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Die 2. Jesse-Owens-Memorial-Staffel im Olympischen
Dorf von 1936 am 16. Juni
Jugendliche Sportler für Toleranz und gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit
Durch die Vergangenheit in die Zukunft: Am Samstag in einer Woche am
16. Juni - , drei Wochen vor den Sommerferien, findet in Elstal die zweite
Jesse-Owens-Memorial-Staffel statt. Sie wird am 16. Juni, wie im vergangenen
Herbst, einige hundert Schülerinnen und Schüler zu ihren Läufen durch das
historische Olympische Dorf von 1936 führen, das am westlichen Stadtrand von
Berlin liegt und erst seit wenigen Jahren der Öffentlichkeit zugänglich ist.
Dem Lauf für Toleranz und gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit ist
breite Unterstützung aus Politik und Wirtschaft gewiss. Das bedeutet, dass
Prominenz bei dem fröhlichen Wettkampf mit seiner Begleitung durch Markstände
mit selbstgebackenem Kuchen, Obstbüffet und Würstchengrill auf dem von hohen
Bäumen eingefassten Sportplatz mit seiner Aschenbahn erscheinen wird und dass es
für die achtköpfigen Teams und nicht nur für die Sieger attraktive Preise
geben wird. Schirmherr der Veranstaltung ist der Ministerpräsident von
Brandenburg, Matthias Platzeck. Der Bundestagsabgeordnete und Brandenburgische
Leichtathletik-Präsident Steffen Reiche und Staatssekretär Burghard Jungkamp aus
dem für Sport zuständigen Ministerium werden neben vielen anderen persönlich
nach Elstal kommen.
Das ISTAF, das große Leichtathletik-Fest im Berliner Olympiastadion, hat
für die Staffeln der Schulen, Vereine und Initiativen 150 Eintrittskarten zur
Verfügung gestellt. Gerhard Janetzky, Geschäftsführer des Meetings, sagte: Wer
im Namen von Jesse Owens startet, soll auch die Chance haben, Leichtathletik der
Weltklasse dort zu erleben, wo Jesse Owens 1936 seine vier Goldmedaillen gewann,
im Olympiastadion von Berlin. Das ISTAF, das auch in diesem Jahr Finale der
Golden League ist, wird siebzig Jahre alt und will zu diesem Jubiläum, am 16.
September, 70.000 Zuschauer zur Leichtathletik ins Olympiastadion bringen. Mehr
als ein Dutzend Staffeln des Jesse-Owens-Memorials werden dabei sein.
Neben dem ISTAF unterstützen große Unternehmen den Lauf. Der
Langenscheidt-Verlag hat vierzig Wörterbücher, Nachschlagewerke und
zweisprachige Romane als Preise ausgesetzt das allein reicht für fünf
komplette Staffeln. Zusätzlich wird es Taschen und Rucksäcke geben. Das
Entsorgungs- und Recyclingunternehmen ALBA unterstützt den Lauf ebenfalls
großzügig und hat Preise beigesteuert wie auch die AOK, wie die Druckerei Eppler
und Buntdruck sowie die Bio-Bäckereikette Backhaus. Nicht zuletzt auch durch die
Unterstützung und Hilfestellung von Mitarbeitern und Helfern des real,-
BERLIN-MARATHON soll diese Schulveranstaltung beispielhaft wirken, um Kinder und
Jugendliche zu motivieren Sport zu treiben und die Freude am Laufen in einem
Team zu entwickeln.
Die Eigentümerin des Olympischen Dorfes, die DKB-Stiftung für
Gesellschaftliches Engagement, stellt der Jesse-Owens-Initiative
freundlicherweise das historische Gelände zur Verfügung und lädt Teilnehmer und
Zuschauer zum Besuch des Hauses ein, in dem vor 71 Jahren Jesse Owens lebte.
Heinz Sielmanns Stiftung lädt außerdem die Familien und Freunde der
Läuferinnen und Läufer zum Besuch ein. Wer nach dem Lauf durch die Geschichte
bei Sielmanns Naturlandschaft Döberitzer Heide mit seinen Wisenten, mit Rotwild
und den seltenen Przewalski-Pferden auf der anderen Seite der B 5 seine
Startnummer vorweist, zahlt mitsamt seiner Familie oder anderen Begleitern nur
den halben Eintrittspreis. Zudem setzt die Stiftung für drei Staffeln
Gruppentickets als Preise aus.
Allein diese breite Unterstützung ist ein Riesenerfolg für die
Schülerinnen und Schüler des Marie-Curie-Gymnasiums, die nur wenige Kilometer
entfernt vom Olympischen Dorf in die Schule gehen. Aus der Arbeit über den
Athleten Jesse Owens für einen Projekttag entwickelte die damals dreizehnjährige
Helena Reinsch vor zwei Jahren die Idee zu diesem Lauf. Heute ist ihre Schule
Veranstalter des Laufes; Mitschüler, Lehrer und Eltern engagieren sich in der
Vorbereitung, in der Organisation des Laufes und bei der Versorgung der
Teilnehmer und ihrer Gäste.
