Inhaltsverzeichnis
   
  Startseite
  Intern
  Laufkalender
  Ergebnislisten
  Fotoarchiv
  Lauf-Treffs
  Laufstrecken
  Rund ums Laufen
  Lauf-Reportagen
  Suche ...
 

Kontakt


Detlev Ackermann

 
   
 
   
 
 

Spenden

 

 

Westerwaldlauf 2003
 
 
Laufen-in-Koeln >> Marathon und Ultraläufe >> Deutschland >> Westerwaldlauf >> Artikel

03.06.2003  

 
 

ein Laufbericht von Udo Kamp:
 

06:00 Uhr morgens, der erste Blick nach draußen verrät, es wird ein warmer, sonniger Vatertag werden. Mein Frühstück besteht aus zwei Päckchen Energie-Gel und 1 Liter stillem Wasser, das ich während der Autofahrt einnehme.

Kurz vor 7 Uhr treffe ich auf dem Parkplatz des Freibades in Rengsdorf ein, alles noch sehr ruhig, die Luft angenehm kühl. Hier bereits die ersten Pluspunkte für die Orga: Das ganze Vor-Start-Prozedere (Startnummer besorgen, Umziehen, Toilette finden usw.) verlief völlig stressfrei. Ab und zu machen sich ein paar Wanderer auf den Weg (50 Leute sollen bereits um 5 Uhr losmarschiert sein) und nach und nach trudelt die Läuferschar ein. Ich trink mir noch gemütlich eine Kaffee und beobachte, wie die Läufer sich mehr oder weniger relaxend vorbereiten. Tapering, Hirschtalg, Vaseline, Sonnencreme - und alles ohne Hektik, obwohl doch 50 km unbekannte Strecke mit etwa 1600 Höhenmetern vor uns liegen.

Kurz vor 8 Uhr war es dann soweit: Eine Schar von etwa 100 Unerschrockenen, von „Profis“ wie z.B. Birgit und Burkhard Lennarz, Steppenhahn oder Conny Bullig, bis hin zu Ultraneulingen wie z.B. Jürgen Hoffmann, werden nach ein paar einleitenden Worten auf die Reise geschickt.

 In den kommenden Stunden werden wir begleitet von einer zauberhaften Landschaft, Natur wohin das Auge auch sieht. Feld- und Waldwege, die teilweise so aussehen, als würden sie sonst nie betreten. Abschnitte, bergauf und bergab, wo man beim besten Willen nur noch gehen kann, aber auch Abschnitte, wo man, nach langer Steigung und dadurch entsprechender Fernsicht über die Wälder und Felder, sich einfach in einen Bergablauf fallen lassen kann.

Erstaunlicherweise bleibe ich lange mit einer größeren Gruppe zusammen. Die Läufer von etwa Platz 5 bis 30 sind bei der ersten Versorgungsstelle noch dicht zusammen. Nach der zweiten VS bei Km 17 kann ich das gleichmäßige Tempo meiner engeren Gruppe nicht mehr mitmachen. Bergauf zeige ich deutliche. Schwächen, dafür komme ich bergab sehr gut klar, ohne Probleme in den Gelenken.

Übrigens: an allen Versorgungsstellen höchste Aufmerksamkeit der freundlichen Helfer. Bei diesem Lauf waren das ideale Stellen zum kurzen Erholen.

Nett auch der Hinweis bei Km 27, dass nun bald ein etwas heftigerer Anstieg kommen würde :-)). Dies war dann auch der Anstieg, wo ich etwa bei Km 30 beschloss, die folgenden Anstiege im forschen Gehtempo zu erklimmen und die Landschaft zu genießen.

Nach und nach füllte sich die Strecke mit Wanderern. Die 50 km-Marschierer hatten ja bis zu 3 Stunden Vorsprung und die, welche die 31, 21 oder 12 km-Strecke erwanderten, teilten sich ebenfalls mit uns Läufern die letzten Km der Strecke. Dies war auch gut so, denn  die nachlassende Konzentration liess einen die eine oder andere Markierung der bestens ausgezeichneten Strecke übersehen und inzwischen waren die Läufer doch schon recht weit auseinander, da gab es durch die Wanderer zusätzliche Orientierungshilfe.

Ja, und dann der Fernblick aufs Freibad, das Ziel naht, und wieder landet man in den Armen bester Organisation. Stempelkarte abgeben, Zeit angeben, Urkunde in Empfang nehmen und relaxen. Neben Bier und Erbsensuppe mit Würstchen die Möglichkeit, das Freibad zu nutzen oder einfach nur die Knochen auf der Liegewiese auszustrecken. In der Tat, wir hatten gerade eine äußerst anspruchsvolle 50km-Strecke bewältigt, aber bei den traumhaften Bedingungen dauerte es noch bis zum nächsten Tag, bis meine Oberschenkel mich daran erinnerten, dass dies nicht nur ein Spaziergang war.

Im Gegensatz zu den Stadtmarathons hatte die Sonne heute wenig Chancen, die Leistung zu mindern, da die Strecke viel Schatten hat. Direkt nach dem Lauf, wo Erholung angesagt war, tat sie ihr übriges, um diesen Tag zu einem unvergleichlichen Erlebnis zu machen.

Es zeigt sich, dass die Erstklassigkeit eines Laufes unabhängig vom Startpreis ist. Für 6,5€ einen solchen Lauftag erleben zu können, hätte ich nicht für möglich gehalten.

Auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr

 

Euer

Rennhamster Udo





__________________________________
Autor und Copyright: Udo Kamp,

Drucken    Weiterempfehlen    Merken

Nach oben