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Querschnittsstudie mit mehr als
12.500 Teilnehmern belegt negative Entwicklung nach dem 20. Lebensjahr
60% der Weltbevölkerung bewegen
sich weniger als 30 Minuten am Tag, Bewegung und körperliche Arbeit werden immer
weniger, die Kalorienzufuhr steigt. In Deutschland bedeutet dies inzwischen:
zwei von drei Männern sind übergewichtig, genauso jede zweite Frau. Hinzu kommen
die chronischen Begleiterkrankungen des Herz-Kreislaufsystems und des
Bewegungsapparats mit der Folge gleichzeitig steigender Kosten des
Gesundheitssystems. Eine weitere Verschlechterung der Situation in den nächsten
Jahren ist zu erwarten: Dringend erforderlich sind Präventionskampagnen, die
eine Lebensstiländerung hin zu einer gesünderen und bewegteren Lebensweise
fördern.
Während sich bisherige Studien
in erster Linie auf Kinder und Jugendliche konzentriert haben, zielt die Fit-fürs-Leben-Studie
unter Leitung von Professor Dieter Leyk auf die Altersgruppe der 16- bis
25-Jährigen 12.835 Personen wurden bereits untersucht. Die Untersuchung
bestand aus einer anonymisierten schriftlichen Befragung, der Bestimmung von
Körpermaßen sowie aus physischen Leistungstests in den Bereichen Kraft,
Schnelligkeit, Ausdauer und Koordination.
Die Ergebnisse belegen
eindeutig, dass sich insbesondere bei 20- bis 25-Jährigen gesundheitlich
ungünstige Merkmale deutlich verstärken. Bei den 25-jährigen Männern sind 50%
übergewichtig, 60% rauchen und rund ein Drittel ist sportabstinent. Zwar ist nur
ein Viertel der 16- bis 25-jährigen Frauen übergewichtig, jedoch sind die
weiblichen Studienteilnehmer wesentlich seltener sportlich aktiv. Lediglich ein
Viertel aller Studienteilnehmer weist keinen der untersuchten kardiovaskulären
Risikofaktoren auf. Großen Einfluss hat auch das Bildungsniveau. Die Gefahr,
wenigstens einen kardiovaskulären Risikofaktor im jungen Erwachsenenalter zu
erwerben, ist mit abnehmenden Bildungsniveau deutlich größer: Im Vergleich zu
Abiturienten/ Gymnasiasten ist das Risiko der Realschüler um den Faktor 3,2
erhöht, bei den Hauptschülern mehr als fünfmal so hoch.
Die Auswirkungen dieses
überwiegend passiven und ungesunden Lebensstils können nur durch gezielte,
möglichst früh einsetzende, institutionsübergreifende Präventionskampagnen
aufgefangen werden, bei denen Schulen, Vereine, Gesundheitskassen, Betriebe und
die Politik zusammenarbeiten.
Die kompletten Studienergebnisse finden Sie im Deutschen Ärzteblatt (Dtsch
Arztebl 2008; 105(46): 793800).
Fragen zum Thema beantworten
Dr. Thomas Rüther und Max Wunderlich,
Tel.: 0221 4982-6163 bzw.
m.wunderlich@dshs-koeln.de.
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Autor und Copyright: Sabine Maas
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