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Da dürfte Sabrina Mockenhaupt sicherlich vielen, insbesondere
den ambitionierten Teilnehmern des 11. Ford Köln-Marathon aus der Seele
gesprochen haben: "... ich habe immer nur gedacht, wann kommen der Dom und die
bescheuerte Brücke ...". Einen Marathon auf Zeit zu laufen ist halt kein
Zuckerschlecken, wie Debütantin Sabrina im Ziel nur bestätigen kann. Ziemlich
entkräftet aber glücklich erreichte sie nach 2:29:33 Stunden die Ziellinie. Auch
sie hat es geschafft, den Kampf gegen den inneren Schweinehund. "... das war
mein härtester Kampf gegen mich selbst., ergänzt die Siegerin des 11. Ford
Köln-Marathon. Und dies mit großem Erfolg, denn mit dieser Zeit erreichte sie
die angepeilte Qualifikation von unter 2:31 Stunden für die Olympischen Spiele
in Peking. Zufrieden zeigte sich auch Detlef Uhlemann, Marathon-Bundestrainer
des Deutschen Leichtathletik-Verbandes, der Mockenhaupts Lauf mit einem "Das hat
Sabrina wirklich toll gemacht, sie ist ganz vernünftig angegangen",
komplimentierte. Hierbei setzte sie sich auch gegen Susanne Pumper aus
Österreich (2:33:27) und die Äthiopierin Worknesh Tola (2:34:28) durch.
Vergleichsweise zu ihrer Mitstreiterin Irina Mikitenko, die letzte Woche
in Berlin ebenfalls Debüt lief (2:24:51) kamen bei Mockenhaupt einige
erschwerende Punkte hinzu. Zeigte sich das Wetter in der Bundeshauptstadt
angenehm kühl auf der Weltrekordstrecke, so wurde es Frau Mockenhaupt auf dem
etwas verwinkelten Kurs durch Köln bei strahlendem Sonnenschein ab km 30
sichtlich warm. Vater Fred, der seine Tochter mit dem Rad begleitete, gab seine
Kalkulationen irgendwo zwischen Kilometer 32 und 34 auf. Die
1000-Meter-Zwischenzeiten wurden länger. Schade, denn sie war auch auf gutem
Wege, den bei 2:27:27 bestehenden Streckenrekord zu knacken. Und somit musste
Mockenhaupt die Zähne zusammenbeißen, um das Ziel der Olympianorm nicht zu
gefärden. Das kostete ziemlich viel Kraft und es war nicht verwunderlich, dass
sie im Ziel erst einmal zu Boden sank und sich vom Rennarzt Jens Enneper die
Beine massieren lies. Vater Fred hatte da weniger Mitleid, der selber einmal
2:24:58 Stunden lief: "Ich weiß, wie das ist, da muss man sich dann mal
durchkämpfen."
Die Olympianorm ist erfüllt, ob Mockenhaupt diese bei den Olympischen
Spielen auch nutzen wird und nicht auf der Bahn laufen wird, ist allerdings noch
ungewiss. Tochter Sabrina ist unter den Einflüssen des gerade absolvierten
Laufes noch etwas zurückhaltend: "Mal sehen". Vater Fred meint dazu: "Wenn gar
nichts anderes klappt, läuft sie den Marathon." Vorstellbar wäre ein Einsatz
beim Marathon während der Leichtathletik-WM 2009 in Berlin bei der Temwertung.
Hier könnte Mockenhaupt zusammen mit Mikitenko und einer dritten Läuferin als
Mannschaft antreten.
Laufen-in-Koeln gratuliert Sabrina Mockenhaput recht herzlich zu ihrem
geglückten Debüt und wünscht eine rasche Erholung und Regeneration.
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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln
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