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Ingo Schultz ahnte schon beim Verlassen der Bahn, dass der
deutschen 4x400-Meter-Staffel bei den Hallen-Europameisterschaften der
Leichtathleten im britischen Birmingham eine Disqualifikation bevorsteht. Zwar
trug der Wattenscheider Schlussläufer Bastian Swillims als Erster den
Staffelstab nach 3:06,26 Minuten über die Ziellinie und das Quartett ging
anschließend auch gemeinsam auf die Ehrenrunde, doch statt Freude stand den
Läufern immer noch Anspannung ins Gesicht geschrieben, als sie zu den
Journalisten in die Mixed-Zone kamen. Die Disqualifikation kommt noch,
orakelte Schultz und Minuten später stand tatsächlich fest: Statt mit Gold um
den Hals standen er als Startläufer, Schlussläufer Swillims sowie der Berliner
Florian Seitz und der Saarbrücker Simon Kirch mit leeren Händen da.
Grund der Staffel-Disqualifikation war eine Rangelei in der Zielkurve
zwischen dem von hinten heranstürmenden Swillims und dem zu diesem Zeitpunkt
führenden Russen Artem Sergejenko. Dieser strauchelte und verlor den zweiten
Platz noch an Großbritannien. Trotzdem wurde das deutsche Team nach
fünfminütigem Warten zuerst auf Rang eins geführt. Doch die Freude währte nicht
lange. Ein deutscher Protest gegen die Entscheidung wurde 70 Minuten nach dem
Zieleinlauf abgeschmettert. Die endgültige Entscheidung war gefallen.
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Autor und Copyright: Benjamin Schütz & Christian Klaue
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