herbstwetter und Top-Zeiten beim 44. Rund um den Baldeneysee
 
 
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19.10.2006  

 
 

 
   
Wer Spaß am Laufen hat und die Marathondistanz sein Eigen nennt, der sollte den von der  Leichtathletikabteilung des TUSEM Essen e.V. veranstalteten Marathon "Rund um den Baldeneysee" in seinem Leben unbedingt einmal mitgemacht haben. Es sprechen vergleichsweise viele Vorteile für ihn. Von ambitionierten Läufern wird insbesondere das in Natur gelegene, durchweg asphaltierte und flache Streckenprofil gelobt. Dem kann Mario Kröckert vom TSV Bayer 04 sicherlich nur zustimmen. In einem grandiosen Marathon-Debüt absolvierte er die Strecke am letzten Sonntag in 2:16 Stunden und  platzierte sich damit auf Anhieb auf Platz 2 der Deutschen Jahresbestenliste. Die landschaftlich reizvolle Strecke um den Essener Baldeneysee gilt unter Kennern der Szene seit Jahren als eine der schönsten Strecke Europas. Die exelente Infrastruktur und das herausragende Ambiente rund um den See garantieren für eine erfolgreiche Veranstaltung auf internationalem Niveau.
 
Da bei diesem Marathon keine Athleten verpflichtet werden, hat gerade hier die nationale Laufelite, sowie lokale Größen einmal die Gelegenheit, sich entsprechend zu präsentieren. Auch ist die Veranstaltung für manch Überraschung gut. 2003 stellte z.B. der bis dahin kaum bekannte Carsten Schütz vom TV Wattenscheid 01 mit 2:14:56 zum Saisonende eine neue deutsche Jahresbestzeit auf.
 
Die Strecke führt mit Start nähe Regattahaus auf der Freiherr-vom-Stein-Str. zwei Mal um den See, wobei in der ersten Runde eine zusätzliche Wendepunktschleife von 6km gelaufen werden muss. Bis auf wenige fast nicht
 
 

Sambagruppen heizen die Läufer ein

 
   
 

Die letzten 100m bis zum Ziel

 
   
 

Attraktiver Zieleinlauf

 
nennenswerte, leicht wellige Abschnitte, ist die Strecke durchgehend brettflach. Das begünstigt zu persönlichen Bestzeiten. Einziger Wehrmutstropfen ist allerdings der Gegenwind in Ufernähe, der sich je nach Wetterlage von relativ schwach bis deutlich spürbar gestalten kann. Eine Augenweite ist der Blick auf und über den See, den man bei seiner Umrundung immer wieder erhascht. Bei schönem Wetter tummeln sich hier hunderte von kleinen Segelboten auf dem Wasser herum. Aber es gibt nicht nur Wasser zu sehen. Auf 3 Seiten des Programmheftes findet der kultivierte Teilnehmer zahlreiche Sehenswürdigkeiten vorgestellt, an denen man vorbeikommt.
 
Während in Deutschland Marathonveranstaltungen kommen und gehen, steht der bewährte Essen-Marathon seit 1963 mit seiner mittlerweile 44. Auflagen als ältester Marathon Deutschlands wie ein Fels in der Brandung. Und daran wird sich sicherlich auch in der Zukunft nichts ändern. Jährlich nehmen rund 2000 Teilnehmer an dem Marathonrennen teil. Bei goldenem Herbstwetter können es aber auch schon mal mehr sein. Wobei man allerdings zugeben muss, dass er vorwiegend von guten Läuferinnen und Läufern besucht wird. Das sollte den etwas langsameren Hobbyläufer, der für die Distanz vielleicht sogar weit über 5 Stunden braucht, allerdings nicht verschrecken. Denn auch hier findet er die von Citymarathons bekannten Trommel oder Sambagruppen und mehrere moderierte Stimmungsecken wieder vor. Ein besonderes Erlebnis stellt sicherlich auch die am Ziel parallel führende Streckenführung in der ersten Umrundung dar, bei dem die Zuschauer über mehrere hundert Meter entlang jubelnd am Streckenrand stehen. Ebenso gestaltet sich auch der eigentliche Zieleinlauf. Über die Promenade laufend, an der Zuschauertribüne vorbei, erleichtert den letzten Kilometer ungemein. Eine Gruppe von Cheerleadern helfen mit Tanz über die letzten Meter ins Ziel, wo die Finisher von Moderator Burkard Swara in Empfang genommen werden. Bevor es jedoch unter die warme Dusche geht, bekommt jeder Finiher noch eine attraktive Medaille umgehängt, sowie eine reichhaltige Stärkung im Nachzielbereich.
 
