|
|
|
SPD-Sportsprecher Manfred Schaub und DOSBPräsident Thomas Bach |
|
Es ist inzwischen eine schöne
Tradition geworden, dass sich im September die Mitglieder des Forums Sport der
SPD zu einer Veranstaltung treffen und aktuelle sportpolitische Fragen
besprechen. Das sollte natürlich auch im Olympiajahr 2008 nicht anders sein. Und
so versammelten sich am 25. September mehr als 200 sportbegeisterte Menschen
viele davon ohne ein SPD-Parteibuch. Der gute Zuspruch ist auch ein Beleg, wie
wichtig die SPD als Partner des Sports in den vergangenen Jahren geworden ist.
Nachdem sich die vergangenen
Jahrestreffen zunächst mit Breitensport, dann mit Leistungssport beschäftigt
haben, galt es in 2008, thematisch einen breiteren Bogen zu schlagen. Der Titel
"Sport ist wertvoll. Für alle. Mit allen." sollte dabei die verbindende Wirkung
des Sports besonders betonen.
Als Gastredner stand frühzeitig
Peer Steinbrück fest, der sich auf seine Rede sehr gefreut hatte. Die
Bankenkrise ließ den Minister dann aber in der Woche der Veranstaltung
unabkömmlich sein. Seine Kabinettskollegin Brigitte Zypries disponierte
kurzfristig völlig um und vertrat Steinbrück. Die Rede ist in diesem
Sportinformationsbrief dokumentiert. Außerdem stand die Ministerin beim Empfang
noch für zahlreiche Gespräche zur Verfügung.
Zur besonderen Freude der
Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatte es sich der Präsident des Deutschen
Olympischen Sportbundes, Dr. Thomas Bach es sich nicht nehmen lassen, selbst zum
Jahrestreffen des Forums Sport anzureisen, um mit den Gästen in einen Dialog zu
treten und eine Bilanz der Olympischen Sommerspiele zu ziehen. Dr. Thomas Bach
Bach sah wesentliche Ziele der
deutschen Olympiamannschaft erreicht, die man sich vorab gesteckt hatte. Man
wollte erfolgreich sein, ein guter Botschafter für die Bundesrepublik und man
wollte die Erfolge auf "sauberem Weg" erreichen. Der Abwärtstrend, der die
Mannschaft seit den Spielen von Barcelona 1992 erfasst hatte, ist gestoppt. In
der Medaillenwertung gelang der Sprung von Platz 6 auf 5, allerdings vor allem
wegen der mehr gewonnenen Goldmedaillen bei insgesamt weniger Medaillen als
zuletzt. Bach betonte den größer gewordenen Konkurrenzkampf. International wird
immer mehr Geld in den Leistungssport investiert. In Peking gelang es 87
Nationen, Medaillen zu gewinnen. Am Beispiel Großbritanniens, das seine
Sportförderung vor dem Hintergrund der Spiele in London 2012 vervielfacht hat,
schilderte der DOSB-Präsident die Bedeutung finanzieller Sportförderung.
Bach forderte Anstrengungen vor allem im Bereich der Wissenschaft. Die meisten
Hochschulen haben sich aus der wissenschaftlichen Ausbildung von Trainerinnen
und Trainern zurückgezogen, dies führt zu einer immer geringeren Breite.
Allgemein sei der Trainerberuf wenig attraktiv, wenn ein Großteil auf 400 Euro-
Basis geleistet werde, und selbst die Trainer von Goldmedaillen-Gewinnern mit
Gehältern um 2500 Euro nach Hause gehen. Eine derartige Bezahlung motiviere
junge und fähige Trainer nicht.
Bei dem Ziel, Sport als
Staatsziel in das Grundgesetz aufzunehmen, schreiten "SPD und DOSB Seit an
Seit", dankte der DOSBPräsident dem sportpolitischen Sprecher der SPD, Manfred
Schaub.
Die verbindende Wirkung des
Sports habe sich in China nicht zuletzt auch im Umgang mit Behinderten gezeigt.
Das Land, das einen nicht immer unproblematischen Umgang mit behinderten
Menschen gehabt hat, war Ausrichter von bemerkenswerten Paralympics. Bach
erinnerte aber auch daran, dass im vergangenen Jahr auch die Special Olympics,
also die olympischen Spiele von Menschen mit geistigen Behinderungen im
chinesischen Shanghai stattgefunden hatten.
