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Hürdensprinterin Anne-Kathrin Elbe ist am
Freitag in Berlin für ihren Einsatz gegen Doping im Sport mit der
Heidi-Krieger-Medaille des Vereins Dopingopferhilfe geehrt worden. Es ist die
einzige Auszeichnung dieser Art in ganz Europa. Elbe wurde für die bewiesene
Charakterstärke und ihren Mut geehrt, hieß es in der Begründung. Die 20-Jährige
habe als mündige Athletin ein Zeichen gesetzt und das zu einer Zeit, als
Aufklärung noch nicht medial vermarktet wurde und Nestbeschmutzer erheblichen
Anfeindungen ausgesetzt waren.
Der Preis bedeutet mir sehr viel. Denn er ist die
Resonanz dafür, dass ich das Richtige getan habe. Für mich war dies eine
Selbstverständlichkeit, sagte Elbe, die sich keineswegs als Einzelkämpferin
sieht: Noch gelte ich als Einzelfall, doch es gibt bestimmt noch ähnliche
Fälle, die nicht an die Öffentlichkeit dringen, weil sich die Vereine meistens
hinter ihre Trainer stellen.
Um den Kampf gegen Doping erfolgreich fortzusetzen,
appellierte Elbe an andere Athleten: Ich kann nur jedem jungen Sportler raten,
sich bei Verdacht von Doping-Gebrauch sofort an eine Person seines Vertrauens
oder an den Bundestrainer zu wenden.
Elbes Aussagen führten im Frühjahr 2006 zur
Verurteilung des Magdeburger Trainers Thomas Springstein wegen
Minderjährigendopings. Elbe hatte von ihm Dopingmittel erhalten, diese aber
nicht eingenommen, sondern den Bundestrainer davon informiert. Der Deutsche
Leichtathletik-Verband erstattete im Sommer 2004 Anzeige gegen Springstein, Elbe
wechselte daraufhin zum TSV Bayer 04 nach Leverkusen, wo sie erst bei Manfred
Fink und nun bei Karl-Heinz Düe trainiert. In diesem Jahr wurde die Sprinterin
mit der deutschen 4x100-Meter-Staffel im ungarischen Debrecen U23-EM-Zweite.
Vor Elbe erhielten der Hormonforscher Christian
Straßburger, die Autorin und ehemalige Diskuswerferin Brigitte Berendonk, der
Sporthistoriker Giselher Spitzer und die Biathlon-Olympiasiegerin Antje Misersky
die Auszeichnung, die nach Heidi Krieger, der Kugel-Europameisterin von 1986
benannt ist. Krieger erhielt in der DDR in hohen Dosen männliche Hormone und
unterzog sich später einer Geschlechtsumwandlung.
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Autor und Copyright: Christian Klaue
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