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Die Ausgangsbedingungen hätten für
einen Veranstalter nicht besser sein können. Mit einem neuen Anmelderekord und
aus ganz Deutschland angereisten Läuferinnen und Läufern fieberte man in
Köln-Wahn dem von der Bundeswehr ausgerichteten 6. Auflage des Fliegerhorslaufes
entgegen. In der Turnhalle bildet sich bei der Startkartenausgabe bereits eine
Warteschlange. Unter den Vorgemeldeten, die in Vorfreude ihre Startnummern
entgegennehmen, vermischen sich vermehrt Nachmelder. Und während alles auf Wolke
7 schwebt, werden alle plötzlich aus dem Schlaf gerissen: "Der Lauf muss leider
ausfallen, wir bitten um ihr Verständnis!", ließ ein Oberstleutnant formal
korrekt verlauten. Das Wetteramt hatte eine Unwetterwarnung herausgegeben und
aufgrund des alten Baumbestandes auf dem Kasernengelände waren die Winde zum
potentiellen Risiko geworden. Und während manch Gesicht noch vor Schock wie
versteinert in die Leere schaut, werden die Startnummern gegen Auszahlung des
Startgeldes wieder entgegen genommen. Vereinzelt hört man kritische Stimmen
tuscheln: "Wegen der drei Äste den Lauf abzusagen, ist doch wohl eine dicke
Sauerei". Die Enttäuschung ist groß, größer als das laute pfeifen von Sturmtief
Kirsten, das mittlerweile mit über 100 Stundenkilometern über das
Kasernengelände pfeift. __________________________________ Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln |