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1.596 Finisher beim 1. Fishermans Friend Strongman Run in Münster |
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Eine Gaudi für Leistungs- und
Hobbysportler
Das Mekka der Spaß- und
Abenteuerläufer lag am vergangenen Sonntag auf einem abgelegenen
Truppenübungsplatz der Bundeswehr, bei Münster. In einer Erstauflage wurde unter
dem Label der bekannten Pastillen Fisherman's Friend der StrongmanRun 2007
ausgetragen. Dem wohl stärksten Lauf aller Zeiten. Ein Hindernislauf, wie es ihn
in Deutschland wohl sicherlich noch nie gegeben hat. Ein 6km Parcours mit 11
unterschiedlichsten Hindernissen musste zwei Mal überwunden werden. Hierbei
kamen neben vielen steilen Bergauf- und abpassagen, reichlich viel Matsch, ein
Wassergraben, 105m³ Reifen, 250 Strohballen, sowie 15 Betonröhren á3m zum
Einsatz.
Das Interesse zu dem Spektakel
war entsprechend hoch. Das begrenzte Teilnehmerlimit von 1900 Aktiven wurde
bereits vor Anmeldeschluss erreicht. Die Teilnehmer kamen aus weiten Teilen der
Bundesrepublik angereist. Gerade mal ein Drittel kam aus Münster und Umgebung
selber. Die
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Mit rheinischem
Frohsinn fiebern diese zwei Kölner dem Start entgegen.
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weiteste Anreise von 7:30 Stunden nahm ein Teilnehmer aus dem 743,44
km entfernten Oberaudorf im bayerischen Inntal auf sich. Der älteste Teilnehmer
wies ein Alter von 71 Jahren auf. Ein Spaßlauf, den viele Sportler auch als
solchen sahen und verkleidet an den Start gingen. Und somit ist es sicherlich
nicht verwunderlich, dass auch ein Großteil aus dem Rheinland, speziell Köln und
Umgebung mit vertreten war. Ein Lauf, nur etwas für harte Männer? Keineswegs,
auch reichlich Frauen wollten zeigen, dass sie nicht zu schwach für den starken
Lauf sind. Ihr Anteil lag immerhin bei 10 Prozent. Am Start waren aber nicht nur
Hobbyläufer, die auf eine Gaudi aus waren, auch so genannte leistungsorientierte
Läuferinnen und Läufer waren mit am Start, die auch hier vorne mitmischen
wollten.
Wie kommt man eigentlich dazu,
an so einem Lauf überhaupt teilzunehmen? Markus Frisch, Geschäftsführer vom Ford
Köln-Marathon weiß darauf eine einfache Antwort: "Ich habe hierzu eine Mail
bekommen und dachte mir, da doch einfach mal mitzulaufen". Und genau das ist
auch die Beste Strategie, wie die späteren Sieger nach dem Lauf bestätigen.
"Nicht groß darüber nachdenken, einfach mitmachen". So ähnlich dachte auch
Norbert Fasel. Beim surfen im Internet auf der Webseite von Brooks, fand er
einen Hinweis zu dem Lauf und meldete sich ganz einfach an. Er war im August
letzen Jahres der Erste und bekam entsprechend dafür auch die Startnummer "1".
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Ein ziemlich großes Event, bei
dem viel Organisationstalent gefragt war. Um dem Herr der Lage zu werden waren
170 Mitarbeiter im Personaleinsatz tätig. Weiterhin stellten 38 Mitarbeiter,
nebst 9 Rettungsfahrzeugen eine ärztliche Versorgung sicher. 2 Shuttlebusse
transportierten Teilnehmer und Besucher vom Hauptbahnhof und 2 Parkplätzen zum
Austragungsort und im Anschluss wieder zurück. Das Starterpaket mit Hemd und
Startnummer wurde den Teilnehmern im Vorfeld per Post zugesandt.
Ab 11:30 Uhr versammelten sich
rund 1600 Läuferinnen und Läufer am Start. Pünktlich um 12 Uhr sollte der Start
erfolgen. Zu den Startern zählten neben Leichtathlet und ehemaligem
Europarekordler Nico Motcheban auch WDR-Moderatorin Shary Reeves und Journalist
und Autor Hajo Schumacher alias Achim Achilles.
