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Einblicke in die Kerninhalte der deutschen Olympiabewerbung
 
 
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23.01.2004  

 
 

Bewerbungskomitee Leipzig 2012 GmbH gibt Einblicke in die Kerninhalte der deutschen Olympiabewerbung

Leipzig. Deutschland kann 2012 in Leipzig kompakte Spiele für die Athleten im Herzen der Stadt organisieren, die von einer sportbegeisterten deutschen Bevölkerung voll unterstützt und getragen werden. Mit diesem Anspruch bewirbt sich Leipzig um die Austragung der Olympischen und Paralympischen Spiele 2012. In sieben Themenkomplexen mit insgesamt 25 Einzelfragen hat Leipzig sein Konzept im sogenannten "Questionnaire" dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) vorgestellt. Am 15. Januar 2004 wurden die Unterlagen in Lausanne eingereicht. Anhand der Fakten prüft das IOC die Machbarkeit von Olympischen und Paralympischen Spielen in der Bewerberstadt.

 

Im einzelnen beinhalten die sieben Fragenkomplexe Fakten zu den Themen Motivation, Politische Unterstützung, Finanzierung, Olympische Stätten, Beherbergung, Transport und Infrastruktur sowie allgemeine Bedingungen, Logistik und Erfahrungen mit Großereignissen.

 

Motivation

 

Die Botschaft "one family" sowie die Konzentration der Sportstätten in einem 10-Kilometer-Radius mitten in der Stadt machen die Vision deutlich, auf die sich die Bewerbung und ihr Konzept stützen: im Zentrum Leipzigs trifft sich die Welt, die Olympische Familie rückt zusammen. Der Sport und seine Athleten stehen im Mittelpunkt. Alle Sportstätten (ausgenommen die Segel- und Reitwettkampfstätten) sind für die Sportler innerhalb von 25 Minuten vom Olympischen Dorf erreichbar.

 

Für die Bewerbung können Leipzig und Rostock auf eine breite Unterstützung aus der Bevölkerung bauen: knapp 90 Prozent der Deutschen begrüßen Olympische Spiele im Jahr 2012 im eigenen Land, im Freistaat Sachsen sind es sogar 95 Prozent. Dies belegt eine aktuelle, im Auftrag der Bewerbungskomitee Leipzig 2012 GmbH durchgeführte, repräsentative Umfrage der GfK vom Dezember 2003.

 

Politische Unterstützung

 

Politisch steht die Bewerbung ebenfalls auf einem starken Fundament. Mit der vorbehaltlosen Unterstützung der Bundesregierung, der Länder und der Städte sowie den Beschlüssen der Landtage des Freistaats Sachsen und des Landes Mecklenburg-Vorpommern und der Stadtparlamente Leipzig und Rostock sichern sie alle Phasen der Bewerbung ab.

 

Finanzierung

 

Im Bereich Finanzierung wird nach den Vorgaben des IOC unterschieden in das sogenannte OCOG-Budget (Organisation Comitee of the Olympic Games-Budget) und das Non-OCOG-Budget. Im Questionnaire wurden Angaben zum OCOG-Budget, also die Ausgaben für die Durchführung der Spiele und temporäre Einrichtungen, die vollständig vom Veranstalter getragen werden, abgefragt. Das OCOG-Budget wird auf 1,85 Milliarden Euro geschätzt, für die kein öffentlicher Zuschuss notwendig ist, sondern es wird mit einem Überschuss in zweistelliger Millionenhöhe gerechnet.

 

Die Höhe des Non-OCOG-Budgets (umfasst Ausgaben für alle olympiarelevanten, aber nachhaltig genutzten Investitionen wie Infrastrukturmaßnahmen, Sportstätten, Olympisches Dorf, etc.) wird in der anstehenden Bewerbungsphase berechnet. Investitionen, die olympiaunabhängig finanziert werden, aber für die Spiele genutzt werden (sogenannte "Sowieso-Maßnahmen"), sind nicht im Non-OCOG-Budget enthalten. Beispielsweise entstehen große Teile der Verkehrsinfrastruktur, der Yachthafen Rostock sowie die Kanuslalomstrecke unabhängig davon, ob die Spiele 2012 in Leipzig und Rostock ausgetragen werden.

