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Ein Erlebnisbericht von Agnieszka
Sokolowska:
Ich aber wandle im Gestein
Und wolkenhoch auf schmalem Steg,
Im Abgrund schäumt der weiße Rhein
Und Via Mala heißt mein Weg!
G.Keller
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Durch einen glücklichen Zufall wurde ich
in meiner LadyDauerlauf-Filiale gefragt, ob ich am TRANSVIAMALA LAUF in
Graubünden (Schweiz) teilnehmen möchte. Das besondere an der diesjährigen
Veranstaltung war das Motto: Der Rhein und seine Quellen. Im Rahmen dieses
Projekts wurden Vertreter aus sämtlichen Anliegerstaaten des Rheins eingeladen.
Neben Schweizern (aus Fürstenau und Basel), Liechtensteinern (Vaduz),
Österreichern (Bregenz), Franzosen (Straßburg) und Holländern (Rotterdam)
standen auch die Deutschen aus Köln auf der V.I.P.Gästeliste.
Mit 3 Vereinskollegen des RTC Frechen begab ich mich
Freitagfrüh auf die spannende Reise in das wunderschöne Graubündner Land. In der
Schweiz angekommen wurden wir zuerst durch die von der Alm getriebenen Kühe mit
ihren Glocken begrüßt. Auch das Organisationsteam, welches sich über unsere
Gastgeschenke Früh- Kölsch und Blutwurst sehr gefreut hat, hat uns herzlich
empfangen.
Am Samstag stand die Besichtigung der Region auf dem
Programm. Nach dem ausgiebigen Frühstück und einem gemütlichen Lauf durch den
frischen Schnee (!) wurden wir mit dem Bus zu der ersten Brücke (gebaut 1692) am
Hinterrhein gefahren. Als Städtevertreter haben wir hier eine Flaschenpost mit
einer Botschaft an den Rhein in den Bergbach geworfen.
Der nächste Punkt des Programms war die
Besichtigung der Rofflaschlucht. Die in Handarbeit mit rund 8000 Sprengungen
angefertigte Galerie führt teilweise unter dem Rhein hindurch zum imposanten
Rofflawasserfall. Die frische Rheinforelle durfte dann zu Mittag natürlich nicht
fehlen; so haben wir diese im Rofflaschlucht-Gasthaus natürlich sehr genossen!
Das Highlight des Tages war die weltberühmte, sagenumwobene VIAMALA Schlucht -
eine Klamm mit senkrechten, überhängenden Schieferwänden von ca. 300m Tiefe und
stellenweise nur 3 m Breite. Am Abend haben wir uns sehr erschöpft in einem
anderen Hotel eingefunden und beim gemütlichen Abendessen mit den anderen
Anrheinern den wunderschönen Tag ausklingen lassen.
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Der eigentliche Höhepunkt der Reise war
am Sonntag der TRANSVIAMALA LAUF. Die Strecke des grandiosen Laufs führt von
Thusis (701m über NN) nach Donat (1030m über NN). Während des Laufs wird der
noch junge Rhein vier Mal überquert. Über Jahrtausende hat er seinen Weg durch
den Berg gebahnt und dabei ein bizarres Landschaftsbild hinterlassen. Der Fluss
präsentiert sich den Läufern auf spannende Art und Weise - mal sanft
plätschernd, mal wild tosend, mal in Schlund der 300 Meter Viamala Schlucht, mal
eingebettet in lieblicher Uferlandschaft. Er begleitete uns vom Start bis ins
Ziel beinahe ohne Unterbrechung.
Die Laufstrecke führt über historische
Säumerpfade, Hängebrücken (Punta da
Suransuns) und zum Teil über sehr anspruchsvolle, nur im Gehtempo passable
Waldpassagen. Dank des atemberaubenden Panoramas vergisst man Muskelschmerzen
und bedauert, dass man keine Kamera zur Hand hat.
Insgesamt sind 750 Höhenmeter und 589 Steinstufen zu überwinden. Die gesamte
Strecke ist perfekt beschildert. Es gibt sogar Infoschilder, die explizit die
genaue Länge der kommenden, asphaltierten Streckenabschnitte angeben. Der
Zieleinlauf erfolgt über eine Holzbrücke, die symbolisch für alle Rheinbrücken
steht.
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Säumer-Säckli mit
Spezialitäten der Region |
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Eine Besonderheit dieses Laufes ist das VIAMALA-FAZALET. Statt eines üblichen
Finisher-Shirts oder einer Medaille gibt es als Belohnung ein Säumer-Säckli mit
Spezialitäten der Region (LECKER!!!). Zudem bekommt jeder Läufer einen
Gratis-Eintritt ins Mineralbad Andeer und einen Gutschein für die nach eigenem
Rezept zubereiteten transviamala-Pizokels.
An diesem Tag fanden auch andere Wettbewerbe statt.
So wurde die Teilnahme an diesem unvergesslichen Bergerlebnis der ganzen Familie
ermöglicht. Im Angebot standen vier, dem Leistungsvermögen und dem Alter
angepasste Veranstaltungen. Kernstück bildete natürlich der eigentliche 19 km
lange Transviamala- Lauf. Die ausdauernden Walker hatten die Möglichkeit, 15,8
Kilometer zurück zu legen. 7 Kilometer weniger betrugen die Distanzen beim
landschaftlich ebenso abwechslungsreichen Schamserlauf cursa da schons mit
Start und Ziel in Donat (12 km Lauf und 8,8 km Walking). Der Nachwuchs lief
einen 4,8 Kilometer langen cursa da juniors (Andeer Donat) und die Jüngsten
bestritten den cursa da lumpazis, der den heimlichen Höhepunkt der
Veranstaltung bildet. Die drei- bis zehnjährigen Mädchen und Jungen wetteiferten
in einem 250 beziehungsweise 400 Meter langen Hindernislauf, in dem der Rhein
nachgebildet wurde.
Fazit:
Als passionierte Läuferin, die die Berge liebt, kann
ich diesen einzigartigen Lauf auch jedem Flachlandläufer empfehlen. Für
sportorientierte Familien ist die Veranstaltung eine wunderbare Möglichkeit,
Erholung, Kultur, Geschichte und Natur mit Sport zu verbinden. Fernab vom Lärm
und Stress einer Großstadt, in einzigartiger Landschaft, ist der TRANSVIAMALA
sicherlich eine perfekte Urlaubsalternative.
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Autor und Copyright: Agnieszka Sokolowska für Laufen-in-Koeln
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