Klare Worte fand Bach auch zum
einzigen deutschen Dopingfall dieser Olympischen Spiele. Dem Reiter Christian
Ahlmann drohen neben den sportlichen Sanktionen auch finanzielle Forderungen
seitens des DOSB, so etwa für die Flugkosten.
Panel I:
Mehr Trainerinnen und Trainer braucht das
Land Übungsleiteroffensive!
|
|
Claus Umbach,
Präsident Deutscher Athletenbund |
|
Im ersten Panel des Forums Sport der
Sozialdemokratischen Partei Deutschlands
ging es um das weite Feld der Trainer und
Übungsleiter im Sport. So auch der Titel "Mehr Trainerinnen und Trainer braucht
das Land Übungsleiteroffensive".
Moderiert wurde die Diskussion von Claus
Umbach (Präsident Deutscher
Athletenbund). Diskutanten waren Dr.
Peter Danckert (MdB und Vorsitzender des
Sportausschusses im Bundestag), Dr. Hans-Georg Moldenhauer (Vizepräsident des
DFB) und Dr. Clemens Prokop (Präsident des
DLV).
Die Teilnehmer stimmten insgesamt mit
dem Titel des Panels überein und waren
sich in der Tatsache einig, dass es in
Deutschland an deutlich mehr Trainern
bedarf; quer durch alle Sportarten. Claus
Umbach fand so dann Zustimmung mit
seiner These, dass der deutsche
Spitzensport ein "Trainerproblem" hat.
Dr. Prokop sieht die Trainer-Problematik in
der deutschen Leichtathletik auf zwei
Ebenen, der Basisarbeit und im
Spitzensport. Oft seien aber die Probleme
die gleichen. Auf beiden Ebenen falle es
schwer überhaupt Trainer zu gewinnen, als
auch die gewonnen Trainer dann
entsprechend zu qualifizieren. Ein wichtiger
Grund für diese Probleme sei laut dem DLVPräsidenten
die schwierige wirtschaftliche
Situation in der Leichtathletik. Diese
bedinge auch strukturelle Probleme.
Darüber hinaus sieht Prokop ein Problem in
der Konkurrenzsituation mit dem Fußball,
der aufgrund seiner besseren finanziellen
Ausstattung mehr Trainer werben und
entsprechend qualifizieren könne.
Der DFB-Vizepräsident Moldenhauer
verweist zwar darauf, dass man Sportarten
sicherlich nicht vergleichen könne, erkennt
aber auch den großen finanziellen
Vorsprung des Fußballs.
Mit diesem fange die Trainerausbildung in
der Basis bereits an. So startete der DFB
2000 eine Qualifizierungsoffensive. Diese
beginnt bei materieller Unterstützung der
Veriene über Jerseys und Equipment, führt
über eine Online-Akademie, die es
ermöglicht Fachwissen herunterzuladen. So
können zum Beispiel Lehrer altersgerechte
Tipps für den Sportunterricht erfahren.
Außerdem schicke der DFB ein DFB-Mobil
zu den Vereinen, mit dem qualifizierte
Fachkräfte die Trainer vor Ort fortbilden,
etwa die vielen Väter, die
Jugendmannschaften im ganzen Land
betreuen. Laut Moldenhauer komme die "Qualifizierung zu den Menschen".
Doch auch der DFB sieht Probleme in der
Trainerausbildung. Die mangelnde
sportwissenschaftliche Konzeption in
Deutschland wirke sich auch auf den
Fußball aus. Hier sehen alle
Diskussionsteilnehmer Handlungsbedarf.
Die Vorschläge forderten vor allem eine
bessere Kooperation zwischen den
sportwissenschaftlichen Instituten und
eine bessere finanzielle Ausstattung.
