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Die Diagnose Krebs und die
notwendige Therapie verändern das Leben der Betroffenen oft grundlegend:
Operationen und Medikamente belasten den Körper - und auch die Lebenseinstellung
ist nach der Konfrontation mit der lebensbedrohlichen Erkrankung oftmals eine
andere. Groß angelegte Studien haben nun gezeigt: Sport wirkt nicht nur
vorbeugend vor Krebs, sondern verbessert nachweislich auch die Heilungschancen
der Erkrankung. Welchen Einfluss Bewegung und Sport auf das körperliche,
seelische und soziale Befinden von Krebs-Patienten haben, darüber diskutieren
internationale Experten beim Symposion "Sport und Krebs" am 20. und 21. November
2008 in München.
Das Symposion "Sport und Krebs"
wurde initiiert von Professor Dr. Martin Halle, Lehrstuhl für präventive und
rehabilitative Sportmedizin der Technischen Universität München, und Professor
Dr. Michael Schoenberg, Chefarzt der chirurgischen Abteilung am Rotkreuzklinikum
München. "Sport sollte neben Chemotherapie, Bestrahlung und Operation einen
festen Stellenwert in der Krebsbehandlung erhalten - so wie ein Medikament",
betont Halle. "Der Patient kann so aktiv etwas für seine Genesung tun, er
bekommt ein positives Körpergefühl, regt seinen Kreislauf an und verbessert so
die eigene Prognose", ergänzt Schoenberg.
Beispiel Brustkrebs: Betroffene
Frauen sollten sich fettarm ernähren und eine Gewichtszunahme vermeiden.
Empfehlenswert ist zudem sportliche Aktivität schon in der akuten
Behandlungsphase. "Der Sport führt zu gesteigerter Fitness und reduziert die
Nebenwirkungen der Krebsbehandlung. Übelkeit, Erbrechen und chronische Müdigkeit
werden weniger, wenn eine Brustkrebs-Patientin sich regelmäßig moderat sportlich
betätigt", erläutert Professor Dr. Marion Kiechle, Direktorin der Frauenklinik
am Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München. "Körperliche
Aktivität wirkt sich auf Energiebilanz, Hormonhaushalt, Insulinspiegel und
Immunsystem positiv aus."
Die Deutsche Krebshilfe
unterstützt das Symposion und beteiligt sich inhaltlich. "Sport hilft dabei, aus
der sozialen Isolation herauszufinden und die Sprachlosigkeit rund um das Thema
Krebs zu überwinden", berichtet Gerd Nettekoven, Hauptgeschäftsführer der
Deutschen Krebshilfe. Im Anschluss an die wissenschaftlichen Vorträge und
Diskussionen findet am Samstag, dem 22. November 2008, ein
Patienteninformationstag im Olympiapark München statt. Von 10 bis 14 Uhr können
Patienten und Interessierte sich informieren und an Bewegungsangeboten
teilnehmen.
"Die Deutsche Krebshilfe wird
aus den wissenschaftlichen Erkenntnissen des Symposions Impulse für ein
mögliches Förder-Schwerpunktprogramm ableiten", so Nettekoven. Darüber hinaus
plant die Organisation zusammen mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB),
dem Thema "Sport und Krebs" gemeinsam mehr Aufmerksamkeit sowohl in der
allgemeinen Öffentlichkeit als auch in Fachkreisen zu verschaffen. Dies soll auf
Bundes-, Länder- und regionaler Ebene geschehen. Im Rahmen von angedachten
gemeinsamen Kampagnen und Events, aber auch in den Sportverbänden sollen die
beiden Themen "Krebs-Prävention durch Sport" und "Sport in der Krebs-Therapie"
greifbar gemacht werden.
Eine enge Zusammenarbeit
zwischen den Sportvereinen und den Krebs-Selbsthilfegruppen, die von der
Deutschen Krebshilfe gefördert werden, soll ebenfalls dazu beitragen, das Thema
transparent zu machen und Betroffenen einen unmittelbaren Nutzen zu ermöglichen.
Das Qualitätssiegel SPORT PRO GESUNDHEIT des Deutschen Olympischen Sportbundes,
das gemeinsam mit der Bundesärztekammer entwickelt wurde, ist mit seinen
qualitätsgesicherten Angeboten im Bereich der Primärprävention ein geeignetes
Instrument, um das Thema "Bewegung zur Prävention von Krebserkrankungen" in die
Breite zu tragen.
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Die
Broschüre "Bewegung und Sport bei Krebs - die blauen Ratgeber 48".
Herausgeber:
Deutsche Krebshilfe e.V.
Buschstr. 32
53113 Bonn
Fachliche Beratung:
Dr, Freerk T. Baumann
prof. Dr. Klaus Schüle
Deutsche Sporthochschule Köln
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Autor und Copyright: Mitteilung der Deutsche Krebshilfe e. V.
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