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Diese Frage stellten sich die
Teilnehmer der Walking/Nordic Walking-Trainerausbildung unter Leitung von Klaus
Schneider beim Stadtsportbund Herne am Gysenberg. Die Druckbelastung im Schuh,
die in früheren Jahren nur an Universitäten durchgeführt werden konnte, war
neben der Technikanalyse ein Thema des Lehrganges. Das Ziel lautete, bei
verschiedenen Sportarten wie Laufen, Walken und Nordic Walken die
unterschiedliche Belastung auf die Gelenke darzustellen.
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Hierzu unterstützte die Firma
Beyersdorf aus Herne den Lehrgang mit Ausrüstung und Personal. Mit einem
Druckmesssystem werden über flexible Messsohlen, die über Sensoren in der Sohle
verfügen, Daten mit Hilfe eines Funk-Sende-Empfangsgerätes direkt zu einem PC
gesendet und dort gespeichert. Somit können die verschiedenen Belastungsgrade
visuell dargestellt werden.
Zu welchen Ergebnissen kam der Test?
Die unterschiedliche
Belastung auf die Gelenke im Vergleich Laufen und Walken ist, wie auch
wissenschaftlich oft beschrieben, beim Laufen wesentlich höher. Was für Viele
sicher neu ist: Der Vergleich Walking und Nordic Walking zeigt, dass hier kaum
Belastungsunterschiede zu erkennen sind. Jedoch wird noch immer in viele Büchern
und Veröffentlichungen beschrieben, dass Nordic Walking weniger Belastung auf
die Gelenke bringe als Walking. Dieser Test wiederum brachte die Erkenntnis,
dass Walking und Nordic Walking bezüglich Gelenk-Belastung bei gleicher
Geschwindigkeit und Schrittlänge fast gleichzusetzen sind.
Auch die richtige Abrollbewegung
bei der Fortbewegung kann mit dieser Prüftechnik kontrolliert werden. Geringe
Unterschiede sind in der Druckverteilung im Bereich des Mittelfußes zwischen
Walking und Nordic Walking zu erkennen. Siehe vereinfachte Darstellung:

Fazit für den Sportler:
Abwechselungsreiches
Training und die Erkenntnis, dass die Fußmuskulatur beim Laufen, Walken und
Nordic Walken zu wenig Beachtung findet, war ein weiteres wichtiges Resümee des
Lehrgangs. Leider sind die Körperwahrnehmung und die Sensibilität für den Lauf-
und Walkingstil sowie das Abrollverhalten bei vielen Sportlern nicht immer
gegeben. Frühe Probleme bei Sportlern,
die auch zur Demotivation führen können, sind dann oft das Ergebnis.
Beachte:
Die Fußmuskulatur ist die unterste Feder der Wirbelsäule.
Mit der Analyse sollten die
Vorteile eines gut dosierten Trainings mit der richtigen Wahl der Sportart
dargestellt werden. Im gesundheitsorientierten Freizeit- und Breitensport
sollten diese Aspekte mehr an Bedeutung gewinnen. Speziell bei älteren Sportlern
oder Wiedereinsteigern bringt diese Erkenntnis viel Unterstützung bei der Wahl
und Dosierung der Sportart.
So ist die Belastung für den
passiven Bewegungsapparat (z. B. Rücken, Hüftgelenk, Kniegelenk) bei den
Sportarten sehr unterschiedlich, da die Bodenreaktionskräfte beim Laufen auch
deutlich höher als beim Walking sind. Für den gesunden Menschen stellt das kein
Problem dar. Für Menschen mit fortgeschrittenem Gelenkverschleiß, von denen
nicht nur ältere, sondern zunehmend auch junge Menschen betroffen sind, sollten
hier die Kenntnisse vertieft werden. Walking und Nordic Walking sind
insbesondere für ältere oder übergewichtige Menschen, Menschen mit
Gelenkverschleißerscheinungen (Arthrose) sowie Wiedereinsteiger und
Anfänger geeignet.
Walking und Lauftraining sind
keine Konkurrenten sie ergänzen sich ausgezeichnet. Der Vorteil des Walking
zum Laufsport liegt darin, dass es die schonendere Bewegungsart ist. Die
Belastung für den passiven Bewegungsapparat ist im Vergleich zum Lauftraining
vermindert. Messungen haben ergeben, dass die Bodenreaktionskräfte beim Laufen
bis zu vier Mal höher sind als beim Walking. Daher ist Laufen für Menschen mit
fortgeschrittenem Gelenkverschleiß mit Vorsicht zu betreiben.
Weitere Infos beim SSB Herne
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Autor und Copyright: Stadtsportbund Herne
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