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Innerstädtischer Berglauf
in Köln - Die Hügellandschaft zwischen Universität und Aachener Weiher
entstand nicht auf natürliche, sondern künstlicher Art. |
Köln ist für Läufer eigentlich ein
ideales Laufparadies, insbesondere für Diejenigen, die jegliche Erderhebungen
meiden. Doch ganz flach ist Köln dann doch nicht. Ortsnamen wie Bayenthal,
Seeberg, Lindenthal und Raderberg lassen vermuten, dass es hier Unebenheiten
geben muss. Dies sind jedoch, wenn überhaupt nur minimale Unebenheiten, die
durch Seitenarme des Rheins in längst vergangenen Zeiten entstanden sind.
Wirklich auffällig hingegen sind jedoch dann die großen Hügellandschaften wie
zwischen Universität und Aachener Weiher - für Flachlandläufer schon
herausfordernde Berge. Der Unisport veranstaltet dort jedes Jahr im Juni "Deutschlands
schwerster innerstädtische Berglauf".
Mit 18-20 Höhenmetern kommt man nach 4 Runden und 10km auf gut 80
Gesamthöhenmeter. Ein Lauf, der den Teilnehmern einiges abverlangt. An der
höchsten Stelle der Strecke, gibt es gar eine Bergwertung.
Doch wo kommen diese Berge in
diesem eher flach gehaltenen Köln her? Schaut man sich alte Luftaufnahmen Anfang
des 19. Jahrhunderts an, so gab es die Erderhebungen noch nicht. Sie müssen also
nach dem Krieg entstanden sein. Und genau dort findet man auch ihre
Entstehungsgeschichte. Es handelt sich hierbei um nichts anderes, als begrünte
Trümmerhaufen aus dem Zweiten Weltkrieg, entstanden durch die
Aufräumungsarbeiten, die sich bis 1950 zogen. Ein weiteres Beispiele
hierfür ist auch der Vingster Berg zwischen Merheimer Heide und Gremberger Wald.
Der bekannteste von ihnen ist jedoch der Herkulesberg, der mit seiner Höhe von
72 Metern vor allem mit seinen Ausmaßen von über 130000 Quadratmeter Grundfläche
beeindruckt.
Hätte man 1945 die gesamte
städtische Trümmermasse zu einem einzigen Berg aufgetürmt, wäre dieser bei einem
Basisdurchmesser von 700 Metern - 234 Meter hoch gewesen.
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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln
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