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Sabrina Mockenhaupt feiert Erfolg
bei ihrem Marathondebüt
Allmählich sind die Beine nicht mehr so
schwer, und so mancher, der am Sonntag und Montag noch glaubte: "Nie wieder
Marathon", überlegt jetzt vielleicht doch schon, wo er die nächsten 42,195
Kilometer laufen kann. Wer nicht gelaufen, geskatet, gewalkt oder mit dem
Handbike durch die Stadt gerollt ist und es vorzog, an der Strecke für Stimmung
und Ansporn zu sorgen, der wähnte sich im Karneval -- mitten im Herbst.
Der Oktober zeigte sich nämlich von seiner sprichwörtlichen "goldenen Seite",
als am vergangen Sonntag bei herrlichem Sonnenschein rund 24.000 Läufer, Skater,
Handbiker und Walker auf die Strecke gingen, um das 11. Jubiläum des Ford Köln
Marathon hautnah zu erleben. 800.000 Zuschauer spornten die Marathonis an und
feierten den elften Geburtstag "op Kölsch".
Petrus hat ein Herz für den Marathon
Besser hätte sich das auch Race Director
Harald Rösch nicht vorstellen können: "In der Vergangenheit war ich ja schon
manchmal als ,Regenmacher' verschrieen", so Rösch, "aber ich habe die
Wettervorhersage dieses Mal einem Profi überlassen, das hat wohl gewirkt:" Maxi
Biewer, RTL-Wetterfee, hatte es bei der Abschluss-Pressekonferenz am Freitag vor
dem Marathon prophezeit: Sonne, blauer Himmel, angenehme Herbsttemperaturen --
Petrus scheint doch noch ein Herz für den Marathon entdeckt zu haben, und das
auch noch zum elften Geburtstag und damit zum "kölschen Jubiläum".
Marathon nur mit guter Vorbereitung
"Die Weichen standen in diesem Jahr klar
auf Stimmung, Spaß und ,jecke Marathonis"", gesteht Harald Rösch. Der Race
Director sagt aber klar, dass es vor allem um die sportlichen Leistungen ging
und immer gehen wird: "Ein Marathonlauf ist eine enorme körperliche Anstrengung,
das dürfen wir nicht vergessen und das haben wir auch nicht vergessen", macht
Rösch deutlich. "Wir freuen uns sehr, dass unser ,kölsches Konzept' so gut
aufgenommen wurde, dass die Stimmung so toll war und dass die Sportlerinnen und
Sportler und das jecke Kölner Publikum für ein so buntes Bild gesorgt haben.
Aber nochmal: 42 Kilometer läuft man nicht ohne eine profunde Vorbereitung --
oder zumindest sollte man das nicht tun", sagt der Race Director mit Nachdruck.
So gut wie keine medinzinischen Notfälle
Diese Meinung teilten offensichtlich am
Sonntag auch die Sportlerinnen und Sportler. "So gut wie keine besonderen
Vorkommnisse" meldete der für die medizinische Betreuung hauptverantwortliche
ASB Köln. Sanitätsdienste und Ärzte an der Strecke und im Ziel hatten insgesamt
273 Fälle zu versorgen. "Das ist so ungefähr der Durchschnitt", weiß
ASB-Einsatzleiter Jens Groskopf aus Erfahrung. An der Strecke mussten 40
Menschen mit kleineren Blessuren versorgt werden, "das waren zum größten Teil
Verletzungen durch Stürze, da wurde mal ein Pflaster oder ein Verband
angebracht, keine großen Sachen", führt Jens Groskopf aus. 168 Menschen wurden
im Ziel, weitere 65 im Bereich der Duschen und Garderoben ärztlich betreut,
"meist wegen Erschöpfungszuständen oder Krämpfen", so der ASB-Einsatzleiter.
Insgesamt kam es 56 Mal zu so genannten "rettungsdienstlichen Einsätzen", also
zu einer Betreuung im Rettungswagen oder zum Transport ins Krankenhaus. "Sieben
Menschen mussten direkt aus dem Zielbereich ins Krankenhaus gebracht werden, die
anderen konnten wir noch vor Ort wieder stabilisieren, das sind verhältnismäßig
wenige, die einer etwas intensiveren Versorgung bedurften", so Groskopf. Nur in
einem einzigen Fall wurde es kritisch: Eine Marathonläuferin erlitt einen
Herzinfarkt, wie sich später herausstellte. Akute Lebensgefahr bestand nicht.
