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Eine Kölner Delegation beim Transviamala-Lauf in Graubünden
 
 
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11.12.2007  

 
 

Ein Erlebnisbericht von Agnieszka Sokolowska:

„Ich aber wandle im Gestein
Und wolkenhoch auf schmalem Steg,
Im Abgrund schäumt der weiße Rhein
Und Via Mala heißt mein Weg!“
G.Keller

 
     

Durch einen glücklichen Zufall wurde ich in meiner LadyDauerlauf-Filiale gefragt, ob ich am TRANSVIAMALA LAUF in Graubünden (Schweiz) teilnehmen möchte. Das besondere an der diesjährigen Veranstaltung war das Motto: „Der Rhein und seine Quellen“. Im Rahmen dieses Projekts wurden Vertreter aus sämtlichen Anliegerstaaten des Rheins eingeladen. Neben Schweizern (aus Fürstenau und Basel), Liechtensteinern (Vaduz), Österreichern (Bregenz), Franzosen (Straßburg) und Holländern (Rotterdam) standen auch die Deutschen aus Köln auf der „V.I.P.“Gästeliste.
 
Mit 3 Vereinskollegen des RTC Frechen begab ich mich Freitagfrüh auf die spannende Reise in das wunderschöne Graubündner Land. In der Schweiz angekommen wurden wir zuerst durch die von der Alm getriebenen Kühe mit ihren Glocken begrüßt. Auch das Organisationsteam, welches sich über unsere Gastgeschenke Früh- Kölsch und Blutwurst sehr gefreut hat, hat uns herzlich empfangen.
 
Am Samstag stand die Besichtigung der Region auf dem Programm. Nach dem ausgiebigen Frühstück und einem gemütlichen Lauf durch den frischen Schnee (!) wurden wir mit dem Bus zu der ersten Brücke (gebaut 1692) am Hinterrhein gefahren. Als Städtevertreter haben wir hier eine Flaschenpost mit einer Botschaft an den Rhein in den Bergbach geworfen.

   

Der nächste Punkt des Programms war die Besichtigung der Rofflaschlucht. Die in Handarbeit mit rund 8000 Sprengungen angefertigte Galerie führt teilweise unter dem Rhein hindurch zum imposanten Rofflawasserfall. Die frische Rheinforelle durfte dann zu Mittag natürlich nicht fehlen; so haben wir diese im Rofflaschlucht-Gasthaus natürlich sehr genossen! Das Highlight des Tages war die weltberühmte, sagenumwobene VIAMALA Schlucht - eine Klamm mit senkrechten, überhängenden Schieferwänden von ca. 300m Tiefe und stellenweise nur 3 m Breite. Am Abend haben wir uns sehr erschöpft in einem anderen Hotel eingefunden und beim gemütlichen Abendessen mit den anderen Anrheinern den wunderschönen Tag ausklingen lassen.
 
 
     

Der eigentliche Höhepunkt der Reise war am Sonntag der TRANSVIAMALA LAUF. Die Strecke des grandiosen Laufs führt von Thusis (701m über NN) nach Donat (1030m über NN). Während des Laufs wird der noch junge Rhein vier Mal überquert. Über Jahrtausende hat er seinen Weg durch den Berg gebahnt und dabei ein bizarres Landschaftsbild hinterlassen. Der Fluss präsentiert sich den Läufern auf spannende Art und Weise - mal sanft plätschernd, mal wild tosend, mal in Schlund der 300 Meter Viamala Schlucht, mal eingebettet in lieblicher Uferlandschaft. Er begleitete uns vom Start bis ins Ziel beinahe ohne Unterbrechung.
Die Laufstrecke führt über historische Säumerpfade, Hängebrücken (Punta da Suransuns) und zum Teil über sehr anspruchsvolle, nur im Gehtempo passable Waldpassagen. Dank des atemberaubenden Panoramas vergisst man Muskelschmerzen und bedauert, dass man keine Kamera zur Hand hat.
 
Insgesamt sind 750 Höhenmeter und 589 Steinstufen zu überwinden. Die gesamte Strecke ist perfekt beschildert. Es gibt sogar Infoschilder, die explizit die genaue Länge der kommenden, asphaltierten Streckenabschnitte angeben. Der Zieleinlauf erfolgt über eine Holzbrücke, die symbolisch für alle Rheinbrücken steht.
 
 
  Säumer-Säckli mit Spezialitäten der Region   
Eine Besonderheit dieses Laufes ist das VIAMALA-FAZALET. Statt eines üblichen Finisher-Shirts oder einer Medaille gibt es als Belohnung ein Säumer-Säckli mit Spezialitäten der Region (LECKER!!!). Zudem bekommt jeder Läufer einen Gratis-Eintritt ins Mineralbad Andeer und einen Gutschein für die nach eigenem Rezept zubereiteten „transviamala“-Pizokels.
 
An diesem Tag fanden auch andere Wettbewerbe statt. So wurde die Teilnahme an diesem unvergesslichen Bergerlebnis der ganzen Familie ermöglicht. Im Angebot standen vier, dem Leistungsvermögen und dem Alter angepasste Veranstaltungen. Kernstück bildete natürlich der eigentliche 19 km lange „Transviamala- Lauf“. Die ausdauernden Walker hatten die Möglichkeit, 15,8 Kilometer zurück zu legen. 7 Kilometer weniger betrugen die Distanzen beim landschaftlich ebenso abwechslungsreichen Schamserlauf „cursa da schons“ mit Start und Ziel in Donat (12 km Lauf und 8,8 km Walking). Der Nachwuchs lief einen 4,8 Kilometer langen „cursa da juniors“ (Andeer – Donat) und die Jüngsten bestritten den „cursa da lumpazis“, der den heimlichen Höhepunkt der Veranstaltung bildet. Die drei- bis zehnjährigen Mädchen und Jungen wetteiferten in einem 250 beziehungsweise 400 Meter langen Hindernislauf, in dem der Rhein nachgebildet wurde.


Fazit:
 
Als passionierte Läuferin, die die Berge liebt, kann ich diesen einzigartigen Lauf auch jedem Flachlandläufer empfehlen. Für sportorientierte Familien ist die Veranstaltung eine wunderbare Möglichkeit, Erholung, Kultur, Geschichte und Natur mit Sport zu verbinden. Fernab vom Lärm und Stress einer Großstadt, in einzigartiger Landschaft, ist der TRANSVIAMALA sicherlich eine perfekte Urlaubsalternative.

 




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Autor und Copyright: Agnieszka Sokolowska für Laufen-in-Koeln

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