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Bei einer Pressekonferenz in Berlin
teilte DLV-Präsident Dr. Clemens Prokop mit, dass der Deutsche
Leichtathletik-Verband (DLV) in einem Projekt für das Top-Team Peking ab 2007
Blutprofile einführen will. Betroffen davon sind zunächst die Lauf- und
Geherdisziplinen. Dies passiert in Kooperation mit der Nationalen
Anti-Doping-Agentur (NADA). Die Kosten von möglicherweise mehreren 10 000 Euro
werden von uns übernommen, sagte Prokop. Ferner kündigte er an, dass beim
IAAF-Kongress 2007 in Osaka ein Antrag gestellt werden soll, auch international
Blutprofile einzuführen, um einen einheitlichen Standard zu bekommen.
Bei der Pressekonferenz, an der
auch die bayerische Justizministerin Dr. Beate Merk sowie Dr. Peter Danckert in
seiner Eigenschaft als SPD-Fraktionsmitglied und DLV-Athletensprecherin Andrea
Ziercke teilnahmen, machte Prokop noch einmal deutlich, dass auch der dopende
Sportler zum Gegenstand strafrechtlicher Ermittlungen gemacht werden muss. Nach
meinem Gespräch mit Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble stelle ich fest,
dass es inhaltlich bisher keine Festlegung von Seiten des
Bundesinnenministeriums gibt und der Prüfungsprozess weiter läuft. Allerdings
muss ich auch erkennen, dass es derzeit keine ausreichende Mehrheit im Sport für
die angestrebten Regelungen gibt.
Die bayerische Justizministerin
Dr. Beate Merk verwies noch einmal auf den im Rechtsausschuss des Bundesrates
vorgelegten bayerischen Gesetzentwurf, der zunächst einmal vertagt wurde. Das
heißt für mich allerdings nicht, dass nicht weiter daran gearbeitet wird.
Inhaltlich sieht der Entwurf unter anderem Aufklärung und Beratung, Abhören von
Kommunikationsmitteln, Sanktionen sowie Kronzeugenregelungen vor. Es ist nicht
einzusehen, weshalb die Hintermänner des Dopings belangt werden, der dopende
Sportler hingegen nicht. Mit den bisherigen Gesetzen ist es schwierig, dem
Vergehen nachzugehen, da kein Straftatbestand vorliegt. Dies zeigt deutlich,
dass wir ein Defizit haben und die Öffentlichkeit verlangt, dass der Staat dem
entgegentritt. Ein Anti-Doping-Gesetz würde die Sportgerichtsbarkeit nicht
schwächen, sondern eher stärken.
Dr. Peter Danckert räumte zum
jetzigen Zeitpunkt der Diskussionen nicht unerhebliche Differenzen zwischen SPD
und CDU ein. Wir bohren dicke Bretter, doch aus meiner Sicht muss der
bayerische Entwurf zur Diskussionsgrundlage in allen Bereichen werden. Auch
wenn der Vorschlag einer Telefonüberwachung durchaus kritisch zu bewerten sei.
Wenn wir Doping ernsthaft bekämpfen wollen, dann reichen nicht nur
Lippenbekenntnisse. Wenn es der Sport nicht schafft, dann muss der Staat
handeln. Das ist es, was ich fordere.
Für DLV-Athletensprecherin
Andrea Ziercke gibt es keinen Zweifel, dass die Athleten inzwischen sehr
engagiert mit der Thematik umgehen. Unsere Aktion ,true athletes` zeigt, dass
die Athleten einen sauberen Sport wollen, denn letztlich fordern sie eine
Anerkennung ihrer Leistung, ohne das ständig das Ergebnis hinterfragt wird.
Deshalb muss der Kampf gegen Doping mit aller Entschiedenheit geführt werden.
Bei der DLV-Anti-Doping-Kampagne true athletes tragen Athleten/innen ein
weißes Armband und bekennen sich dabei explizit zu einem sauberen und fairen
Sport.
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Autor und Copyright: Mitteilung des DLV
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