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Ein Meer von rosa Läuferinnen beim Women's Run in Köln |
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Ein Meer von
rosafarbigen Läuferinnen gaben beim 1. Kölner Women's Run der Stadt Köln
eine weibliche Note. |
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Frauen laufen anders !?
Jetzt wissen wir endlich,
sicherlich auch manch Frauenlaufveranstalter im Kölner Raum, wie man einen
anständigen Frauenlauf zu veranstalten hat. Man steckt die Damen in rosa
Hemdchen und erklärt ihnen bereits vor dem Start, dass sie Siegerinnen sind. Und
im Ziel drückt man ihnen rosa Finisher-Täschchen mit Werbegeschenken als
Glückwunsch in die Hand, dessen Wert über dem der Anmeldegebühr liegt.
Das Konzept der Veranstalter
ist aufgegangen, und man muss zugeben, dass man in Köln wohl noch nie eine
derart große Schar an Frauen hat laufen sehen. Allesamt laufende Werbeträger,
die mehr oder weniger voller Stolz die Sportausrüstung in Form des rosa Hemdchen
des Namenssponsors durch die Kölner Innenstadt werbend trugen. Da es in Köln und Umgebung
bereits schon Frauenläufe mit rund 2-300 Teilnehmerinnen gibt, stellt sich die Frage, woher denn all die Damen
plötzlich kommen. Der Kölner Anteil beläuft sich gerade mal auf ein Viertel. Die anderen
Damen sind
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Frauenpower: An den
fast endlosen Treppenaufgängen am Dom und der Hohenzollernbrücke
wurde Stufe um Stufe laufend in Angriff genommen. |
aus weiten Teilen Deutschlands angereist. Eine Laufzeitschrift aus
dem Sponsorenpool hatte ihn landesweit beworben und
aufgrund schon bestehender
Läufe des Veranstalters in Hamburg und Frankfurt hatte man schon mal eine
Vorstellung, dass das Frau durchaus Spaß machen könnte.
Aus sportlicher Sicht gesehen
gehen die Meinungen auseinander. Während ein Teil die aufgemachte
Kirmesveranstaltung einfach nur lächerlich findet, ist der andere Teil einfach
nur froh, die angebotenen Distanzen von 5 oder 8km überhaut geschafft zu haben.
Da es an dieser Stelle und über diese Strecke bereits in der Vergangenheit schon
mal einen Frauenlauf gab - allerdings mit einem weit geringeren Starterfeld -
bedarf es bei Frauen wohl einer überdurchschnittlichen Zuwendung mit viel Tamtam
und tiefenpsychologischer Schmeicheleien, um sie für so etwas zu begeistern. Eine
Meinung, die an dem Tag auch von manch Verantwortlichen hinter vorgehaltener
Hand zu Wort kommt.
Verwunderung gilt auch den vom
Veranstalter kommunizierten Zahlen. Während laut einiger Presseberichten über
2.000 Frauen am Start gestanden haben sollen, weist die Ergebnisliste allerdings
nur 1.228 tatsächliche Siegerinnen auf. Das Argument, dass sich darunter Damen
ohne Champion-Chip befanden, kann nicht ganz stimmen, denn es standen knapp
2.000 Damen tatsächlich in der Starterliste. Wo ist das Problem, auch die Damen
ohne Startnummer mit in der Ergebnisliste aufzuführen? [Nachtrag vom Kölner
Organisationsbüro: Es sind 2193 Läuferinnen gewesen abzüglich derjenigen, die
wg. Krankheit o.ä. Gründen nicht teilgenommen haben. Über 1.200 davon mit
Zeitmessung, ca. 900 ohne Zeitmessung. Gelaufen oder gewalkt sind also zwischen
2.050 und 2.150 Teilnehmerinnen.] Wenn es bei dem Lauf hauptsächlich
um den Spaß an
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Für
Laufen-in-Koeln ging Irene Bandhiba auf die Strecke und belegte den 19.
Gesamtplatz. |
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Bewegung geht und alle Damen Siegerinnen sind, stellt sich
ebenfalls die
Frage, warum am Schluss die jeweils drei Schnellsten geehrt werden. Man beachte,
dass von den Schnellsten übrigens die wenigsten mit einem rosa
(Siegerin)-Hemdchen liefen.
