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Das Leverkusener Medaillenrennen der Geschlechter bei den
Deutschen Leichtathletik-Hallenmeisterschaften in Leipzig ist 5:5-Unentschieden
ausgegangen. Nachdem es die Männer am ersten Tag viermal aufs Podest geschafft
hatten, legten die Damen am Sonntag nach und führten bis zur abschließenden
4x400-Meter-Staffel mit 5:4, ehe das Staffel-Quartett der Männer das zweite Gold
für Bayer 04 nach dem vom Samstag durch Weitspringer Nils Winter holte. Die fünf
Silbermedaillen gingen an die Stabhochspringer Danny Ecker und Silke
Spiegelburg, Weitspringer Sebastian Bayer, 200-Meter-Läuferin Mareike Peters und
Hochspringerin Julia Hartmann. Auf die drei Bronzeränge kamen Hochspringer
Sebastian Kneifel, Hürdensprinterin Anne-Kathrin Elbe und 800-Meter-Läuferin
Annett Horna. Das Vorjahresergebnis mit einer Gold-, zwei Silber- und zwei
Bronzemedaillen wurde deutlich übertroffen.
In 400-Meter-Läufer Ingo Schultz für die Staffel sowie Ecker, Winter,
Hartmann und Spiegelburg in den Einzel-Disziplinen können nun fünf
Bayer-04-Athleten auf ein Ticket für die Hallen-EM im britischen Birmingham (2.
bis 4. März) hoffen. Die Nominierung fand am Sonntagabend statt, sie wird im
Laufe des Montags bekannt gegeben.
3:10,45 Minuten auf der Bahn und danach fast eine Stunde lang in der
Diskussion mit Kampfrichtern und Gegnern musste das Bayer-04-Quartett mit Stefan
Wieser, Julian Geißhirt, Robin Schembera und Ingo Schultz kämpfen, ehe ihm das
4x400-Meter-Gold endgültig sicher war. Nach einer Rangelei zwischen Geißhirt und
dem Berliner Ralf Riester vor dem ersten Wechsel legten die zweitplatzierten
Männer vom OSC Berlin Protest ein und hofften so, noch am Grünen Tisch zum Sieg
zu kommen. Erst nach langem Hin und Her gaben die Hauptstädter auf. Die
Berliner sagten, der angebliche Schubser von Julian sei zwar eine
Unsportlichkeit gewesen, die aber keine Auswirkung auf das sportliche Ergebnis
gehabt hat, deshalb haben sie ihren Protest zurückgezogen, erklärte Trainer
Axel Berndt. Zufrieden war Ingo Schultz: Damit ist das Wochenende versöhnlich
zu Ende gegangen, nachdem wir über 4x200 Meter disqualifiziert worden waren.
Ein ganz anderes Bild bot die Zweitplatzierte Mareike Peters nach ihrem
200-Meter-Rennen. Sie strahlte mit der durchs Hallendach schauenden Sonne um die
Wette und konnte ihre Steigerung auf 23,50 Sekunden kaum glauben. Vor der
Saison hätte ich nie gedacht, dass ich so schnell laufe. Das ist unfassbar,
meinte Peters, die im Sommer erstmals unter 24 Sekunden geblieben war und sich
in Leipzig nur der Europäische Jahres-Bestzeit laufenden Cathleen Tschirch von
der LG Weserbergland (23,19 sec) geschlagen geben musste.
Nach einem denkbar knappen Zieleinlauf mit reichlich Verwirrung, ob es
Platz zwei, drei oder vier geworden ist, freute sich 800-Meter-Läuferin Annett
Horna schließlich über die Bronzemedaille: Ich hatte auf den dritten Rang
gehofft und bin total glücklich, sagte Horna, die 2:09,90 Minuten brauchte.
Nur einige Tausendstelsekunden trennten über 60 Meter Hürden der Frauen
die Plätze drei bis fünf. Anne-Kathrin Elbe war die entscheidenden Zentimeter
vor ihren Konkurrentinnen und wurde in 8,26 Sekunden Dritte. Seine erste
Medaille bei nationalen Titelkämpfen erkämpfte sich in Leipzig überraschend
Sebastian Kneifel im Hochsprung. 2,14 Meter, die der 23-Jährige im dritten
Versuch überquerte, waren dafür nötig. Als Vierte verpasste Kerstin Marxen
(4:26,99 min) im Schlussspurt knapp das Podest.
Kein Glück hatte Bayer 04 bei den beiden als Mitfavoriten angereisten
4x200-Meter-Staffeln. Die Frauen wurden im Vorlauf wegen Verlassens der Bahn
disqualifiziert, die Männer wegen eines misslungenen Wechsels.
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Autor und Copyright: Benjamin Schütz & Christian Klaue
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