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Detlev Ackermann

 
   
 
   
 
 

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Auch privat: Bauer Rainer des Kölner Dreigestirn laufend fit
 
 
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25.01.2008  

 
 

Detlev Ackermann und Harald Kloiber in Laufsachen vor der Hofburg zum Trainingslauf.

Während so manch Karnevalsanhänger seinen Rausch bis in die späten Mittagsstunden ausschläft, schnürt der 40jährige Kölner Harald Kloiber seine Laufschuhe um sein Trainingsprogramm abzuspulen. Rund 8,5 Kilometer stehen auf dem Programm, für die er sich 50 Minuten Zeit eingeräumt hat. Und das ist schon eine ganze Menge, denn kurz nach Rückkehr ruft auch schon wieder die Pflicht, denn als Bauer des Kölner Dreigestirn stehen unzählige Auftritte auf dem Programm, ein knochenharter Job. Zum Wochenende hin können es schon mal an die 30 Auftritte werden. Sein Trainingsprogramm während der Session hat schon so manche Bewunderer hervorgebracht. Vorne weg sicherlich Ex-Jungfrau Markus Pohl, der selber passionierter Läufer ist. Seiner Auffassung nach sei es eigentlich aufgrund des straffen Zeitplans und all der Anstrengungen nicht möglich, Zeit zum Laufen zu finden und wettete um 50 Liter Bier für das Scheitern der Aktion. Harald Klober setzt dagegen - er beabsichtigt bis Aschermittwoch mindestens 20 Mal zum Laufen zu kommen, denn Laufen, das gehört neben Karneval und seinem Steckenpferd 1. FC-Köln mit zu seinem Leben. Bewundernde Worte gibt es auch von Georg Herkenrath: "Das Leben als Mitglied des Kölner Dreigestirns ist kein Zuckerschlecken, da bedarf es einer gehörigen Portion Fitness und Ausdauer".

Von der Hofburg aus geht es bei seinem Lauf Nr. 13 Richtung Rhein, weiter am Ufer bis zur Zoobrücke und auf der Schäl Sick wieder zurück über die Hohenzollernbrücke mit Zieleinlauf in der Hofburg. Eine Streckenführung, die nur unwesentlich von seiner gewohnten Hausstrecke abweicht. Wohnhaft im Veedel Nippes läuft er bevorzugt am Rhein entlang, vom Kölner Norden aus schon mal bis zur Südbrücke, je nach Lust und Laune. Einen Trainingsplan verfolgt er hierbei nicht, vielmehr geht es ihm darum fit zu bleiben und einen Ausgleich zum Alltag zu finden. 3 Mal die Woche sollten es schon sein, so Harald Kloiber, denn sobald eine längere Pause eintritt, fangen dann doch die Füße an zu kribbeln. Die Zeit hierfür kann sich Kloiber in seinem privaten Leben gut einteilen, soweit es die gleitende Arbeitszeit bei seinem Arbeitgeber NetCologne zulässt. Ebenso juckt es ihn, auch schon mal bei einem Wettkampf mitzumachen. Im letzten Jahr nahm er beispielsweise am Köln-Marathon teil, mit dem Ziel "lediglich anzukommen". Mit einer Zeit von unter 4 Stunden ist das allerdings schon ganz ordentlich. Zum Kölschen Lauf gehört für ihn natürlich auch der Severinslauf durch die Kölner Südstadt. Kein Wunder, denn hier findet ja auch in der urkölschen Häuserschlucht der Anfang des Rosenmontagszug statt. Wenn er nicht durch die Gegend flitzt, reist er gerne mit seiner Frau Christine zu seinen Lieblingsinseln Mallorca und Sylt. Auch sonst weiß Rainer das Leben von seiner eher ruhigen Seite zu genießen. Über seine Frau hat er das Kochen kennen und lieben gelernt. "Da machen wir schon mal eine Flasche Wein auf und genießen ein selbst zubereitetes 3-Gänge Menü".

Und während Harald Kloiber die frische Luft auf seiner Joggingrunde genießt um Kraft zu tanken, kommen ihm so manche Gedanken durch den Kopf. "Letztens war ich in einem Kinderhospiz, auf der totkranke Kinder auf den Tod vorbereitet werden, unmittelbar darauf hieß es dann Umschalten und auf der nächsten Veranstaltung Stimmung machen". Nicht immer ganz einfach. Erlebnisse, die sich beim Laufen aber gut verarbeiten lassen. Ebenso verarbeitet er die Eindrücke, wie ihm kürzlich rund tausende Zuschauer in der Lachende Kölnarena zujubelten. Alles Auftritte, die sich wie eine Perlenschnur aneinanderreihen und viel Kraft kosten - aber natürlich auch Spaß machen. Mit etwas Wehmut läuft er demzufolge auf die Zielgerade "Aschermittwoch" zu, wenn dann alles vorbei ist.

Und während sich am Aschermittwoch so manche Alkoholleiche nach Poppe, Kaate, Danze auf den Weg nach Hause macht, wird sich der bodenständige Kölner wieder seine Laufschuhe schnüren und dem Laufen widmen. Eine gesunde Einstellung, mit der er den Weg über die Höhen des Karnevals sicherlich wieder zurück zum Alltag finden wird.





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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln


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