In einem Punkt sind sich jedoch
alle Anwesenden einig: "Schön, dass es eine derartige Veranstaltung gibt!", denn für viele
Damen war es eine Motivation überhaupt mit dem Laufen zu beginnen, oder
überhaupt einmal an einer Laufveranstaltung teilzunehmen. Der Women's Run setzte
sich mit seinen Kurzdistanzen von fünf und acht Kilometern - wahlweise mit oder
ohne Zeitmessung - bewusst von herkömmlichen Laufveranstaltungen ab und sprach
so vor allem Laufeinsteigerinnen an. Und genau darum ging es ja auch
letztendlich an dem Tag. Frauen gehen mit dem Thema Laufen anders um als die
Herren und somit bedarf es eben ein derartiges Angebot anzubieten. Die
Sportstadt Köln ist hierfür sicherlich ein gutes Pflaster für solch ein Event,
bekannt durch seine tolle
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Eine von
vielen Siegerinnen, die verdient stolz auf sich sein dürfen ... |
Atmosphäre. Frauen suchen die Bewegung zum Entspannen
und somit gehört das Laufen für sie mehrheitlich eher in den Bereich Wellness.
Und gerade dieses Angebot gab es beim 1. Kölner Women's Run. Dem Lauf wurde ein
gemeinschaftlicher und spaß-sportlicher Charakter verliehen. Statt Blut, Schweiß
und
Tränen standen hier Freude, Sport, Lachen und Relaxen mit den besten
Freundinnen im Vordergrund. Das Programm hatte allerdings noch mehr zu bieten,
denn es wurde sogar Kinderbetreuung angeboten, so dass der Tag auch wirklich
einmal den laufenden Damen/Müttern gehörte. Das Laufevent fiel aber auch mit
seiner After-Run-Party, Modenschau, Beauty-Lounge, Wellnessbereich und vielen
Extras positiv auf. Ebenso grandios zeigte sich die Zielverpflegung mit seinem
überaus reichhaltigen Angebot von Getränken und Obst.
Laufen-in-Koeln war übrigens mit am
Start - ohne rosa Hemdchen - und belegte den 19. Platz. Herzlichen Glückwunsch
der Siegerin Irene Bendhiba. Ihr etwas scherzhaftes Fazit: "Eine schöne
Veranstaltung wo ich gerne mitgelaufen bin, hoffentlich habe ich mich als schnelle Läuferin nicht unbeliebt
gemacht."
Fazit: Eine nette, ansprechende und
vor allem aufwendig organisierte Veranstaltung, die zwar so einige Fragen
aufwirft, aber letztendlich allen Spaß gemacht hat. Einer zweiten Auflage steht
somit nichts im Wege und wird von den Damen sicherlich auch verlangt werden.
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Das rosa
Finisher-Täschchen. Ein Foto für Männer, die schon immer mal wissen
wollten, was Damen so in Ihrer Handtasche haben. |
Finisherzahlen laut Zeitnehmer Mika:
8km: |
721 |
Petra Wassiluk 32:11;
Silvia Balbach 33:45; Daniela Struckmeyer 33:43 |
5km:
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428 |
Marlies Meyer 20:05; Ilka
von Hubatius 21:13; Sabine Brauer 21:45 |
8km Walking: |
035 |
Anne-Bente Bergsvik
1:00:33; Marlene Leiniger 1:08:44; Petra Hanschen 1:09:30 |
5km Walking: |
044 |
Anne Brockhaus 32:35;
Claudia Knoch 32:48; Nicole Bielemeier 34:47 |
Das hätte man vielleicht besser machen können, es mangelte vor allem an
Helfern:
- Vor den Toiletten
bildeten sich endlose Schlangen - da musste selbst der Moderator scherzhaft
lachen. Während die Herren bei einer Laufveranstaltung auch einfach mal ins
Gebüsch gehen, sind die Damen auf eine Toilette angewiesen. Das hätte man
seitens der Organisation bedenken müssen und das Defizit beispielsweise mit mehr
ausreichenden Klos ausgleichen können.
- Einige Damen liefen 8km. Das
bedeutete, dass man nach dem 5km-Zieleinlauf weiter laufen musste. Aufgrund
mangelnder Helfer, die den Damen den weiteren Weg wiesen, sah man hier und da,
besonders im vorderen Bereich eher hilflose und suchende Gesichter. Ein
eindeutiger Hinweis wie: "5km und Ziel links; 8km rechts", hätte dort einfach
und unkompliziert aufklären können.
- Ebenfalls fehlten Helfer am
Aufstieg der Hohenzollernbrücke. Auch hier erstmal hilflose Blicke, wo es denn
weiter geht. Der einzig dort anwesende Helfer hätte statt den Damen an der
Brücke zuzuschauen, die Damen der zweiten Runde in Empfang nehmen können um
ihnen galant den Weg zu weisen.
- Im Ziel bekamen die Damen
eine Finisher-Tasche überreicht. Auch hier fehlten Helfer, so dass sich schnell
eine lange Schlange bildetet. So musste der Chef der veranstaltenden
Eventagentur vor
Ort spontan und persönlich einspringen.
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Zielverpflegung für
Siegerinnen. Ein reichhaltiges Angebot verschiedenster Obstsorten
verwandelt den Verpflegungsbereich in einen vitaminreichen Gourmetempel. |
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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln
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