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"Die Sportstadt Köln befindet sich
auf einem absteigenden Ast", so das vernichtende Urteil aus einem jüngsten
Artikel des Kölner Express. Untermauert wird die Aussage auch vom
Hamburgerischen Weltwirtschaftsinstitut HWWI. Demnach wurde die Stadt Köln, die
sich vor 4 Jahren noch auf Platz 1 befand, von Berlin, München, Hamburg und
sogar Stuttgart überholt.
Und so sieht es demnach in der
Sportstadt-Köln aus: Hinter dem FC sieht es ziemlich düster aus. Ob Eishockey,
Handball, Basketball, Marathon oder Radsport - alle kämpfen ums sportliche und
finanzielle Überleben. Leere Kassen bei den Haien, leere Ränge bei den
Handballern, der Absturz der 99ers. Tagesevents wie Rund um Köln und der
Marathon in der Existenzkrise. In vielen Fällen geht die Kritik gegen die Stadt
selbst. So z.B. von Artur Tabat, dem Veranstalter des Radklassiker "Rund um
Köln", der heute noch auf die von Bürgermeister Schramma versprochene Hilfe
wartet.
Im Fall des Köln-Marathon heißt es:
Köln-Marathon: Kein Ersatz für Sponsor Ford
Mit Ford ist dem Marathon der
Haupt-Sponsor abgesprungen. Renndirektor Harald Rösch versichert aber: Der
Marathon wird auch 2009 stattfinden. Sportlich ist das ein Leuchtturm für die
Stadt.
Doch Köln hilft wenig bei der
Umsetzung. Marathon-Geschäftsführer Markus Frisch: Von der Stadt gibt es
nichts. Es wäre aber ihre Aufgabe, dafür zu sorgen, dass es leichter wird, sich
hier mit Veranstaltungen zu platzieren.
Der Zwei-Millionen-Euro-Etat
wird zu 60 Prozent über die Anmeldegebühr der Läufer abgedeckt. Am
Rennwochenende strömen über 12.000 Menschen in die Stadt, Hotels sind
ausgebucht, die 900.000 Menschen an der Strecke beleben die Gastronomie.
Das Problem lässt sich laut
Sportmanager Mronz relativ einfach ausmachen und beschreiben: "Das Geld wird
falsch verteilt". Fakt ist, Geld kann man nur einmal ausgeben und es fließt
dahin, was in der Öffentlichkeit am beliebtesten ist und das ist momentan der 1.
FC Köln. Andere Bereiche müssen entweder unter Kürzungen leiden und gehen gar
leer aus.
Was die Kollegen vom Express leider vergessen haben, ist die
Situation der Kölner Leichtathletik. Auch hier sieht es ziemlich mau aus. Hatte
man früher beispielsweise das überregional bekannte Leichtathletikfest des ASV Köln im Müngersdorfer
Stadion, wurde die Spielstätte für 120 Millionen Euro schlicht in ein reines Fußballstadion
umgebaut. Als Ersatz gab es das um ein vielfach kleineres Netcologne-Stadion. An
Motivation und Können seitens der Sportler dürfte es sicherlich nicht mangeln,
sich nationalen und international zu behaupten. So bündelten 2007
hierfür z.B. der ASV Köln und das LT DSHS Köln ihre Energie in der neu
gegründeten LG ASV DSHS Köln. Doch
ein Leichtathletikverein kann sich in der Regel durch Mitgliedsbeiträgen allein
nicht halten und ist auf Zuwendungen der Wirtschaft angewiesen.
Und wie sieht nun eine
sinnvolle Unterstützung aus?
Mronz: "Die Stadt muss die
Sportförderung als Teil der Wirtschaftsförderung sehen. Es geht dabei um
Arbeitsplätze, um Medienwert, es geht um Lebensqualität."
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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln
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