Mit mehr als 20 Minuten
Verspätung konnte es dann endlich losgehen. Den Startschuss hierzu gab die
Bürgermeisterin der Stadt Münster, Karin Reismann. Ein großer Knall und ein
schier fast endloses Teilnehmerfeld durchbrach eine künstlich erzeugte Nebelwand
Richtung Laufstrecke. Und die hatte es in sich:
1. |
Der Römerwall: Im
Zick Zack-Kurs knöcheltief durch den Matsch, vorbei an bösartigen
Strohballen. |
2. |
Der Pilgerpfad:
Zwei Meter hohe Strohballentürme bauten sich vor einem auf. Mehrere Hürden
mussten nacheinander genommen werden. |
3, |
Der Hügel der
Wahrheit Teil 1: Eine Erdaufschüttung erwartete die Teilnehmer. Nach einem
relativ seichten Anstieg, ging es auf der Rückseite dann höllisch steil
bergab. |
4. |
Der Hügel der
Wahrheit Teil 2: Ein verflixt steiler An- und Abstieg! |
5. |
Die Nordwand: Ein
weiterer verdammt steiler Berg, den es galt zu meistern. |
6. |
Das große
Krabbeln: Über eine Distanz von 20 Metern musste unter einem Eisenverschlag
durch den dicken Matsch gekrochen werden. |
7. |
Reifentanz:
Schnelligkeit und Koordination waren gefragt. Reifenberge mit 3 Meter
Streckenbreite galt es zu bewältigen. |
8. |
Rattenlöcher: Ab
in die 3m langen Betonröhren gekrochen, mehrmals hinter einander. |
9. |
Die Zwickmühle:
Hängende Reifen schossen von links nach rechts und zwingen den Läufer
geschickt auszuweichen. |
10. |
Klagemauer: Eine 8
Meter hohe Mauer aus Strohballen galt es zu überqueren. |
11. |
Loch Nass: Noch
mehr Schlamm. Um den See, idealer weise hindurch gelaufen. |
... eines muss man aber sagen,
keiner war mit seiner Not allein auf der Strecke. Mit einer bemerkenswerten
Kollegialität half man sich gegenseitig. Bei einigen Hindernissen war man sogar
auf einander angewiesen, wie beispielsweise bei der Klagemauer. Eine
wirkliche Qual war die Strecke daher nicht, viel zu groß war das Abenteuer
und der Spaß dabei und weckte den wahren Überlebenskämpfer in einem. "Ist es zu
stark, bist Du zu schwach", war für diese Leute auf jeden Fall kein Thema. Große
Unterstützung gab es auch von dem zahlreichen Publikum entlang der Strecke.
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Rund
12.000 sollen es laut Aussage des Veranstalters gewesen sein. An den
spektakulären Punkten, wie beispielsweise am See war natürlich die Hölle los.
Und die spendeten den Athleten ihre vollste Bewunderung. "Ich kriege eine
Gänsehaut, wenn ich sehe was die da leisten", so eine Dame am Streckenrand, die
die Läuferinnen und Läufer die Strohballen hochklettern sah. Die Hindernisse
waren räumlich auch nicht so weit auseinander, so dass man als Zuschauer diese
gut nacheinander besuchen konnte. 1.600 Teilnehmer verursachten natürlich auch
den einen oder anderen Stau auf der Strecke. Dies schien unter den Teilnehmern
aber kein Problem zu sein. Mit witzigen Kommentaren und viel Humor wartete man
halt ein paar Minuten, bevor es weiter ging.
Besonders schnell und geschickt
voran kam Alexander Lubina. Mit einem guten Vorsprung von 39 Sekunden zu seinem
Verfolger Christian Seiler erreichte der Deutsche Vizemeister 2006 im 10.000m
Lauf nach 40:38 Minuten als Erster das Ziel. Es war knallehart und ganz schön
schmerzhaft, aber es hat auch richtig Spaß gemacht, mal wieder so richtig in der
Matsche zu treten. So kann man Männer glücklich machen. Dritter wurde mit 42:16
Minuten Bastian Mucha vom TV Refrath. Die schnellste Frau im Feld war Ilona
Pfeiffer mit Platz 47, die für den LC Solbad Ravensburg startete. Platz Zwei
belegte Martina Schwanke vom TUSEM Essen mit 51:10 Minuten. Katja Dörre vom Tri
Finish Münster lief nach 52:24 Minuten auf Platz 3.
Nico Motchebon, dreimaliger
Olympiateilnehmer und 800 m Läufer, erkämpfte sich mit einer Zeit von 48 Minuten
und 59 Sekunden Platz 37: Die Hindernisse waren heftig und strapaziös. Aber das
war mal ein ganz anderes Rennen. Toll, dass es so etwas jetzt in Deutschland
gibt. Ich bin völlig k.o.
Insgesamt
durften sich von den Teilnehmern 1.596 Finisher nennen und ihre Strongman
Run-Medaille entgegennehmen.
Fazit: Eine absolute Gaudi für
Leistungs- und Hobbyläufer. Ein faires Preis-Leistungsverhältnis von 15 Euro.
Die Veranstalter können sich der Teilnehmer aus diesem Jahr mit einem Zuwachs im
nächsten Jahr sicher sein.
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Strongman
Alexander Lubina und Strongwomen Ilona Pfeiffer 2007 |
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