Dr. Peter Danckert stimmte in weiten Teilen
der Analyse der Experten zu. Kritik äußerte
er am DOSB, der sein Ziel bei den
olympischen Spielen von Peking erreicht
sah und den Abwärtstrend stoppen konnte.
|
|
|
Leichtathletik-Präsident
Dr. Clemens Prokop und Sportausschuss-Vorsitzender Dr. Peter Danckert |
Danckert sprach von einem "schlechten
Ergebnis" und forderte Konsequenzen,
denn er "will nicht der Buh-Mann sein,
wenn in London das Ergebnis noch
schlechter ausfällt".
Daher müsse man "deutlich" mehr Geld in
den Sport von Seiten des Bundes geben als
bisher und "bereit sein, für die Trainer mehr
zu tun". Die Tatsache, dass einige Trainer
von Medaillenkandidaten nur 400
monatlich verdienen, bezeichnete Danckert
als "Armutszeugnis".
Jedoch betonte Danckert auch, dass man
sich die grundsätzliche Frage stellen müsse,
welchen Spitzensport man in unserem Land
wolle. Wolle man Weltniveau erreichen
oder lediglich mitschwimmen? Diese
Debatte müsse sich in der gesamten
Gesellschaft abspielen, aber auch bei den
Haushältern im Bundestag. Allerdings
betonte Danckert auch, dass man "keine
Staats-Amateure wie in England" wolle.
Ein weiteres Thema war die
"Vergreisung" in der Trainerschaft. Dr. Prokop beobachtet, dass immer weniger
Sportstudenten sich nach Ihrem Studium entscheiden den
Leichtathletik-Trainerberuf, den es zum Bedauern der meisten
Diskussionsteilnehmer so auch nicht gibt, zu wählen und besonders wenige auch
Leichtathletiktrainer werden wollen. Hier sieht Prokop auch die Wirtschaft in
der Verantwortung. Diese solle es ermöglichen, dass gerade Trainer im
Spitzensport Freistellungsmöglichkeiten in ihren Berufen erhalten um beides
miteinander vereinbaren zu können.
Peter Danckert verwies auch
hier abermals auf eine bessere finanzielle Ausstattung der Spitzentrainer. Die
Trainerberuf sei mit einer Bezahlung von 400 oft nur eine "qualifizierte
Nebentätigkeit". Danckert weiter: "Wir müssen in diesem Bereich ein Niveau
erreichen, von dem wir noch Lichtjahre entfernt sind.".
Hans-Georg Moldenhauer wies zum
Schluss der Debatte nochmals darauf hin, dass die Trainer und Übungsleiter an
der Basis die wichtigsten Personen seien.
Clemens Prokop verwies noch auf
den Schulsport. Dort vermisse er die Talentsichtung, da nicht mehr wie früher
der Sportlehrer abends der Leichtathletiktrainer sei. Darüber hinaus fordert
Prokop, dass der Schulsport wieder mehr an Leistung orientiert sein müsse,
sodass die Kinder mitbekommen, dass sich mit Training auch die Leistung
verbessert. Darüber hinaus, dürfe nicht der Schulsport immer derjenige sein, der
zuerst ausfalle.
Am Ende waren sich die
Diskutanten des Panel I des Forums Sport der SPD einig. Durch strukturelle
Verbesserungen, als auch durch eine deutliche Steigerung der finanziellen Hilfen
für den Sport muss es gelingen, mehr Trainer zu rekrutieren und deren Bezahlung,
Qualifikation und Arbeitsbedingungen zu verbessern.
Panel II:
Behindertensport in der Mitte der
Gesellschaft nach den Paralympics.
|
|
DBS-Präsident Karl-Hermann Haack |
|
In Panel II zum Thema:
"Behindertensport in der Mitte der Gesellschaft Nach den Paralympics" kamen
mit Karl-Hermann Haack und Gernot Mittler hochrangige Funktionäre, sowie den
Medaillengewinnern bei den Paralympics, Marianne Buggenhagen und Thomas
Ulbricht, wichtige Vertreter des Behindertensports in Deutschland zu einer
lebhaften Diskussion zusammen. Die Runde blickte zurück auf die Paralympics in
China, zog Bilanz und formulierte die Konsequenzen, die sich aus dem Abschneiden
für 1210 ergeben. Konsequenterweise stellte sich daraufhin die Frage, wie man
den Behindertensport in die Mitte der Gesellschaft transportieren kann und kam
zu dem Schluss, dass gleichermaßen ein Leistungs- und Breitensportorientierter
Ansatz verfolgt werden sollte.