Der schwarze Sprinter Jesse Owens wurde im Alter von 22 Jahren in Berlin
1936 Olympiasieger im 100-Meter-Lauf, im 200-Meter-Lauf, im Weitsprung und mit
der amerikanischen Sprintstaffel. Er wurde zum Liebling des Berliner Publikums
und zum Star der Leichtathletik und der Olympischen Spiele. Weil er mit seiner
Leistung und mit seinem Charme Hitler und seinen Nationalsozialisten den Plan
verdarb, die Olympischen Spiele für ihre rassistische Weltsicht zu machen, ist
er bis heute der wohl bekannteste und beliebteste Leichtathlet der Welt. Der
Sohn von Jesse Owens Neffen, Chris Owens, ist Basketballprofi und spielt Zeit
für Alba Berlin. Bei einem Treffen mit Helena Reinsch begrüßte er ihr Engagement
und wünschte ihr und ihrer Initiative Erfolg.
Die Integrationsbeauftragte des Landes Brandenburg, Professor Karin Weiss,
lobte, dass die Jesse-Owens-Memorial-Staffel ist nicht nur ein Lauf durch die
Vergangenheit, sondern auch ein Aufbruch in die Zukunft sei. Der Lauf im
Olympischen Dorf von 1936 in Elstal erinnert an einen großen Athleten und steht
zugleich für ein Zusammenleben in Toleranz und ohne Rassismus und
Fremdenfeindlichkeit, sagte sie. Ich rufe alle Initiativen und Projekte für
Integration, alle Schulen und Vereine auf, an diesem Lauf teilzunehmen und
Flagge zu zeigen. Nicht der Sieg sei entscheidend, sondern das Miteinander.
Die Staffel der Grundschüler führt acht Mal über 650 Meter auf der
Aschenbahn des historischen Sportplatzes und um die Ruine der Schwimmhalle.
Oberschüler und Initiativen gehen auf eine acht Mal 2,2 Kilometer lange Runde.
Sie führt an dem Haus vorbei, in dem während der Spiele 1936 Jesse Owens wohnte;
es ist eines der wenigen erhaltenen Gebäude auf dem weitläufigen Gelände und
steht, seit das Zimmer des Olympiasiegers wiederhergestellt worden ist,
Besuchern offen. Das bescheidene Zweibettzimmer ist ebenso beeindruckend wie der
Kontrast zu dem durch soldatischen Gebrauch mitgenommenen Rest des Gebäudes.
Auch durch den Innenhof des Speisehauses der Nationen aus dem Olympischen Dorf
laufen die älteren Läuferinnen und Läufer, vorbei an Plattenbauten aus der Zeit,
als die Rote Armee das Areal als Kaserne benutzte. Der neu gegossene
Kugelstoßring an der Strecke zeugte von dem jährlichen Sportfest im Olympischen
Dorf, das am Vortag des ISTAF stattfindet.
Eingeladen sind Staffeln aller Grund- und weiterführenden Schulen, aller
Initiativen und Vereine im Schüleralter, insbesondere aus Brandenburg und
Berlin.
Bei der Premiere des Laufes im September 2006 gingen zweihundert
Läuferinnen und Läufer auf die Runden durch das Olympische Dorf. Die Anlage
wurde von der Wehrmacht und der Roten Armee als Kaserne benutzt. Erst seit dem
Abzug der sowjetischen Truppen und der Übernahme des Areals durch die DKB
Stiftung steht es der Öffentlichkeit offen. Den ersten Startschuss der
hoffentlich noch langen Geschichte der Jesse-Owens-Memorial-Staffel gab bei
strahlendem Sonnenwetter Minister Holger Rupprecht. Bei den Bambini siegte die
Anne-Frank-Grundschule aus Sperenberg in 24:50 Minuten vor der
Eugen-Kolisko-Schule aus Berlin-Kladow und der Grundschule Löwenberg. Auf Platz
vier kam die Lessing-Grundschule aus Falkensee-Finkenkrug. Die Staffel der
Oberschulen, die (anders als diesmal) zehn Mal 2200 Meter weit durch das Gelände
des Olympischen Dorfes führte, gewann überlegen die Oberschule Schwanebeck in
1:30:48 Stunden. Auf Platz zwei kam das Lise-Meitner-Gymnasium Falkensee vor dem
Saldern-Gymnasium Brandenburg. Die erste Staffel des Marie-Curie-Gymnasiums aus
Dallgow-Döberitz kam auf Platz vier.
Meldeschluss für die Anmeldung ist der 11. Juni 2007
Dies ist ein Versuch, den Schul- und Jugendsport in Brandenburg zu
aktivieren und Appetit auf die 12. IAAF Weltmeisterschaften in Berlin 2009 zu
machen.
Weitere Informationen sind der Website zu entnehmen:
www.cometorun.de
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Autor und Copyright: Der 2. Jesse-Owens-Memorial-Staffel im Olympischen Dorf von 1936 zu Ehren und zum Andenken von Jesse Owens
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