"Alles in allem ist das Konzept für die Sanitäts- und Rettungsdienste des Kölner
Marathons 2007 aufgegangen, so dass alle gut versorgt werden konnten", fasst
Jens Groskopf zusammen. "Wir sind froh, dass die Sportlerinnen und Sportler in
Köln offenbar sehr vernünftig mit dem Thema Marathon umgehen."
Mocki besiegt den "Mann mit dem Hammer"
Eine, die besonders verinnerlicht hat, dass man sich
auf einen Marathon intensiv vorbereiten sollte, ist die Spitzenathletin Sabrina
Mockenhaupt, 26, Vertragsathletin beim Kölner Verein für Marathon e.V.. Die
mehrfache deutsche Meisterin über 5.000 und 10.000 Meter und
Vize-Europameisterin im Crosslauf hatte schon im Vorfeld großen Respekt vor der
42,195-Kilometer-Strecke gezeigt: "Einen Marathon läufst Du nicht mal eben so",
hatte sie im Vorfeld gesagt, und spätestens danach wusste sie, dass Respekt
angebracht war: "Zuerst lief es super", so "Mocki", "aber nach Kilometer 30 kam
er dann -- der Mann mit dem Hammer, und ich dachte: ,So ist das also'; aber ich
habe ihn immer wieder weggedrückt und dann war ich im Ziel und konnte gar nicht
fassen, dass ich es geschafft habe", beschreibt die sympathische Wahlkölnerin
ihren Lauf zum Sieg -- und zur Olympiaqualifikation -- auf der 42,195-km-Strecke
in 2:29:33 Stunden. Von der Stimmung war sie überwältigt: "Die Zuschauer haben
mich ins Ziel getragen", beschreibt Mocki ihren Eindruck von der Strecke. Kein
Wunder -- der elfte Marathon in Köln war einer der stimmungsvollsten und
buntesten in seiner kurzen aber intensiven Geschichte.
Spendenfreudige Marathonis
Dafür hatten auch die vielen Sambabands und
Bühnenevents an der Strecke gesorgt. Mit heißen Rhythmen und natürlich mit
unzähligen echten kölschen Tönen war das jecke Treiben auf und an der
Marathonstrecke unvergleichlich. Erstmals war auch für super Stimmung im sonst
eher ruhigen Kölner Norden gesorgt. An der neuen DuMont-Meile in Köln-Niehl
feierten mehr als 4.000 Zuschauerinnen und Zuschauer die Sportlerinnen und
Sportler. Und die waren dankbar, denn die neue Stimmungsmeile liegt bei
Kilometer 30 -- dem Punkt, an dem für Marathonläufer bekanntlich "der Hammer
fällt". Von 10.261 gestarteten Marathonis liefen 4.590 dort auch über eine
besondere Spendenmatte und schenkten so laufend der Aktion "wir helfen:" des
Kölner Stadt-Anzeiger für Kinder je drei Euro. Insgesamt kamen so 13.770,- Euro
an Spenden zusammen.
Der nächste Marathon kommt bestimmt
Für alle, die sich schon auf die jecke Zeit
ab dem Elften Elften freuen, aber einer der kürzesten Karnevals-Sessionen aller
Zeiten entgegenblicken, war es ein toller Vorgeschmack auf die "fünfte
Jahreszeit" in Köln. Und für alle, die noch nicht wissen, ob und wo sie den
nächsten Marathon laufen, gilt: "Hee bei uns in Kölle, dat is doch klar!"
Nächster Termin für den Marathon in Köln ist der 5. Oktober 2008. Anmelden kann
man sich schon jetzt für den 12. Ford Köln Marathon und den 3.
Sparkassen-HalbMarathon sowie für den Ultrawettbewerb 3. Run 63km (HalbMarathon
und Marathon kombiniert) auf dem Postweg. Ein Anmeldeformular kann von der
Internetseite des Ford Köln Marathon heruntergeladen werden:
www.koeln-marathon.de
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Autor und Copyright: Mitteilung des Ford Köln-Marathon
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