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Gesundheit und Anti-Doping-Kampf im Fokus der "Großen Vier"
 
 
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30.11.2008  

 
 

Die Marathon-Veranstalter in Berlin, Hamburg, Frankfurt und Köln verständigen sich auf einen gemeinsamen Initiativplan für das Jahr 2009
 

Bei einem Treffen in Frankfurt am Main haben sich die vier größten Marathonveranstalter in Deutschland auf einen gemeinsamen Initiativplan in der Gesundheitsprävention und im Anti-Doping-Kampf verständigt. "Unsere Lauf-Events stehen mit insgesamt 95.000 Teilnehmern ganz besonders in der Verantwortung, und dieser bundesweiten Leitfunktion wollen wir künftig mehr denn je gerecht werden", sagt Renndirektor Jo Schindler vom Dresdner Kleinwort Frankfurt Marathon. Schindlers Einladung waren seine Kollegen Rüdiger Otto (real.- Berlin-Marathon), Wolfram Götz (Marathon Hamburg) sowie Harald Rösch (Ford Köln-Marathon) gefolgt. Begleitet wurden sie von Mark Milde, Jürgen Lock, Christian Jost, Lutz Derkow (alle real.- Berlin-Marathon), Holger Rähse (Marathon Hamburg) und Markus Frisch (Ford Köln Marathon). Weitere Meeting-Teilnehmer waren Dr. Jutta Müller-Reul sowie Kerstin Neumann von der Nationalen Anti Doping Agentur (NADA), den Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) vertrat Dr. Anne Jakob von der Anti-Doping-Koordinierungsstelle sowie Dr. Dirk-Reiner Martens (München), der als Rechtsanwalt unter anderem als Richter am Internationalen Sportgerichtshof (CAS) in Lausanne tätig ist. Die Moderation des prominent besetzten Meeting übernahm Sylvia Schenk, die Anti-Doping-Beauftragte des Frankfurter Titelsponsors Dresdner Kleinwort.
 
Dabei beschlossen alle Veranstalter, ihre speziellen Kampagnen zur Prävention im Gesundheitsbereich fortzusetzen und zu erweitern. So sollen künftig unter anderem farblich auffällige Informationshinweise zu gesundheitlichen Themen auf die Homepages der vier Veranstaltungen eingestellt werden. Zum anderen werden in allen Starterbeuteln entsprechende Materialien zu finden sein, die den Wert des Ausdauersports beleuchten, aber auch über versteckte Gefahren bei unprofessioneller Vorbereitung ausführlich Dresdner Kleinwort Frankfurt Marathon Seite 2 aufklären. Sämtliche Marathonläuferinnen und -läufer werden also umfassend über alle Facetten der Medikamenteneinnahme aufgeklärt.
 
Eindeutig neu positioniert haben sich Deutschlands führende Marathonveranstalter darüber hinaus im Anti-Doping-Kampf. So sollen ab 2009 die vom Leichtathletik-Weltverband (IAAF) festgelegten Urinkontrollen nach dem Wettkampf um sogenannte Vor-Wettkampf-Kontrollen erweitert werden. Die genaue Zahl der jeweiligen Vor- Wettkampf-Kontrollen wird noch abgestimmt. "Wir wollen und werden eine gemeinsame Linie finden. Da bin ich sehr zuversichtlich", meint Harald Rösch aus Köln. Und Wolfram Götz sagt: "Sauberen, dopingfreien Leistungssport kann niemand garantieren. Aber wir wollen als Veranstalter ein Höchstmaß an Kontrolle bieten."
 
Ob in Hamburg, Berlin, Köln und Frankfurt in Zukunft als Folge einer weiteren Vereinbarung der Renndirektoren zudem Blutkontrollen vor dem Wettkampf genommen werden, hängt von der IAAF und vom DLV ab. Rechtsanwalt Dr. Martens bewertete die teureren Blutproben auch unter dem Aspekt der Kosten-/Nutzenfrage, weshalb sich die Veranstalter einig sind: Nur wenn die IAAF die Proben von den vier größten deutschen Marathonveranstaltungen zur Ergänzung ihrer Blutdatenbank verwendet, um Langzeitprofile von Athleten erstellen zu können, wäre diese Maßnahme im Anti-Doping-Kampf sinnvoll. Zumal es in der Leichtathletik - im Gegensatz zu Sportarten wie Skilanglauf, Biathlon und Radsport - keine Schutzsperren bei auffälligen Werten im Blut (Hämoglobin, Hämatokrit) gibt. "Hier ist zunächst der DLV in Absprache mit der IAAF gefordert, für eine zweckgerichtete Verwendung der Blutproben zu sorgen", sagt Jürgen Lock aus Berlin.
 
Mit sehr konkreten Ergebnissen sind die Veranstalter beim Thema Prävention im Anti-Doping-Kampf aus ihrer gemeinsamen Sitzung gegangen. Angelehnt an den neuen Code der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA, der 2009 in Kraft tritt und flexiblere Sanktionsmaßnahmen, aber auch wesentlich mehr spezifische Substanzen enthält, wird bereits zum Marathon in Hamburg (26. April 2009) das eingangs erwähnte gemeinsame Informationsblatt erstellt. Darin werden in Abstimmung mit der NADA und dem DLV verbotene Wirkstoffe aufgelistet, aber auch Beispiele gegeben für erlaubte Medikamente. Tipps und Leitfäden zum verantwortlichen Handeln in Training und Wettkampf werden das Informationsblatt ergänzen. "Insbesondere bei den vielen zehntausend Hobby- und Breitensportlern ist die Verunsicherung groß, was erlaubt ist und was nicht", sagt Sylvia Schenk. "Wir wollen mit dem Infoblatt auch verhindern, dass Marathonläuferinnen und -läufer unwissentlich gedopt an den Start gehen."





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Autor und Copyright: Uwe Martin

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