In seiner Bilanz der
Paralympics zog Karl-Hermann Haack ein klares Fazit: "Ohne Moos nix los" war
seine einfache aber prägnante Feststellung. Mit der eigenen Leistung nicht
unzufrieden sieht man die sportlich gesteckten Ziele aber doch verfehlt. Eine
Ursache dafür ist das Aufkommen früherer Schwellenländer durch die dort
gestiegene finanzielle Förderung des Leistungssports und die Einführung einer
professionelleren Infrastruktur. In die gleiche Kerbe schlägt auch Thomas
Ulbricht, und kann sich dabei auch einen Seitenhieb auf die Führung des
Behindertensports nicht verkneifen. Er stellt neben der im Vergleich zu anderen
Ländern geringeren finanziellen Förderung der Athleten auch die Professionalität
der Funktionärsebene in Frage und kritisiert deren eingefahrene Strukturen und
behände Dynamik.
Seit 2004 hätte man Zeit gehabt
den Behindertensport professioneller auszurichten, doch noch heute ist es so,
dass Medaillenkandidaten dem Beruf-Sport-Rhythmus Tribut zollen müssen, während
Athleten in früheren Sportentwicklungsländern die Unterstützung finden, um ihr
Leben strukturell und finanziell allein dem Sport zu widmen. Im Hinblick auf die
nächsten Paralympics im Jahr 2012 ist man sich dann auf beiden Seiten aber
einig, dass man den seit 2004 eingeschlagenen Weg noch konsequenter beschreiten
muss. Ein von Haack vorgetragenes Konzept beinhaltet daher unter anderem die
|
|
|
Special-Olympics-Präsident Gernot Mittler |
Professionalisierung der Strukturen im DBS, das Vorantreiben eines
Generationswechsels auf Verbandsund Athletenebene und eine größere finanzielle
Unterstützung der Athleten durch Sponsoring und öffentlicher Hand.
Im weiteren Verlauf wurde von
allen Seiten sehr engagiert diskutiert, wie man den Behindertensport in der
Mitte der Gesellschaft positionieren kann. Gernot Mittler sieht hier vor allem
Politik und Gesellschaft gefordert. Allein die gestiegene mediale Aufmerksamkeit
während der Paralympics reiche nicht aus, da die Wahrnehmung auf nationaler
Ebene gegen Null tendiert. Schuld sei vielleicht auch, so Mittler, das Konzept
der Wettkämpfe und die für den Laien nur selten verständlichen
Klassifizierungen. Handlungsbedarf sehen hier Athleten und Funktionärsebene und
eine Annäherung an die Olympischen Spiele unausweichlich.
In die Mitte der Gesellschaft
kann der Behindertensport nur dann gelangen, wenn man den Breitensport nicht
abfallen lässt und die z.B. mit dem DOSB angefangenen Kooperationen was Projekte
in Ganztagsschulen betrifft weiter vertieft. Der demografische Wandel macht auch
vor dem Behindertensport nicht halt und so gilt es, laut Haack, Strategien zu
entwickeln um dem entgegenzuwirken. Besonders die jungen Sportler sollen dabei
von der Schaffung öffentlicher Stellen bei der Bundeswehr oder der Polizei
profitieren können. Lobend äußert sich Mittler über das Engagement großer
Vereine, wie Werder Bremen mit deren Hilfe sog. Unifighting Wettkämpfe
(Wettkämpfe zw. behinderten und nicht behinderten Sportlern) immer größere
Resonanz finden. Alle sind sich darüber im Klaren, dass nur durch die gemeinsame
Anstrengung von Verbänden, der Politik, der Presse und nicht zuletzt der
Gesellschaft selbst eine Integration des Behindertensports in dessen Mitte
gelingen kann.
Panel III:
Kooperation von Schule und Sportverein
gesunde Kinder, erfolgreiche Athleten?
|
|
Bärbel
Dittrich, Dagmar Freitag, Ingo Kailuweit und Prof. Udo Hanke |
|
Das dritte Panel beim Jahrestreffen
des Forums Sport der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands trug den Titel
"Kooperation von Schule und Sportverein gesunde Kinder, erfolgreiche
Athleten?".
