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Detlev Ackermann

 
   
 
   
 
 

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Karneval außerhalb Kölns? Der Médoc Marathon
 
 
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26.12.2001  

 
 

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Hättet ihr es gewusst? Auch wenn sich der eine oder andere Karnevalist jetzt auf die Füße getreten fühlt, aber der Köln-Marathon, bzw. Herbstkarneval ist nicht die einzige lustige Laufveranstaltung mit Karnevalsstimmung ...
 
Médoc heißt das bunte Treiben. Genauer gesagt "Marathon des Châteaux et des Graves". Einmal im Jahr, Anfang September, treffen sich in Pauillac an der Gironde, nördlich von Bordeaux, tausende Durchgeknallte zum weinseligsten und vielleicht närrischsten Lauftreff der Welt. Der Lauf wurde ursprünglich vor über 12 Jahren von einer Gruppe von Doktoren initiiert. Sie liefen und tranken gerne Wein. Es galt also beides miteinander zu kombinieren.
 
Die Laufstrecke führt durch die berühmtesten Weinberge der Welt mit seinen edlen Rebsorten. Bei diesem Marathon der weinseligen Art ist buchstäblich der Weg das Ziel: Verpflegungsstände mit Rotwein und sogar Austern warten auf die buntkostümierte Schar der Marathonis. Das Startfeld ist auf 8000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer limitiert. Der Lauf ist derartig beliebt, dass sich 20.000 Bewerber um die begehrten Startnummern Jahr für Jahr bewerben.
 
Die Veranstaltung gleicht einem Kostümfest. Clowns, als Frau verkleidete Männer, als Mann verkleidete Frauen und sonstige bunt illustrierte Gestalten sind anzutreffen. Mehr als die Hälfte der Läufer sind verkleidet. Man kommt sich vor, wie auf dem Kölner Rosenmontagszug. Am Straßenrand stehen rund 1.000 Kinder und stellen die Jury des Kostümwettbewerbs dar.
 
Anhand der Rahmenbedingungen dürfte schnell klar sein, dass der Leistungsgedanke bei diesem Lauf völlig im Hintergrund steht. Wer hier auf Zeit läuft, hat den Sinn der Veranstaltung nicht begriffen". Zur guten Stimmung tragen neben über 50 Musikgruppen an der Strecke das begeisterte Publikum und natürlich auch die besondere Art der Verpflegung bei. Neben der notwendigen Versorgung mit Wasser, Bananen etc. laden Schinken- und Käsespezialitäten, einmal sogar frische Austern zum Kosten ein. Im Mittelpunkt stehen allerdings die Rotweine der Region. 22 verschiedene Sorten werden an den Verpflegungspunkten gereicht, die selbstverständlich nur in geringer Menge zu sich genommen werden sollten. Um die Blut- (und Wein-!) Zirkulation anzuregen, kann man sich auf der Strecke an insgesamt 15 Stationen massieren lassen.
 
Im Ziel angekommen, bekommt jeder Finisher ein T-Shirt, eine Medaille und eine Flasche Wein. Weitere Preise werden in den einzelnen Altersklassen vergeben. Prämiert werden auch die besten Kostüme. Die Sieger werden entsprechend ihrem Körpergewicht mit Wein aufgewogen.
 
Entsprechend auch das Rahmenprogramm. Drei Tage Party. Ein Tag vor dem Lauf findet die Pasta-Party "Milles Pate-Dinner" statt. Schon da kommt die erste Stimmung auf. Am Abend des Marathonlaufes wird neben Siegerehrung das "Sans Pate-Dinner" abgehalten. gegen 23 Uhr wird ein großes Feuerwerk entzündet. Am nächsten Morgen geht es gleich weiter. Ein 9km Regenerierungslauf, mit erneuten Weinproben.
 
Der Marathon findet in der Regel Mitte September statt. (7.September 2002)
Es handelt sich hierbei um einen Rundkurs. Angeboten wird Walking und Marathon. Eine Möglichkeit der Teilnahme für Rollstuhlfahrer und Inline-Skater gibt es nicht. Zwischenzeiten werden nicht genommen. Entlang der Strecke befinden sich 22 Servicestationen. Für die Teilnahme ist das Mindestalter von 18 Jahren und die Vorlage eines Gesundheitszeugnisses notwendig.





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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln


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