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Ulmer Sportmedizin erarbeitet
Konzept zur Hitzeprävention für die olympischen Spiele
Sportler und andere Beteiligte
der olympischen Spiele in Peking sollen mit Hilfe des Konzepts vor den
befürchteten hohen Temperaturen geschützt werden. Um die Empfehlungen von Prof.
Dr. Steinacker, Leiter der Sektion Sport- und Rehabilitationsmedizin am Ulmer
Universitätsklinikum, und seinem Team umsetzen zu können, hat der
Weltruderverband FISA sogar die Wettkampfregeln geändert.
Während der olympischen
Spiele in Peking müssen Sportler, aber auch Trainer, Helfer und Zuschauer mit
hohen Temperaturen von bis zu 40 Grad zurechtkommen. Das Ulmer Konzept will
durch bauliche, organisatorische und individuelle Schutzmaßnahmen
gesundheitlichen Problemen vorbeugen. Dabei haben die Sportmediziner vor allem
einen Wert im Blick, den WBGT (Wet Bulb Globe Temperature), in den neben der
Temperatur auch die Strahlung und die Luftfeuchtigkeit einfließen. "Erreicht
dieser Wert 32,2 Grad Celsius - was in dieser Klimazone bei
Umgebungstemperaturen ab 38 Grad wahrscheinlich ist - berät ein Gremium darüber,
ob der Wettkampf weitergeführt werden kann oder unterbrochen werden muss",
erklärt Professor Steinacker. "Viele Ruderwettkämpfe finden am frühen Nachmittag
statt, die Verschiebung um eine Stunde kann hier schon helfen."
Auch für Schiedsrichter gelten
bei Hitze besondere Regeln, sie dürfen dann beispielsweise nur jeweils einen
Ruderwettkampf im Motorboot begleiten und nicht mehrere. Funktionäre dürfen
keine Krawatten mehr tragen, auf den Tribünen werden Wasserflaschen verteilt.
"Begleitpersonal und Helfer achten bei einem Großereignis wie einem olympischen
Wettkampf oft zu wenig auf ihre Gesundheit", warnt Steinacker. Auch vor dem
eigentlichen Wettkampf können sich die Sportler vor der Hitze schützen, indem
sie nasse Schirmmützen tragen, Sonnencreme benutzen und reichlich trinken.
"Unser Konzept sieht unter anderem Trainingsphasen zu kühleren Tageszeiten und
Pausen in den heißen Stunden vor", erläutert der Ulmer Sportmediziner, der die
deutsche Rudernationalmannschaft im Rahmen von Leistungsdiagnostik und
Wettkampfanalysen betreut.
Im vergangenen Jahr hat
Professor Steinacker die Junioren-Ruder-WM in Peking begleitet und die
klimatischen Verhältnisse dort studiert. Inzwischen hat sich auch der
Fußball-Weltverband FIFA nach seinem Hitzekonzept erkundigt - das olympische
Fußballendspiel am 23. August soll zur heißesten Tageszeit um 12.00 Uhr
stattfinden. Als Mitglied der medizinischen Kommission des Weltruderverbandes
ist Professor Steinacker vor und während der Spiele als Wettkampfarzt in Peking
im Einsatz. Er ist dort verantwortlich für die Überwachung der medizinischen
Vorsorgemaßnahmen, insbesondere die Rettungsorganisation, sowie für den Kontakt
zu den lokalen medizinischen Betreuern und die Anti-Doping-Kontrollen des
internationalen Ruderverbandes.
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Autor und Copyright: Mit freundlicher Unterstützung des Universitätsklinikum Ulm
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