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Detlev Ackermann

 
   
 
   
 
 

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Einer der auszog, um ins Guinness Buch der Weltrekorde laufen zu wollen
 
 
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14.11.2008  

 
 

 
Frank Blumenfeld bei der Erstauflage des Hitdorfer 50er.  

"Hallo, ich bin Premierenläufer und möchte an Ihrer Erstveranstaltung teilnehmen", vernahm schon so manch Laufveranstalter am Telefon. Wer bis dahin noch nicht so recht verstanden hat, worum es geht, wird aufgeklärt: "Ich nehme vorwiegend an Laufveranstaltungen teil, die zum ersten Mal stattfinden und beabsichtige damit ins Guinness Buch der Rekorde zu kommen", erklärt Frank Blumenfeld. Seiner Auffassung nach hat noch niemand an so vielen Erstveranstaltungen teilgenommen, wie er. Die Reaktionen auf die Ankündigung des Sonderlings aus Köln sind weit gefächert. Angefangen vom persönlichen Abholservice vom Bahnhof, bis hin zur völligen Gleichgültigkeit des Veranstalters. Für die einen ist er etwas ganz Besonderes, für andere schlichtweg ein profilneurotischer Schnorrer, der versucht an Freistarts zu kommen. Für die Presse hingegen immer wieder gern ein gefundenes Fressen, insbesondere wenn sich keine anderen Highlights zur Veranstaltung finden lassen.
 
Doch was ist denn nun ein Premierenläufer? Während man im allwissenden Wikipedia-Lexikon vergebens eine Antwort sucht, scheint wohl auch die große Internetsuchmaschine Google damit ein Verständnisproblem zu haben. Gibt man dort das Wort "Premierenläufer" ein, so wird einem alternativ das Wort "Premierenfeier" vorgeschlagen. Doch auf der zweiten Seite wird man dann letztendlich doch fündig. Unter der Headline "81 Kuchen waren schnell ausverkauft" wird auch der Premierenläufer Frank Blumenfeld als Teilnehmer einer Erstveranstaltung aufgelistet. Demnach ist für Google vorwiegend ein Premierenläufer, der an einer Erstauflage teilnimmt. Im zweiten Ansatz findet Google aber auch die Definition: "FRANK BLUMENFELD aus Köln ist Premierenläufer. Er sucht sich deutschlandweit nur Läufe aus, die zum ersten Mal stattfinden." Da Blumenfeld als "Premierenläufer" anscheinend einzigartig ist, dürfte seine Teilnahme an Erstauflagen wohl rekordverdächtig sein. So zumindest nach Auffassung von Blumenfeld, der seit einiger Zeit dem Traum eines Eintrages im Guinness Buch nachläuft.
 
Für Insider der Szene ist die Sache allerdings klar. Das jemand schon an über 100 Erstveranstaltungen teilgenommen hat und dies für ein Weltrekord reichen soll, stößt bei ihnen eher auf ein müdes Lächeln. Als sich vor gut 30 Jahren die Volkslaufszene hervortat, gab es fast jedes Wochenende im näheren Umreis eine neue Veranstaltung, an denen viele alteingesessene Läufer auch rege teilnahmen. Die Wahrscheinlichkeit, dass Blumenfeld mit seinen Premierenläufen ins Guinness Buch der Rekorde kommt, wird von Experten daher eher für unwahrscheinlich gehalten. Abgesehen von der Frage, ob dies überhaupt Anerkennung für eine Aufnahme findet, fehlt es auch an einem Vergleich, denn auf die Idee, sich als Premierenläufer im Buch der Weltrekordler zu verewigen ist bisher noch keiner gekommen. Sollte Herr Blumenfeld dies allerdings tatsächlich einmal beantragen, wird es - zumindest nach aktuellem Stand - sicherlich nicht an Gegenbewerbern der ersten Stunde aus den 70er Jahren fehlen.
 
In einem Punkt sind die Aktivitäten von Frank Blumenfeld allerdings schon weltrekordverdächtig: Selten hat es jemanden gegeben, der derart akribisch Erstveranstaltungen aufgesucht hat und dafür quer durch Deutschland reist.





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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln


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