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Alexander Hahn hat es eilig, nach seinem Lauf die Bahn zu
verlassen. Mit dem Rücken zum Rund setzt sich der 5000-Meter-Läufer auf eine
Bank, wischt sich den Schweiß von der Stirn, lässt den Kopf in seine Hände
fallen und entlässt einige Seufzer. Der 18-Jährige des TSV Bayer 04 weiß nicht
so recht, was er von der gerade gewonnen Bronzemedaille bei den Deutschen
Jugend-Meisterschaften in Ulm angesichts der Zeit von 14:50,56 Minuten halten
soll.
Genauso wenig weiß er, was er von der ganzen Saison halten soll. Später
wird sich Hahn in seinem Resümee mehr als einmal der Worte eigentlich ganz gut
und einem anschließenden aber bedienen. Was bleibt ist eine Verbesserung
seiner Bestzeit im Mai auf 14:19,93 Minuten 35 Sekunden schneller als im
Vorjahr. Aber wenn ich bei den Saisonhöhepunkten 30 Sekunden langsamer laufe,
kann ich eigentlich nicht zufrieden sein, meint der Leverkusener und spricht
damit auch die U20-EM im niederländischen Hengelo an. Dort wurde der
Cross-EM-Siebte in 14:52,58 Minuten Zehnter und blieb hinter seinen Erwartungen
zurück.
Woran es lag, vermag Hahn nicht zu sagen. Dass er nach seinem furiosen
Lauf im Mai zu viel trainiert hat, glaube er nicht auch wenn es nahe läge.
Nach einem Start beim 13. Bayer-Meeting am 10. August geht es erst einmal in die
wohl verdiente Pause und dann gilt die Konzentration der U20-WM im nächsten Juli
im polnischen Bydgoszcz.
Ein Stressfaktor die Fahrerei zwischen seinem bisherigen Wohnort
Waldniel und Leverkusen entfällt im kommenden Wintertraining. Gerade hat der
18-Jährige zusammen mit seinem Bruder und Laufkameraden Sebastian eine Wohnung
in Schlebusch bezogen und beide werden im Oktober eine speziell auf
Leistungssportler zugeschnittene Ausbildung zum Bürokaufmann beginnen. Damit
ich mich mehr auf den Sport konzentrieren kann, meint Hahn.
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Autor und Copyright: Markus Paniczek
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