 

Olympische Stätten

 

Das Olympische Dorf, die 4 Sportstättencluster (Olympiapark, Leipziger Messe, Alte Messe und Neuseenland), das International Broadcasting Center sowie die Medienzentren und die innerstädtische Unterbringung bilden eine Einheit mit der städtischen Infrastruktur. Insgesamt bestehen 50 Prozent der geplanten Wettkampfstätten bereits, weitere Bauten werden - wie übrigens auch die Errichtung des Olympischen Dorfes, des Medienzentrums oder zusätzlicher Übernachtungsmöglichkeiten - nachhaltig in den Leipziger Stadtentwicklungsplan integriert. Beispiel Neuseenland: Das Rekultivierungsgebiet im Süden Leipzigs wird gegenwärtig zu einem Naherholungs- und Tourismusgebiet umgestaltet. In diese Maßnahmen lassen sich die Sportanlagen für Mountainbiker, Kanuten und Triathleten harmonisch einfügen.

 

Beherbergung

 

In den Bereichen Beherbergung und Olympische Stätten ist die deutsche Bewerbung gut aufgestellt. So verlangen die IOC-Statuten eine Mindestkapazität von 42.000 Betten, um als offizieller Kandidat anerkannt zu werden. In der erweiterten Stadtregion Leipzig (Stadtzentrum plus 50 Kilometer) und den weiteren Austragungsorten Rostock und Dresden, stehen schon heute 44.250 Zimmer zur Verfügung. Im Jahr 2012 werden insgesamt 64.960 Zimmer zur Verfügung stehen. Dafür will Leipzig neben einer moderaten Steigerung der Hotelkapazitäten insgesamt 9.500 Zimmer in Residence Hotels in Leipzig und Halle (Saale) nutzen.

 

Transport und Infrastruktur

 

Weiter wird das Leipziger Konzept für den Punkt Transport und Infrastruktur vorgestellt. Für die Zeit der Spiele rechnet Leipzig mit 1,5 bis 2 Millionen Wegen pro Tag. Alle Verkehrswege verfügen über ausreichende Kapazitätsreserven, um 2012 den erhöhten Bedarf für den Besucherverkehr zu decken. Durch den Hauptbahnhof im Zentrum, den nahe gelegenen Flughafen und die zwei sechsspurigen Autobahnen A 9 und A 14 ist eine sehr gute Verkehrsanbindung in Leipzig bereits vorhanden. Über große P&R-Plätze mit insgesamt 40.000 Parkplätzen am Autobahnring um Leipzig sowie die S- und Stadtbahnen sollen die Besucher schnell und komfortabel in das Stadtzentrum gelangen. Exklusiv für die Athleten, die Olympische Familie und die Medienvertreter werden sogenannte "Olympic Roads" auf insgesamt 84 km eingerichtet. So wird sichergestellt, dass die Transfers der Athleten vom Olympischen Dorf zu den Wettkampfstätten 25 Minuten nicht überschreiten werden.

 

Sicherheit

 

Mit dem kompakten Konzept, die Spiele innerhalb eines 10-Kilometer-Radius zu organisieren, bietet Leipzig beste Voraussetzungen, um hohe Sicherheitsstandards zu gewährleisten. Alle notwendigen Sicherheitsmaßnahmen werden in einem "Bund-Länder-Ausschuss" koordiniert und fließen in ein Sicherheitskonzept. Höchste Priorität genießt eine effiziente Struktur des Sicherheitseinsatzes. Daher wird während der Spiele ein operatives Führungszentrum Olympische Sicherheit eingerichtet werden, für dessen Management der Landespolizeipräsident des Freistaates Sachsen die operative Verantwortung tragen wird. Für die Durchführung der Sicherheitsmaßnahmen wird eine Kapazität von 20.000 Polizeibeamten, 5000 Einsatzkräften der Feuerwehren, der Rettungsdienste sowie städtischer Ordnungsbehörden bereit stehen, die im Bedarfsfall durch weitere Kräfte von Bund und Ländern verstärkt werden können. Für ausgewählte Aufgaben könnten zusätzlich 5000 besonders qualifizierte Mitarbeiter privater Sicherheitsdienste zum Einsatz gelangen. Eine konsequente Clusterbildung erlaubt eine effiziente Sicherung der Sport- und Veranstaltungsstätten, ausreichende Abstände bieten gute Sicherheitsvoraussetzungen für das Olympische Dorf.





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Autor und Copyright: Pressemitteilung NOK,

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