Ebenso positiv sind die Verpflegungsstände zu bewerten. Neben Wasser, Tee und Isogetränken gibt es hier auch die in Läuferkreisen beliebte Cola. Ebenso gibt es gegen den kleinen Hunger Bananen. Die Helfer, übrigens überaus engagiert, reichen den Läufern die Getränke geübt entgegen, so dass man im Laufschritt kaum ausgebremst wird.
 
Damit es am Baldeneysee auch mit der persönlichen Bestzeit klappt, findet der Teilnehmer mehrere Hilfen vor. Neben der durchweg ausgeschilderten, amtlich vermessenen und kilometrierten Strecke, bieten auch erfahrene Zug und Bremsläufer ihre Dienste für Zeiten zwischen 2:59h bis 4:14h im 15 Minutentakt an. Wobei der Veranstalter unter anderem auf die Originale des Steinfurter Marathons zurückgreift.
 
 

Mario Kröckert, Gesamtsieger 2006

 

Das Rennen selber gestaltete sich relativ eindeutig. Bei Mario Kröckert lief alles nach Plan. Bereits auf der ersten Runde hatte er sich schon einen Vorsprung von 6 Minuten herausgearbeitet und lief somit ein einsames Rennen. Auf der zweiten Runde konnte er trotz schwieriger Windverhältnisse sogar noch zulegen, bevor er nach 2:16:54 die Ziellinie erreichte und von Veranstalter Gerd Zachäus persönlich die Medaille überreicht bekam. Bei den Frauen gewann wie erwartet die Leipzigerin Romy Spitzmüller. Auch sie konnte sich die Konkurrenz mit großem Abstand auf Distanz halten, bevor sie nach 2:40:40 das Ziel erreichte. Dies allerdings mit Kreislaufproblemen. Die noch junge Läuferin absolviert zurzeit eine Ausbildung bei der Bundespolizei und konnte nur aufgrund einer Sondergenehmigung und nach Intervention des Bundestrainers in Essen starten. Stress, der seine Spuren hinterließ.
 
Es war aber nicht nur der Marathon, der am Sonntag den Baldeneysee zum Austragungsort machte. Denn genau genommen war es ein Läuferwochenende. Bereits am Samstag schon gingen die Walker und Nordic-Walker auf eine 13,8km lange Seerunde. In einer anschließenden Tombolar wurden an alle Teilnehmer Sachpreise verlost. Und natürlich darf auch beim Essen-Marathon nicht die obligatorische Pasta-Party fehlen. Die wurde vom frühen Nachmittag an mit viel Musik und Moderation bis zum Abend gefeiert.


Sieger 2006:
 
Platz Name Verein Brutto Netto
1 Kröckert, Mario (GER) TSV Bayer 04 Leverkusen 02:16:54 02:16:54
2 Francke, Sebastiaan (NEL) ART Düsseldorf 02:35:39 02:35:39
3 Ocklenburg, Marc-Andre (GER) Team-Essen 99 02:36:45 02:36:45
         
1 Spitzmüller, Romy (GER) LAZ Leipzig 02:40:40 02:40:39
2 Schwanke, Martina (GER) TVK Kupferdreh 02:53:34 02:53:33
3 Heckmann, Kirsten (GER) SV Brackwede 02:58:01 02:57:52




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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln


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