Moderiert wurde dieses Panel
durch die Bundestagsabgeordnete Dagmar Freitag. Diskutanten waren Bärbel
Dittrich (Vizepräsidentin des Landessportbund NRW), Ingo Kailuweit
(Vorstandsvorsitzender der KKH) sowie Prof. Dr. Udo Hanke (Präsident des
Deutschen Sportlehrerverbandes).
Dagmar Freitag leitete die
Diskussion mit dem Hinweis ein, dass sich in den letzten Jahren die Situation an
den Schulen geändert hat. Kinder sind erstens körperlich eingeschränkter, sie
haben sowohl motorische Defizite als auch zunehmend Über- bzw. seltener
Untergewicht, und bleiben zweitens aufgrund verschiedener Faktoren (G,
Ganztagesschulen, etc.) länger in den Schulen, sodass Training in Vereinen
zunehmend erschwert wird.
Prof. Dr. Hanke stellt
daraufhin seine Ansicht dar, Sportunterricht müsse nicht mehr
Sportartenausbildung sondern Bewegungsschule sein. Darauf muss sich auch die
Ausbildung der Sportlehrer konzentrieren. Im weiteren Verlauf des Panels erklärt
der Präsident des Deutschen Sportlehrerverbandes weiterhin, dass Kinder in der
Schule Grundfähigkeiten erlernen müssen, die Ihnen die Teilnahme in
Sportvereinen ermöglichen, denn heute seien viele Jugendliche nicht in der Lage
an einer Freizeitsportgemeinschaft teilzunehmen, da ihnen schlicht die
sportlichen Grundfähigkeiten fehlen.
Die Vizepräsidentin des
Landessportbundes NRW, Bärbel Dittrich, prognostiziert einen Anstieg der
Ganztagsschulen und weist darauf hin, dass sich die Sportvereine in diese
einbringen müssen. Hier muss vor allem die Selbstverwaltung der Vereine
koordinierend unterstützen. In Nordrhein-Westfalen, sei es beispielsweise
gelungen, die Zusammenarbeit zwischen Sportvereinen und Schulen mit Hilfe
|
|
|
KKH-Vorstandsvorsitzender
Ingo Kailuweit und der Präsident des Deutschen Sportlehrerverbands,
Prof. Udo Hanke |
der
Sportjugend auszubauen. Allerdings ist hierfür unumgänglich, so Dittrich, dass
Schulen massive Barrieren beseitigen, welche die Zusammenarbeit bisher
erschweren.
Ingo Kailuweit ist der Meinung,
dass es zu spät ist, erst in der Schule auf motorische Defizite der Kinder zu
reagieren und fordert eine Bewegungsausbildung schon im Frühkindlichen Bereich.
Auch hier muss die Ausbildung der Erzieher und Betreuer angepasst werden.
Weiterhin ist der Vorsitzende der KKH sicher, dass Sportunterricht, der den
Kindern Spaß macht, automatisch zu mehr Interesse der Kinder an außerschulischen
Sportangeboten führen würde. Allerdings sorgt die Benotung oftmals für
Frustration bei sportlich weniger begabten Kindern. Daher wäre eine Abschaffung
der Benotung des Sportunterrichtes sinnvoll.
Ein Zuhörer formulierte seine
Forderung, dass jedes Kind ein Anrecht auf qualitativ hochwertigen
Sportunterricht haben muss. Dieser Forderung schlossen sich alle Referenten an.
Dagmar Freitag fasste die
Ergebnisse des Panels zusammen, in dem sie auf die Verantwortung des
Sportunterrichts hinwies, Kindern das Sporttreiben zu ermöglichen. Weiterhin
muss die Vernetzung zwischen Sportverein und Schulen ausgebaut werden, hierfür
muss aber in den Schulen die Bereitschaft zur Zusammenarbeit vorhanden sein und
es müssen Hürden abgebaut werden. Sport ist notwendig für Kinder und
Jugendliche, um Soft Skills, wie Disziplin, Leistungsbereitschaft und Fleiß, zu
entwickeln, die auch für die schulische und berufliche Karriere notwendig sind.
__________________________________
Autor und Copyright: SPD-Parteivorstand Berlin
|
|