|
Warum die Kölner
Laufszene so dahindümpelt - Teil I
Ein nicht ganz ernst gemeinter Beitrag mit ernstem Hintergrund zum Schmunzeln
Heute: Ein Teil der Teilnahmegebühr geht an einen guten Zweck
Laufveranstaltern wird
ja schnell nachgesagt, dass sie mit den horrenden Teilnahmegebühren ihr
privates, luxuriöses Eigenleben finanzieren. Wer sich einmal ernsthaft mit der
Thematik beschäftigt kommt schnell zu der Erkenntnis, dass dies natürlich nicht
stimmt. Denn mit einem Großteil der Gelder werden auch
Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen anderer Institutionen und Dienstleistungen
finanziert, die eigentlich niemand wirklich braucht. Das hat ein Großteil der
Läuferinnen und Läufer natürlich schon längst durchschaut und bereist daher
lieber weiter entfernter liegende Wald und Wiesenläufe im Umland. "Die sind so
schön billig", erklärt Lars Läufer mit einem 20 Euro Bahnticket in der Hand
haltend. Die Kölner Veranstalter sind über derartige Behauptungen
verständlicherweise überaus empört. Die Wahrheit sieht ganz anders aus, denn die
Gelder kommen ausschließlich dem Vereinsleben zu Gute. Und weil die Großen mit
ihrem Großevent-Klimbim den Kleinen die Teilnehmer wegnehmen, befindet man sich
finanziell mittlerweile eher am Tropf. Da müssen neue Strategien her. Der neuste
Modetrend: "Ein Teil des Geldes wird für einen guten Zweck gespendet". Na, wer
kann denn da bezüglich einer Teilnahme noch "Nein" sagen. Man läuft nicht mehr um Spaß zu haben und die
Wirtschaft aller Beteiligten anzukurbeln, sondern für einen guten Zweck. Beim
Nikolauslauf des LT DSHS Köln spendete man für einen Tierpark. Beim anstehenden
Lindenstraßenlauf geht ein Teil der Teilnahmegebühr an das Mukoviszidose Zentrum
Köln.
Soweit so gut, doch
Laufen-in-Koeln meint: "Die Strategie ist total veraltet, Köln lahmt mal wieder
dem Trend hinterher". Wirklich clevere Laufveranstalter bieten den Läuferinnen
und Läufern eine Auswahlmöglichkeit an, an wen die Gelder gehen sollen. Somit
reizt man als Veranstalter nicht nur das Bild des Samariters maximal aus,
sondern erhöht damit auch die Akzeptanz der Spendenwilligen. Bei einer
vergangenen Großveranstaltung in Berlin beispielsweise konnte man zwischen
Deutschen Herzzentrum Berlin, UNICEF und der WWF wählen. Der Clou, für das
Spendengeld kommt nicht der Teilnehmer, sondern ein Großsponsor auf.
__________________________________
Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln
|
|